Sonntag, 1. Januar 2012

Sequenzen von Skepsis (90)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren: 

1172
Mein Eindruck täuscht nicht: Immer häufiger sehe ich Politiker doppelt, wie sie neben sich stehen mit ihren Haltungsschäden und Gehfehlern.

1173
Ein weithin unterschätztes Computer-Virus heißt Hektik.

1174
Geschehenes bleibt geschehen. Für immer. Gebt der Wahrheit die Ehre und verdrängt sie nicht.

1175
Vernunft ist eine kosmische Option auch auf der Erde.

1176
Stößt die Astronomie als exakteste Wissenschaft vor bis an die Grenzen des Universums, erinnert sie sich ihres sterndeuterischen Ursprungs, entwirft märchenhaft dunkle Bilder und scheut sich wie zu überwunden geglaubten Zeiten nicht vor Dogmatismus.

1177
Spagat des Lebens: Gutes braucht Zeit, aber im Handumdrehen ist man alt.

1178
Ob Vertrautes oder Neues, beim Abschied klingt, duftet und schmeckt alles anders, fühlt sich verschieden an, erscheint in anderem Licht.

1179
Das Licht unserer Augen kommt von der Sonne, anderen Sternen und einem lebendigen Herzen.

1180
Eine tragische Komponente der Konsensunfähigkeit, sogar von Kriegen ergibt sich aus subjektiv unterschiedlichen Wahrnehmungen, wo immer sie objektiv herrühren.

1181
Kochkunst vom Feinsten, charmant serviert an delikater Tafel, ausgesuchte Tropfen, erlesenes Ambiente – und Kultur hält, was sie verspricht, nämlich Maß.

1182
Fenster gewähren Aussichten und Einsichten, moderieren Hell und Dunkel, schützen vor Hitze, Kälte, Nässe, passen sich ein und prägen das Haus; sie haben Charakter.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nicht in Wahrheit zu leben

Es fällt den Menschen nicht leicht, Wahrheiten zu erkennen, sie zu akzeptieren und zu ertragen.
Der Grund liegt in der Vergänglichkeit des Seins und vor allem in der eigenen Sterblichkeit. Denn nichts, aber wirklich nichts führt an dieser natürlichen Gegebenheit vorbei.
Umso intensiver gestalten sich die Bemühungen, den Tod und das Leiden durch Irrungen und Täuschungen zu verdrängen oder ins Jenseitige, ins Irrationale zu übertragen, sogar als Erlösung vom minderwertigen faktischen Leben zu preisen.

Dabei hat der Mensch von Natur aus unbezweifelbar die Anlage zur Ehrlichkeit, zur ungeschminkten wörtlichen „Wahrnehmung“ der Wahrheit, der Wirklichkeit.
Alles Erleben jedoch ist natürlich subjektiv und kann sich nur durch Lern- und Erfahrungswerte aus solcher Fessel lösen, um sich in eine sinnvolle Bindung des Ichs mit der Welt zu veredeln.
Diese Veredelung des Menschen wird systematisch verhindert durch religiösen Firlefanz, mit dem die meisten Menschen vom Zeitpunkt der Geburt eingesponnen werden. Keineswegs wirkt hier eine böse Absicht, vielmehr handelt es sich um gutmeinende Weitergabe der unwahren Hirngespinste durch Eltern, Verwandte etc., die traditionsgerecht dem Prozedere selbst unterliegen, es pflegen in Ermangelung wahrer Erkenntnisse.

Für die meisten Menschen besteht kein Anlass, die religiös-ideologische Brille abzusetzen, denn sie merken nicht, dass sie Brillenträger extrem fehlerhafter Optik sind. Ihr eingeengtes Blickfeld macht sie stattdessen glücklich, da man sie als einzige Alternative die zu verachtende Finsternis des Bösen lehrt.
Derartig geprägt, lügt der Mensch fortwährend drauflos, belügt sich und die Welt, lügt „diplomatisch“ bei jeder Kleinigkeit und schlägt im Großen vernichtend zu, während er ungeniert überzeugt von Frieden und Freiheit faselt.

So lebt er nicht – in Wahrheit!

Er fristet sein Dasein, denn er verweigert sich den Gesetzen der Natur und den lebenserleichternden Optionen echter Mitmenschlichkeit.
Das wahre Licht dieser sinnvollerweise endlichen Welt hat die Menschheit global noch lange nicht erblickt.



Dienstag, 20. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (89)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:  

1163
Dem Kapitalismus bedeutet Weihnachten das gefundene Fressen.

1164
Wer gibt Christen das Recht, mich ungefragt, fortwährend und überall mit ihrem Weltbild zu konfrontieren? Es muss wohl Einfalt gegenüber ihrer „Dreifaltigkeit“ sein.

1165
Jedem Kind gönne ich schöne Weihnachten; der Glanz des Glückes in den Augen, die erwartungsfrohe Spannung, die Freude kann man nicht ernsthaft in Frage stellen. Da aber nach Jahrzehnten die inzwischen Erwachsenen immer noch wie Kinder reden, singen, beten, hat die Gesellschaft ein Problem. Sie ist erlösungsbedürftig.

1166
Der Kreuzweg beginnt mit der Krippe.

1167
Viertausend Jahre soll die Menschheit auf den „Erlöser“ gewartet haben. Dabei war solcher „Gott“ noch nicht erfunden. – Dieses Licht geht keinem Christen am Adventskranz auf.

1168
Erhebt die Gemeinde den feierlichen Gesang, erklingen festliche Trompeten, erfüllt ein vielstimmiger Chor den Raum, lasse auch ich mich ergreifen; ich kann nicht anders. Ich schaue in die hoffnungsvollen Gesichter und voller Melancholie denke ich: „Erhabener kann man sich nicht selbst betrügen.“

1169
Wenn Kitsch und Kunst sich selig anstandslos vereinen, weihnachtet es.

1170
Dem medialen, gleichgeschalteten Weihnachtsgesülze setzt man besinnliche Gedankenfreiheit durch Abschalten entgegen.

