Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
208
„mein RTL“ – Das nenne ich Suggestion!
209
Daniel Barenboim kenne ich nicht persönlich. Seine Musikinterpretationen eröffnen andere Welten. Er könnte es sich auf seinem Ruhm zu Recht bequem einrichten, stattdessen bringt er sich mit seinem Genius und darüber hinaus mit Zivilcourage, Ausdauer und viel Mut in humane Völkerverständigung ein und verzaubert – mit klangvollem, harmonischem Echo!
210
Die neuzeitliche Mobilität des Menschen putscht ihn übermütig zu logistischer Unverhältnismäßigkeit mit konkreten Folgen bis zur „globalen“ Neige.
211
Die erste Teufelsaustreibung des Christenmenschen ist seine Taufe. Da hat der Psychologe und Autor von „Die Psycho-Szene“ und „Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs“, Colin Goldner, im TV-Nachtcafe des SWR am 11. Januar 2008 Richtiges erfrischend präzisiert.
212
„Meinen Frieden hinterlasse ich euch.“ – Seit zweitausend Jahren Blutrausch!
213
Die Koalition der Furchterregung setzt sich zusammen aus Wetterfröschen, Nachrichtenpapageien, Talkschnepfen, Schwanungsexperten und Pillendrehern. Im Sensationsreigen rotieren außerdem Unken und weitere Intelligenzflüchter.
214
„Opium für das Volk“ wirkt verniedlichend. Religion grassiert epidemisch.
215
Das Kreuz war ein Folter- und Hinrichtungsinstrument. Und jetzt? Sinnbild zuversichtlich-depressiver Leidensvertröstung, Spaltkeil der Christen untereinander, Weckruf zum Kampf gegen andere Weltbilder, gedankenloses Schmuckstück.
216
Gott wird konstruiert aus gruseligen, abstrusen Schriften und Überlieferungen, wird gefürchtet, wird geliebt, wird gelobt, wird angebetet, angerufen, wird interpretiert, wird verraten, gekreuzigt. Ein durch und durch passives und wehrloses Geschöpf menschlicher Fantasien, dem man seinen eigenen Tod erschuf.
Welch ein Albtraum!
217
Ein Leichnam am Kreuz, durch Stilisierung oft noch abstoßender dargestellt, wird verehrt. Eine Geschmacklosigkeit, eine Zumutung für Würde und Leben ist gelebtes Christentum.
218
Antworten gibt allein das Leben, denn der Tod ist mächtig sprachlos.
219
Die Freiheit der Dummheit ist „der ihre“ Gefangenschaft im Ausufern. Da, wo ein Punkt zu setzen ist, labert, schwafelt, parliert und trällert die Ahnungslosigkeit weiter, schwärzt wie Tinte oder bläut ein, um nach glamourösem Aufwand letztlich zu verblassen.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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