Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
1613
Mit dem Beginn ist der
Anfang schon Geschichte.
1614
Im Menschen suche man
nicht die Marionetten von Brot und Spielen, sondern das unverwechselbare
Individuum, das Einzigartige, das Authentische, das Typische, das Kausale, das
Kreative, das Stringente, das Natürliche und Empfindsame, den Singular, die
Solitäre der Welt im Meer der Einfalt.
1615
Gäbe es „Gott“,
verdiente er die Todesstrafe.
Abgesehen davon, dass
dies Barbarei wäre, sollte man ihn begnadigen.
Um ein Zeichen zu
setzen.
1616
Berufsideologen spielen
im Staats-Theater die tragende Rolle der Orwellschen Schweine.
1617
Die großartigsten Werke
der Menschheit verführen zur Verklärung der Welt und der Urheber gleich mit.
1618
Mit der gläsernen
Kuppel versetzte man das deutsche Parlament in ein Glashaus und wer im Glashaus
sitzt, sollte besser nicht .... .
Auch Treibhäuser sind
aus Glas, was das Treiben zwar fördert, aber keineswegs transparent erscheinen
lässt.
1619
Der beispiellose
Freiraum des Internets wird zu einer Episode von Freiheit, denn
Begehrlichkeiten von Ganoven, Regierungen, Fundamentalisten,
Monopolkapitalisten und schicksalhafte Dummheit errichten bereits berüchtigte
Mauern und pervertieren den Datenfluss zu Propagandaströmen und
Desinformationen.
1620
Akklamierende
Unterwürfigkeit führt den Menschen in direkter Linie zum dressierten Affen, zum
winselnden Köter vor dem Alphatier. In dieser aufrechten Loyalität wird er zum
glühenden Erfüllungsgehilfen für noch jedes Absurdum, das er stets laut beim
Namen anhimmelt – bei Gottesdiensten, bei Parteitagen, bei Pogromen, bei
Völkermorden, bei Kriegen, bei Entmenschlichung schlechthin, sogar beim
Zubettgehen oder Durchfall vor Angst.
1621
Jedem sein gesundes
Brot, ein reines Wasser, hin und wieder ein kleines Festessen, ein standfestes
Dach über dem Kopf, einen sauberen Boden unter den Füßen, ein bisschen Wärme,
bequeme Kleidung, etwas Licht in der Dunkelheit, etwas Zutrauen, Vertrauen,
Achtung.
So vielen Menschen ist
das humane Minimum verwehrt, weil Maximierung von Dogmen erstrebenswerter
scheint. Diktatoren sind Schurken per se, die kapitalistischen,
scheindemokratischen Profiteure par
excellence.
1622
Erkenntniszuwachs spart
das Leid nicht aus, kann aber das alltägliche Los humanisieren und Leiden
überwinden. Lernen lohnt sich!
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com