1171
Jeder Weihnachtsbaum verkündet besonders nach dem Fest die Lehre von der „Hoffnung und Beständigkeit“.


*****


Keine kosmonomische Ordnung in Paderborn


Mein Freund Daniel Dragomirescu aus Rumänien, auch Herausgeber des Magazins Contemporary Literary Horizon, begann eine seiner neulichen E-Mails mit dem Satz:
„Ich hoffe, alles ist im Lot in der kosmonomischen Ordnung von Paderborn!“

Ich nutze diese Gelegenheit hier für eine kurze Beschreibung meiner Lage, verdeutlicht durch meine Antwort:
„Es gibt keine kosmonomische Ordnung in Paderborn“ :>), denn Paderborn ist eine der katholischsten Gegenden Deutschlands und meine kosmonomische Philosophie hat keine Chance, in den hiesigen Medien auch nur Erwähnung zu finden.

Sogar mit meinen persönlichen Freunden kann ich nicht über Kosmonomie diskutieren, die meisten von ihnen haben ihre kulturellen Wurzeln in den christlichen Kirchen, an die sie sich mehr oder weniger eng gebunden fühlen. – Irgendwie komme ich mir vor wie ein „Außerirdischer“.

Von Religion frei zu sein, würde noch von den meisten Leuten akzeptiert werden, aber mehr noch, kein Nationalist oder Patriot zu sein, als Pazifist und Kosmopolit zu denken, nicht den Massenmedien ihre Lügen über die Ursachen des Klimawandels und der Pandemien abzunehmen, zusätzlich die kapitalistische Ausbeutung und ihre Verursachung von Terrorismus zu kritisieren, bessere Bildungs- und Gesundheitskonzepte zu fordern, etc. etc. – das alles zusammen ist zu viel für meine Mitbürger.

So , mein lieber Freund Daniel, musst Du zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht als repräsentativer Vertreter des aktuellen Deutschlands gelten kann, die weitaus größere Mehrheit der Deutschen denkt anders – falls sie überhaupt denkt (!!!!)“.


Daniels Antwort:
„Sehr interessante Informationen zu Deiner Situation in einer so katholischen Region wie Paderborn.
Und ich glaube, Du hast Recht in der Betrachtung dieser befremdlichen Lage.
Unglücklicherweise sind wir weit davon entfernt, „in der bestmöglichen Welt zu leben“.
Der gegenwärtige Trend zur Astrologie und zu mittelalterlichem Aberglauben und so weiter ist seltsam und inakzeptabel für jede Person, die das freie Denken bevorzugt.“

Im Folgenden geht Daniel auf die Anthologie 2 ein, die er in diesen Tagen veröffentlicht:

„Ja, ich denke, für die Anthologie 2 wählen wir Deinen Aufsatz über den „Nazi-Totalitarismus“ aus. Dann könntest Du versuchen, einen Teil 2 dieses Essays über den gerissenen Neototalitarismus unserer Tage zu schreiben (Du bist eines seiner „Opfer“).“


Inzwischen freue ich mich sehr darüber, dass mehr und mehr Leute aus aller Welt meine Internet-Seite besuchen.



Montag, 19. Dezember 2011

No Cosmonomic Order Of Paderborn


My friend Daniel Dragomirescu from Romania, also Editor-in-Chief of the magazine Contemporary Literary Horizon, started one of his recent e-mails by the sentence 
“I hope everything is all right in the Cosmonomic Order of Paderborn!”

I take this opportunity to give here a short description of my situation as I answered him:

“There is no "Cosmonomic Order of Paderborn"  :>)
because Paderborn is one of the most catholic regions in Germany and my cosmonomic philosophy has no chance to be even mentioned in the current media here.
Even with my personal friends I can't discuss about cosmonomy, most of them have their cultural roots in the christian churches where they feel bound to more or less strictly. - In some way I feel like an "alien".

To be free from religion might have been accepted by most of the people, but further more being no nationalist or patriot, to think as a pacifist and cosmopolitan, not believing the mass media in their lies about the causes of climate changes, pandemies, criticizing in addition capitalistic exploitation and its creation of terrorism, demanding better education and healthcare concepts etc. etc.
- that  altogether is too much, most of my fellow citizens can stand.

So, my dear friend Daniel, you must know that I am not an actual German representative, by far the most temporary Germans think different - if they think at all (!!!!)” 

Daniel replied:
“Very interesting informations about the situation of you in such a catholic region as Paderborn. 
And I think you are right regarding this alienant situation. 
Unfortunatelly, we are far from living in "the best possible world". 
It's strange this current trend to astrology, to medieval superstitions etc. And unacceptable for each person who likes "la libre pensee".” 

And talking about the new Anthology 2 which he is going to publish these days Daniel remarked:

“Yes, I think in the Anthology 2 will be selected your essay about "Nazi Totalitarism". 
You could try to write the part 2 of this essay, regarding the sofisticated neototalitarismus of our times (you are one of its "victims").”

Meanwhile I am very pleased that more and more people from all over the world are visiting my site.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (88)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1151
Flacher Sonnenstand im Winter blendet, zeichnet lange Schatten auch von Melancholie, bis der kalte Sternenhimmel die Abendstimmung einzigartig aufhellt und erwärmt.

1152
Hymnentexte! Eine pathetische Übertönung von allzu oft grauenhaftem Patriotismus.

1153
Der so unfertige Mensch bewegt sich im Nebel und sieht kein Ende im aufwallenden Irrationalismus.

1154
Wer die Sexual(un)moral bestimmt, ist der eigentliche Herrscher.

1155
Kosmonome Freiheit erkennt den intelligenten Auftrag, den sich das evolutionäre Leben gibt, Würde zu etablieren und zu bewahren.

1156
Oft kreiert die Natur ein Optimum, keineswegs das subjektive und modische Ideal.

1157
Mein Blick zum gestirnten Firmament ist glasklar, sternenklar und aufgeklärt:
Lupenreine Spiritualität, frei von esoterischen Nebeln und religiösen Dunkelwolken.

