Dienstag, 6. November 2012

Sequenzen von Skepsis (120)


Aphorismen zum Nachdenken und  Zitieren:

1547
Erst wenn Arbeit überall gleich entlohnt wird, lässt sich ehrlicherweise von Globalisierung sprechen.

1548
Die größten Gauner agieren weltweit in ihrer Kleinkariertheit.

1549
Erzeugt Gesellschaftskritik ein fortgesetztes Schweigen, hat sie voll ins Schwarze getroffen. Erfolgt ein Aufschrei, war sie lediglich ein Streifschuss. Beginnt eine Diskussion, handelt es sich wohl um systemisch Übliches mit wenig Aussicht auf Veränderung.

1550
Geld ist der einzige Gott. Beliebig druck- und prägbar.

1551
Wer keine Sprache beherrscht, ist sogar als Satan ein Niemand.

1552
In Anbetracht der Medienverfilzung tritt die Nachricht an sich in den Hintergrund. Es interessiert vielmehr, wie, wann, an welcher Stelle und ob überhaupt berichtet wird. Die Einfärbung gibt den ersten Hinweis auf Agitation und Verlogenheit.

1553
Nachrichtensprecher. Nicht etwa die Nachricht spricht, sondern Meinungsmacher trichtern über ein Sprachrohr ein.

1554
Die kleine gelogene Freundlichkeit ist die Grundlage unseres Miteinanders, auch wenn sie so leicht in Gemeinheit ausartet.

1555
Als Teil des überwältigenden Universums eigentlich so wenig zu wissen, spaltet unsere Persönlichkeit: Auffordernder Anreiz konkurriert mit ängstlicher Resignation. Ein in der Natur beispielloser Widerstreit: das Bewusstsein.

1556
Ideologisiertes oder kommerzialisiertes Lächeln beherrscht zwanghaft die Gedankenlosen.

1557
In historischer Rückschau dokumentieren sich überall staatsmännische Niedertracht und Unfähigkeit zur Menschlichkeit. Und es gibt gegenwärtig keinerlei Anlass, von einer Verbesserung auszugehen. Kein Anlass, nirgendwo. Das Prinzip hat die Qualität einer „Erbsünde“ für die dazu Berufenen.

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