1158
Der kosmonome Mensch beschränkt sich nicht auf Brot und Spiele, er nutzt die Zeit zur Besinnung, verinnerlicht Natur, erhebt den Blick zum Firmament und findet zu sich, auch in Zweisamkeit, im Freundeskreis und in der Welt.

1159
In frühen Jahren schaut man auf, denkt senkrecht entlang von engen Zielgeraden. Später dann gehen Gedanken in die Hochebene mit Überblick bis ans Grenzenlose. Hier und dann erst beginnt man zu verstehen, intensiver sich selbst, bescheiden nur die Welt.

1160
Dummheit kreischt im Aktionismus und verhindert Besonnenheit.

1161
Befreitem Denken zu folgen, es zu üben, zu entwerfen, daran zu feilen, zu formulieren, abseits vom Banalen, wann immer, wo auch immer, bedeutet Heimat.

1162
Globales Bevölkerungswachstum verstärkt weltweites Konfliktpotential.


*****

Samstag, 10. Dezember 2011

60 Jahre Menschenrechtserklärung mit Missachtungsgarantie


Menschenrechte sind Lebensrecht.

Religion allerdings verkörpert die Narrenfreiheit,
Menschenrechte wie auch Naturgesetze außer Kraft zu setzen.

Entsprechend muss Religionsfreiheit da enden,
wo Rechte anderer Menschen beeinträchtigt werden.

Also kann der offizielle Staat
erst dann die Kriterien der Demokratie erfüllen,
wenn er frei von Religion ist.


Mittwoch, 7. Dezember 2011

kosmonomisch kurz kommentiert (9): Die Waffenschmiede brummt


Wieder nimmt Deutschland auf der internationalen Liste der Rüstungsexporteure Rang drei ein, überboten nur von den zwar weit rüstigeren USA und Russland. 
Alle drei Waffenschacherer bezeichnen sich als „Demokratien“ – auch gegenseitig, Ihre Staatsmänner schmeicheln sich sogar als „lupenreine Demokraten“ und beweisen sich als solche, wie beispielsweise aktuell bei den Wahlen in Russland.

„Wer Waffen baut, will zum eigenen Vorteil, zumeist aus niederem Profitstreben töten oder den Tod anderer in Kauf nehmen.“

Das muss jeder wissen, der in einem Rüstungsbetrieb arbeitet; nichts und niemand entlässt solche Kollaborateure des Todes aus ihrer Verantwortung, es sei denn, man wird in die Waffenschmiede durch ein undemokratisches System gezwungen.

Dass Politiker lügen, weiß der „liebe Gott“ vor allem auch zu Weihnachten, aber Santa Clause, Väterchen Frost und das Christkind wissen auch, dass die Lügen der verwahrlost Mächtigen begünstigt werden durch die produktiven Mitläufer im Marketing und auch die am Fließband.

Möge jedem der am Rüstungsboom Verdienenden zum Weihnachtsfest wenigstens symbolisch eine Schrotkugel im Festtagsbraten das Gebiss touchieren und möge sofort ein „Zahnarzt“ den betroffenen Zahn ziehen – zur friedlichen Besinnung!

AVAAZ will "Planeten retten"


Schon manche Petition von AVAAZ habe ich unterzeichnet, jetzt allerdings ruft die Organisation zum blanken Unsinn auf. Ich distanziere mich ausdrücklich von so viel Naivität.

Zitat aus dem Anschreiben, das heute bei mir einging:
„Unsere Meere sterben, unsere Luft verändert sich, und unsere Wälder und Weiden verwandeln sich in Wüsten. Ob Fische, Pflanzen, Wildtiere oder Menschen -- mit zunehmender Geschwindigkeit zerstören wir die Erde, die uns am Leben erhält. Die wichtigste einzelne Ursache für die Zerstörung der Natur: der Klimawandel -- und in den nächsten 3 Tagen könnten wir das Blatt wenden.“

Und ferner:
„Fordern wir unsere Politiker laut und deutlich dazu auf, den Ölkonzernen die Stirn zu bieten und den Planeten zu retten... “

Und das noch:
„Die Situation wird immer verzweifelter -- überall auf der Welt verursacht extremes Wetter Obdachlosigkeit und Hunger für Millionen. Wir bewegen uns eilenden Fußes auf den Punkt zu, an dem weitreichender Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist -- uns bleibt nur bis 2015 um unsere Verschmutzung drastisch einzuschränken.“

Diese völlig unlogische „Kausalität“ ist offensichtlich ein ideologischer Klimaschaden, der immer mehr durchaus gutmeinende Zeitgenossen erschüttert.

Freitag, 2. Dezember 2011

Capitalism Is Finished


Capitalism as a state-supportive philosophy expierences its long-lasting and painful swan song during the present second decade of the 21st century.
One would think, deservedly, but there is a big dark hole in front of us concerning the lack of alternatives to a minimum consensus on cooperation between people and on the modus vivendi between the peoples while globalization grows by scientific progress and new technologies.

Up to now capitalism could assert itself because of the human nature that is determined on the one hand by competetive behaviour and on the other hand by unscrupulous insincerity which is enforced much more subtly by capitalism, hence often unnoticed, than in other social systems. Capitalism unreasonably pretends democratic attributes and standards which it never could fulfil.

Only in creating enemy images, especially in confrontation to communism, capitalism shaped a liberal mask whereas it established a global anti-human network under the leadership of the USA. Developing countries and so-called emerging market countries could tell you a thing or two about that.

During the merciless competition with the Soviet communism in the cold war capitalism stimulated itself to highest performances in cooperation with some of the religions and political despots. Indeed impressive and positive things happened. But in common there was never a view behind the curtain, that is still hiding lots of taboos.

When the personified devil which was the communism broke away the enemy image also faded and the capitalist motor stumbled, since then it misses the beat, because the search for a new fuel of the marks “world terrorism” or “climate warming” etc. showed much too much hypocritical amount, so it couldn’t offer an adequate substitute for communism.

Capitalism is becoming its own enemy as the propagated free play of the economic powers comes to an end by the insatiability of the financial world which liquidates every society and moral by money concentration, unshamed debt and speculation.

For a long time politicians have been the helpless political footballs of lobby and money, but nevertheless many of those representatives don’t recognize their definite insignificance. They raise their profile by shallow inconsistencies.
The mass people of totally overstretched ones, the clueless and the cheated are facing the intended complication of the financial system.

It is said that 50 percent of the way business is done are influenced by psychology which means nothing else but emotional points of view, not calculable, not predictable!
Is capitalism accordingly an esoteric variety?
Obviously it is, because also the new Russian governors and even the Chinese communists follow the oracles in hectic stockmarket mentality, a way of thinking and acting that fits those peoples’ liking for irrationalism.

The “brave and the free” have accumulated debt especially to the Asian human right violators just for financing their military actions at many focuses on earth, just to install violently the American-capitalistic aberration of democracy.

In the broadest sense democracy demands an enlightened image of the world. But where, in which country does such thing exist?
Modesty may be warrented: “… a widest possible enligtened image of the world.”
Very few regions of the world only remain in discussion, the overwhelming majority of the human social orders by traditions is not prepared for democracy, not ready for the human dignity of each individual.

As Europeans we have no right to mission to other cultural spheres instead we are challenged by the need to humanize our own culture at last, which means first to reduce capitalism as a further aberration and finally replace it by a genuine social responsibility.

Undoubtedly we are standing at the very beginning of living democracy really. Still it doesn’t work convincingly because we miss consequent perspectives.
It is of no use to  boycott elections, to vote for “lesser evils”, to found new political parties, if we do not succeed in a cosmonomic take-off for thinking and acting.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (87)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1133
Für Bomberpiloten schrumpft das Weltbild zum fokussierten Feindbild, zur entpersonifizierten Zielscheibe im elektronischen Visier eines geistlosen Überfliegers..

1134
Ideenreichtum kultiviert das Menschsein, Ideologie dient der Armut im Geiste.

1135
Korruption ist eine Korrosionserscheinung der Gesellschaft, die umso feiner spachtelt.

1136
Inflation meint die Anhäufung von ideell und materiell Wertlosem.

1137
Der Ritter von der traurigen Gestalt färbte sich grün angesichts der Heerscharen neuer Windmühlen.

1138
Sprache äußert nicht nur Wort, Satz und Grammatik, sie belebt alles, sobald sie gepflegt wird.

1139
Im edlen Tropfen verströmt sich die Sonne an den kultivierten Genießer, den übermütigen Trinker demütigt sie.

1140
Ein Himmel voller Götter versperrt die Sicht wie ein Himmel voller Geigen.

1141
Solange Geheimnisse und Geheimdienste im Spiel sind, gibt es keinen Ausweg.

1142
Allein das Leben leidet,
es bedrückt sich selbst,
verleidet sich sogar den Tod
als Erlösung.

1143
Künstler der Politik mag man suchen,
man findet Fälscher,
sehr gute sogar.

1144
Naturgesetze haben universale Gültigkeit
„wie am Himmel so auf Erden“.
Sie glaubensgemäß auszuhebeln,
führt zur gesetzlosen Tragik.

1145
Alle Sinne stimuliert das Wort,
die Sprache ist ein Lebewesen.

1146
Liebe, die sich so nennen darf, erweist sich nicht in Träumereien, sondern in des Lebens Wirklichkeit: Aus Liebe demütigt man nicht, man schlägt nicht, verstümmelt nicht, tötet nicht.

1147
Die Persönlichkeit ist viel mehr Individuum als Gotteskinder, Parteisoldaten und Modepuppen sich einbilden.

1148
Wer laut Grundgesetz „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott ...“ handelt, kann Staat und Kirche nicht trennen.

1149
Der größte Schuldner ist die Spekulation als mächtigstes Koalitionsmitglied der Regierung wie der Opposition.

1150
Bei Klassentreffen, vor allem nach langen Jahren, trifft man im Besonderen sich selbst.

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Sonntag, 27. November 2011

"Weihnachtszeit"


„Weihnachten“ nennt man die sentimental kitschige Selbsttäuschung des Christentums über einen gnadenreichen Frieden, den Gläubige durch ihr Wirken seit über 2000 Jahren weltweit zu verhindern wissen. Sogar die konsum-kapitalistische Ausschweifung unter dem imaginären Schweifstern profitiert von einer kriegerischen Welt-Unordnung und markiert deutlich das Abschweifen der so Ergriffenen von der Realität und besonders vom eigenen Glauben.
„Sie wissen nicht, was sie tun“, fabulieren vom himmlischen Frieden und spalten sich auf in ungezählte sich befehdende Glaubensrichtungen.
Die Tragik gipfelt in dem Hymnus: „Wachet auf, ruft uns die Stimme ...“.

Freilich folgt die Stimme der Aufklärung dem Verstand und nicht einer Sternenkoma und auch nicht einem Kerzenmeer, das vorübergehend ablenkt von Waffenproduktionen, Aufrüstungsgeschäften und Kriegen im Namen des Friedens.

Die Welt kommt nicht zur Besinnung – bisher
und zu „Weihnachten“ schon gar nicht!

Samstag, 26. November 2011

Kosmonomische Verhaltensregeln

Entgegen den religiösen Geboten stellen kosmonomische Verhaltensregeln keine Liste von Befehlen dar, sondern Einsichten des denkenden Menschen, der sich selbst und freiwillig zur humanen Lebenserleichterung Regeln des Daseins und des Miteinanders vergegenwärtigt.
Es handelt sich um Denkanregungen, die jeder aufgeklärte Mensch individuell umsetzen und auch ergänzen mag.
Die Freiheit eines jeden Menschen endet da, wo sie andere benachteiligt.
Diese kosmonomische Grundaussage ist so eindeutig, dass sie keinerlei Interpretationen bedarf.

  1. Du bist nicht Gott, nicht Herr und auch nicht Knecht. Bemühe dich um ein realistisches Weltbild und übernimm Verantwortung für dich und deine Umgebung.
  2. Verschone dich und andere mit Religion, Esoterik und Ideologie.
  3. Bleibe der Ehrlichkeit und Wahrheit verbunden.
  4. Gönne dir Pausen zur Selbstreflexion.
  5. Führe ein bejahendes Sexualleben, ohne andere zu belästigen.
  6. Anerkenne und würdige die Leistungen anderer. Bemühe dich um eigene Leistungen.
  7. Respektiere ehrliches Eigentum und Privatsphären.
  8. Achte die Würde und Gleichberechtigung eines jeden Menschen, besonders auch der Alten, Hilfsbedürftigen und Kranken.
  9. Wirke ausgleichend und friedenstiftend.
  10.  Verweigere dich allen Tötungsritualen und Foltermethoden.
  11.  Zeige Entschlossenheit gegenüber dem Destruktiven.
  12.  Würdige und nutze verantwortungsvoll die Schätze der Natur, den gemeinsamen Lebensraum von Pflanzen, Tieren und Menschen.
  13.  Handele nicht gegen Naturgesetze, beachte sie sowohl gegenüber der toten Materie wie gegenüber dem Leben.
  14.  Kosmonomische Humanität strebt so weit wie möglich nach Beseitigung von Leid, zumindest aber nach Schmerzminimierung und Leidenserleichterung.
  15.  Bilde dich lebenslang und hilf anderen durch dein Wissen und Können.

Donnerstag, 24. November 2011

Basisdemokratie besitzt keine Basis

Meine kosmonomischen Betrachtungen zur Demokratie (Monatsarchiv Oktober 2011 und Orizont Literar Contemporan, September-Oktober 2011, Print-Version in englischer und rumänischer Sprache) führten unter anderem zu dem Schluss, dass sich Demokratie und Kapitalismus nicht vereinbaren lassen. Die Entscheidungen werden nicht vom Volk, sondern durch finanzkräftige Institutionen, Konzerne und einflussreiche Gremien getroffen.
In der Erkenntnis dessen und wegen der allenthalben offensichtlichen nationalen wie internationalen Fehlentscheidungen erhebt sich der Ruf nach basisdemokratischer Selbstbestimmung der Völker im urdemokratischen Sinne, alle Macht gehe vom Volke aus.

Vom reinen Prinzip her scheint nichts gegen die idealistische Forderung zu sprechen, doch die praktische Umsetzung stößt von Anbeginn auf Ungereimtheiten, Definitionsprobleme und auf Weltfremdheit, die sich aus Unwissenheit und abstruser Glaubensneigung ableitet.
Niemand kann ernsthaft eine Mehrheitsentscheidung gutheißen, die aus einer kenntnislosen, unaufgeklärten und indifferenten Masse hervorgeht. Es wäre die Glorifizierung von Dummheit allein auf der Basis, dass die Mehrheit sie repräsentiert.

Demokratie ohne kritische Beleuchtung der Wahlberechtigten verkommt zur Farce.
Sinnvoll wird die Demokratie erst durch Qualifikation zur Mitsprache, was nichts anderes bedeutet, als durch ein zu bestimmendes Minimum an Bildung und Fähigkeiten das Stimmrecht zu erwerben, ähnlich der  im Berufsleben üblichen Qualifikationen. Die Bindung des Wahlrechts zum Beispiel an den einfachsten Schulabschluss kann jedoch nur als untere Grenze betrachtet werden, weil sie im engen Sinne keine „Qualitätssicherung“ darstellt. Alle weiteren Narrenfreiheiten lassen sich dadurch nicht ausschließen, die geistigen Flachheiten, wie sie sich in der Boulevard-Presse und in Frauenzeitschriften, in den Medien allgemein widerspiegeln, lassen sich nicht beseitigen.

Deshalb bleibt es hauptsächlich bei der Regierungspflicht der Regierungen, die nur in Sonderfällen auf ein Referendum zurückgreifen sollten – zum eigenen Schutz des Volkes!
Denn das Volk unterliegt der kurzlebigen Manipulation, die Masse ist denkunfähig, indessen betet sie nach, umrundet die Kaaba, jubelt dem „Heiligen Wahnsinn“ in Rom zu, polemisiert auf abstoßendem Niveau im Internet, fährt mit Vollgas in den nächsten Stau, wandert wie Ameisen entlang des Dünenstrandes von Maspalomas, fliegt von Preisvorteil zum nächsten Schnäppchen und in der Unverbindlichkeit auch zum nächsten Partner. Nicht wenige finden im alltäglichen Existenzkampf keine Zeit zum Denken, sei es aus purer Not oder in beschränkender Karrieresucht.

Zur Basisdemokratie braucht es eines ganz anderen humanistischen Bildungsstandes, bedarf es der Aufklärung, wie sie bisher weitestgehend unbekannt geblieben ist, weil man noch jeden Frieden mit Krieg betrügt.

Basisdemokratie mag ein hehres Gefühl sein angesichts unbewältigter Probleme bei der Etablierung echter demokratischer Volksvertretungen. Der Schlüssel liegt aber im aufrichtigen Parlamentarismus mit harter wachsamer Arbeit, abseits von Fraktionszwängen und Korruptions-Lobby, dafür in Verbindlichkeit jedes einzelnen Volksvertreters gegenüber seinem Wähler.

Bei Wahlbeteiligungen unter fünfzig Prozent gibt es für keine Partei eine Mehrheit!
Die scheinbaren Sieger sonnen sich als Minderheiten über der absichtlich dumm und unaufgeklärt gehaltenen Volksmasse.

In der Tat: Demokratie lebt zur Zeit immer noch und nur von der Hoffnung auf eine stabile Basis. Das Fundament muss erst noch gegossen werden.
Konkret verweise ich auf das Kosmonomische Manifest. (Monatsarchiv Mai 2008)

Dienstag, 8. November 2011

Sequenzen von Skepsis (86)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1121
Lebte ich nicht jetzt und hier, ich könnte nicht glauben, was die Presse druckt, wie eng die Sicht des Fernsehens abblendet. Abgesehen davon, dass beide Abbilder der Gesellschaft sind und ich deren Glauben als definitiv unglaublich erachte.

1122
Der stets persiflierte Wahnsinn des Allgemeingültigen erschüttert mich tatsächlich so, dass ich mich kurz fassen muss.

1123
Ich habe der Welt nichts zu sagen, sie hingegen sagt mir viel. Und ich antworte mir.

1124
Der Mensch ist nicht die Welt. Während seines aufgeblasenen Balzgehabes nimmt er sie nicht einmal wahr, täuscht sich über sich selbst.

1125
Zieht die Frauen aus der Burka und steckt sie in Hosen. Grundsätzlich ändert sich nichts an eurem permanenten Sexualproblem, dem ihr glaubensgemäß nicht gewachsen sein dürft.

1126
Wer Ehrlichkeit anmahnt, muss mit unehrlichen Reaktionen rechnen.

1127
Man bucht „all inclusive“ sein Urlaubsghetto und spart sich das lästige Kennenlernen von Land und Leuten.

1128
Globalisierung verengt leider so manchen Horizont.

1129
Der Ernst, mit dem man Lächerliches vorantreibt, reizt zum Sarkasmus, rechtfertigt jedoch Mitleid.

1130
Die strahlendste Musik verehrt das Imaginäre, das Märchenhafte und belegt dennoch mit realem Zauber Komponisten, Interpreten und Publikum als eine Erfahrung von Würde und Lebenssinn.

1131
Literatur fesselt, rüttelt wach und befreit mit der Sprache der Wirklichkeit wie der Phantasie: Aufarbeitung des Gewesenen, Analyse des Gegenwärtigen, Begründung von Visionen, und der Mensch wird.

1132
Fällt ein Bild aus dem Rahmen, ist dieser das Problem.


*****




 224. S.         ISBN  978-3-85022-306-5                       16,90 € 

Überall, wo es Bücher gibt.


Samstag, 5. November 2011

Demokratische Meditation

Sie beten an die Macht der Finanzen,
die sich in Banken manifestiert.
Man schönt nach Bedarf Bilanzen,
da Machtgier stolz manipuliert.
Sie wollen, sehr deutlich, die ganze Welt lenken,
Demokratie im Terror von Schulden versenken.

Es ist längst schon geschehen
und ihr merkt es immer noch nicht,
die Ideale vergehen im Rampenlicht
von G20, dem Kapitalisten-Clan:
G – wie Größenwahn.

Die Völker werden nicht gefragt,
Demokratie ist totgesagt.

„Wachet auf!“ mahnt daher der Geist,
der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit heißt.

***
PS: Gibt es einen Musiker, der diese Gedanken vertonen möchte?


Dienstag, 1. November 2011

Sequenzen von Skepsis (85)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1109
Bewusstsein? Menschen argumentieren und agieren genau so, wie sie es bei anderen kritisieren.

1110
„Alternativlos“ nennt man neuerdings die ungenierte Offenbarung politischer Beschränktheit: Man ist am Ende seiner sowieso kaum vorhandenen Weisheit.

1111
Glänzende Kinderaugen sind das unverfälschte Abbild von Ehrlichkeit. Die wahre Freude ergreift die Erwachsenen. Das wahre Leid spiegelt sich aber ebenso, erzeugt durch Erwachsene, die dann gewöhnlich wegschauen.

1112
Das Abstraktum Liebe nimmt viele Formen an.

1113
Wissen vertreibt die kindliche Kellerfurcht.

1114
Exquisite Körperpflege: Speise und Trank, gut aufgetragen und eingenommen.

1115
Wer hoch fliegt, übersieht viel.

1116
Bewegliches Denken belebt alle Sinne.

1117
Was Religiöse über Atheisten zu wissen glauben, gleicht dem, was Kirchenmäuse von der Welt kennen.

1118
Ein aus Prüderie geringgeschätztes Lebenselixier ist die den Körper frei umspülende Luft.

1119
Spätestens beim Sturz eines Diktators ist zu fragen, wer ihn aufgebaut und hofiert hat. – Eine regelmäßige Peinlichkeit für die „freie Welt“ und ihre Verräter der Demokratie. – Sie machen weiter.

1120
Aphorismen sind Sternschnuppen, die aufleuchten und in Vergessenheit verglühen. Durch häufiges Wiederholen und Zitieren verweilen einige kometengleich, aber wenige nur fixieren sich als Stern, sogar als Leitstern.

*****

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Ein Planetariumsprojekt als kosmonomischer Anreiz


Astronomie gilt als die Basis der Wissenschaft. Aus der Sehnsucht, den Sternenhimmel zu verstehen, haben sich alle wichtigen Naturwissenschaften wie die Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, aber auch die Mechanik ihr Fundament geschaffen.
Ich möchte unterstreichen, dass mit dem Voranschreiten der Astronomie die technische Entwicklung der Menschheit überhaupt verbunden ist.
Viele technologischen Innovationen erwachsen aus der astronomischen Forschung, mehr noch unterliegen die Geisteswissenschaften dem Einfluss der Astronomie, wenngleich mit viel größerem Risiko der Fehlinterpretation, da Weltanschauungen vor allem erst einmal den auch irrationalsten Traditionen verpflichtet bleiben. 

Die Astronomie ist aus meiner Sicht so elementar, dass man ihr in den allgemeinen Bildungssystemen viel mehr Gewicht zugestehen muss.
Planetarien stellen zweifellos eines der beeindruckendsten Bindeglieder dar zwischen anspruchsvollster Forschung und gewinnender seriöser, populärwissenschaftlicher Wissensvermittlung.

Nicht geringer erscheint die Bedeutung der Astronomie für die Maler, Bildhauer und für  Architekten. Sprache, Literatur und Musik „verehren“ den Sternenhimmel, leiten Symbole, Ideale und Zeitbewusstsein ab.
Menschliche Konflikte werden in ihrer vergleichsweisen Banalität relativiert.


Nach wie vor suche ich für ein bestimmtes kleineres Planetariumsprojekt in Deutschland Geldgeber überall auf der Welt, die sich meinen Gedanken anschließen können und damit vielleicht einen unvergleichlichen kosmonomischen Anreiz zur natürlichen Menschenwürde mit mir zusammen errichten möchten.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

kosmonomisch kurz kommentiert (8): Nicht einmal die Sprache ist stimmig


Die EU, besonders der Euro, brauche einen Rettungsschirm, heißt es deutungsschwer und bedeutungsleer.
Denkt man doch bei einem Rettungsschirm zunächst an einen Fallschirm. Der mag nun wirklich nötig sein bei dem europäisch-freien Fall in die milliardenfache Verschuldung!
Er hat jedoch bisher nichts bewirkt, die Verschuldungsgeschwindigkeit keineswegs gebremst, sogar beschleunigt.
Deshalb soll er jetzt mit einem „Hebel“ an „Schlagfähigkeit“ gewinnen. Auf so ein Gedankenkonstrukt muss man erst einmal kommen.

Aber vielleicht ist ja der „Schirm“ doch eher gemeint im Sinne von Abschirmung, so wie der Regenschirm vor Regen, der Sonnenschirm vor Sonne oder die elektromagnetische Abschirmung vor störenden Signalen schützt.
Auch diese Schirme zeichnen sich allerdings nicht durch Schlagkraft aus – nicht einmal mit einem Hebel.

Die Politiker mit der Schirmmacher-Mentalität verlangen nach einer simplen Ablösung, vielleicht durch solide Kesselschmiede, die ganz einfach die bodenlosen Töpfe der Banken und Spekulanten verschließen, die den entarteten Kapitalisten klarmachen, wer eigentlich das politische Mandat besitzt.
Zur Abdichtung eignet sich jedenfalls nicht politisches Stroh in Form der unstimmigen Formulierungen. Vielleicht hätte aber sogar der Schlag mit einem Schirm ins Bankenkontor eine erste Wirkung.
Spaß beiseite: Diese gegenwärtigen Inkompetenz-Teams haben das Zeug, Europa zu verzocken!

Montag, 24. Oktober 2011

Sequenzen von Skepsis (84)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1095
Nur geistig lassen sich Horizonte überschreiten.
Diese Größe hätte der Mensch.

1096
Kreativität belebt Ideen vielleicht in Richtung Selbstbestimmung.

1097
Säuselnde Luft über stillem Wasser mag eine Liebeserklärung der Natur an den Menschen sein. Aber vielleicht ist es auch der nächste Sturm – der Liebe.

1098
Das Bewusstsein ist nicht frei von Täuschungen. Und das Selbstbewusstsein erst!

1099
Regentropfen grüßen vom Meer, von weiten Flüssen und Seen und verursachen Fernweh.

1100
Wir träumen, einzigartig zu sein und benehmen uns doch nur eigenartig.

1101
In Tradition und aus Gewohnheit gängelt sich der Mensch mit fraglichen Terminen und unsinnigen Arbeiten, die als Pflicht drücken und in frommer Heiterkeit entarten.

1102
Formel des Lebens: Reiz und Reflex
oder auch: Kausalitätsprinzip.

1103
Gütige Eltern lassen ihre Kinder nicht leiden,
Göttinnen und Götter freveln an den Menschen.

1104
So unterwerfend ist unser Nichtwissen, dass wir fixen Ideen folgen und dafür sogar in den Kampf ziehen.

1105
Frust und Stress immer wieder einzudämmen, gehört zur alltäglichen Lebensbewältigung; Frust und Stress zu besiegen, schafft der Lebenskünstler.

1106
Ein fundierter Standpunkt ruht auf geistiger Wendigkeit, nicht auf Beton und nicht auf Beliebigkeit.

1107
Treffen Wissenschaft und Forschung exakte Zielabsprachen,
navigieren Technik und Verkehr punktgenau,
pflegt man das Gegenteil in der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Vor allem in Politik, Geschäft und Weltanschauung redet man wichtig aneinander vorbei.

1108
Leben blüht auf, wenn Verstand und Gefühl sich vereinigen, ihre Anwesenheit vorausgesetzt.
 
*****




Freitag, 21. Oktober 2011

Der Kapitalismus ist am Ende


Der Kapitalismus als staatstragende Philosophie erlebt in der gegenwärtigen zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts seinen langanhaltenden und schmerzlichen Abgesang.

Verdientermaßen, möchte man meinen, doch gähnt da ein unermessliches Loch fehlender Alternativen im Hinblick auf einen auch nur minimalen Konsens bezüglich des menschlichen Miteinanders, des Modus Vivendi der Völker untereinander bei wissenschaftlich-technisch bedingter und zunehmender Globalisierung.

Dass sich der Kapitalismus bisher so behaupten konnte, liegt zum einen in der Natur des Menschen, die durch Konkurrenzverhalten bestimmt ist, und zum anderen in der skrupellosen Unaufrichtigkeit, die sich im Kapitalismus subtiler, daher oft unbemerkt durchsetzt als bei anderen Gesellschaftssystemen. Der Kapitalismus erschlich sich völlig unberechtigterweise demokratische Attribute, deren eigentliche Ansprüche er nie erfüllen konnte.
Lediglich durch die Pflege von Feindbildern, im Besonderen durch die Gegnerschaft zum Kommunismus gab sich der Kapitalismus eine freiheitliche Maske, während er global  unter Federführung der USA ein menschenverachtendes Netzwerk etablierte. Entwicklungsländer und sogenannte Schwellenstaaten könnten ein Lied von der rigorosen Ausbeutung und Entmündigung anstimmen.

Im gnadenlosen Wettlauf mit dem Sowjet-Kommunismus während des Kalten Krieges putschte sich der Kapitalismus im Verbund mit so manchen Religionen und politischen Despoten zu Höchstleistungen auf, erreichte Beeindruckendes und Segenreiches. Einen Blick hinter die Fassaden gab es in der Regel nicht, stattdessen Tabus.

Als der personifizierte Teufel in Form des Kommunismus wegbrach, entschwand auch das Feindbild, der kapitalistische Motor stotterte und kommt seither immer anfälliger aus dem Takt, denn die Suche nach einem neuen Treibstoff der Marke „Weltterrorismus“ oder „Klimaerwärmung“ etc. hatte viel zu  viel Verlogenheitswert, als dass sie einen dem Kommunismus adäquaten Ersatz hätte bieten können.

So wird sich der Kapitalismus sein eigener Feind, denn das propagierte freie Spiel der Wirtschaftskräfte endet jäh in der Unersättlichkeit einer Finanzwelt, die durch Geldkonzentrationen und hemmungslose Verschuldungen wie Spekulationen noch jede Gesellschaft und Moral liquidiert.
Längst sind die Politiker ratlose Spielbälle von Lobby und Kapital, dennoch gestehen sich viele der Volksvertreter ihre faktische Belanglosigkeit nicht ein, profilieren sich in kurzatmigen Widersprüchlichkeiten.

Einer bewussten Verkomplizierung des Finanzwesens steht die Masse der völlig Überforderten, der Ahnungslosen und Übervorteilten gegenüber. Fünfzig Prozent des Wirtschaftsgebarens seien angeblich Psychologie, heißt es, also lediglich empfundene Ansichtssache, nicht kalkulierbar, nicht berechenbar!
Der Kapitalismus demnach nichts anderes als eine esoterische Spielart?

Offensichtlich ist das so, denn auch die neuen Statthalter Russlands und sogar die chinesischen Kommunisten orakeln emsig mit in hektischer Börsenmentalität, die dem traditionellen Hang beider Völker zum Irrationalen entgegenkommt.

Ausgerechnet bei den asiatischen Menschenrechtsverletzern haben sich „the brave and the free“ hoffnungslos verschuldet, nicht zuletzt um an allen möglichen Brennpunkten des Globus militärisch aufzutrumpfen, um den amerikanisch-kapitalistischen Abweg von Demokratie gewaltsam einzuführen.

Demokratie verlangt im weitesten Sinne ein aufgeklärtes Weltbild.
Wo aber, in welchem Land existiert so etwas?
Bescheidenheit ist angesagt: „... ein so weit wie möglich aufgeklärtes Weltbild.“
Nur ganz wenige Regionen der Erde bleiben zur Diskussion, die überwältigende Mehrheit der menschlichen Gesellschaftsordnungen ist aufgrund von gepflegten Traditionen zur Demokratie nicht fähig, nicht reif für eine humanistische Würde jedes Individuums.

Uns Europäern steht es nicht zu, andere Kulturkreise zu missionieren, umso mehr sehen wir uns vor der Aufgabe, unsere eigenen Kulturen endlich zu humanisieren, das heißt, den Kapitalismus als einen weiteren Irrweg zunächst einzudämmen, um ihn schließlich abzulösen durch eine wahrhaftige soziale Verantwortung.
Wir stehen zweifellos ganz am Anfang, Demokratie wirklich zu leben. Bisher gelingt es nicht überzeugend, weil konsequente Perspektiven fehlen.

Es nützt nichts, Wahlen zu boykottieren, „kleinere Übel“ zu wählen, neue Parteien zu gründen, wenn uns nicht ein kosmonomischer Aufbruch im Denken und Handeln gelingt.

Samstag, 15. Oktober 2011

Sequenzen von Skepsis (83)

Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1079
Entfremdung entsteht aus monotoner Routine, verursacht und erduldet Gleichgültigkeit, trägt den Keim der Aversion. – Ein befremdliches, aber alltägliches Risiko.

1080
Jeder Krieg eine Explosion von Dummheit.

1081
Trost und Last zugleich ist Altersweisheit.

1082
Gefallen fürs Vaterland? – Ermordet!

1083
Aufrichtige Abneigung gilt den Heldenverehrern, Kriegstreibern, Ordenverleihern, Lamettaträgern und Sonntagsrednern.

1084
Animiert uns der Philosoph, den eigenen Verstand zu gebrauchen, meint er wohl, wir sollten zuerst einmal stehen und gehen lernen.

1085
Lesen entführt und fesselt, ist Flucht zugleich aus der Wirklichkeit.

1086
Traumhaft schöne Träume erscheinen so selten wie in der Realität.

1087
Empathie erst entschlüsselt nüchterne Nachrichten jenseits von Ideologie, Sensation und Abstumpfung.

1088
Wenn die Natur am stärksten beeindruckt, neigt der Naive zu religiöser Erstarrung.

1089
Leben ist Perspektive, die es in der sogenannten Ewigkeit laut Definition nicht geben kann.

1090
Das Meer lacht laut und stürmisch über die Badestrände, Seepromenaden, Küstenstraßen und Häfen der Menschen. Manchmal aber ruht es besinnlich in wahrer Größe und gibt zu denken.

1091
Viele Glücksgefühle, Bewunderungen und Erbauungen verdanken wir irgendwelchen Katastrophen – als unbeteiligte und oberflächliche Betrachter.

1092
Das Spezifische am Allgemeinen ist die Unverbindlichkeit, denn im Besonderen gelten zumeist andere Regeln - notwendigerweise.

1093
Leute, die ihre Muttersprache bewusst oder unbewusst  mit Anglizismen überschwemmen, können häufig nicht einmal englisch sprechen und auch sonst nichts Wesentliches.

1094
Nie im Leben reißt die Kette von Aufgaben und Herausforderungen. Das Leben hängt daran.

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    113 S.  kart.     9,80 €

    ISBN 978-3-93307-49-7


           Lenz-Verlag