Das weiß ich ziemlich genau: Was ich heute denke, möchte ich schriftlich haben, um meine eigene Entwicklung im Laufe der Zeit wahrzunehmen.
Außerdem habe ich Freude an der Sprache, sie zu formulieren und nach meinem Geschmack zu gestalten.
Natürlich möchte ich auch Beachtung erzielen, doch erscheint mir das sekundär, denn ich mache mich nicht zum Steigbügelhalter irgendwelcher weltanschaulichen oder zeitgeistigen Kolonnen.
Wenn man meine Texte liest und überdenkt, bedeutet mir das zusätzliche Bestätigung, erfahre ich einige Zustimmung, erfreut es mich, konstruktive Kritik ebenso. Etwaige Schmähungen kämen mir viel zu unqualifiziert vor, als dass sie mich wirklich träfen, wenngleich sie an die Gefahr physischer Verfolgung und Zerstörung gemahnen.
Jeder ehrliche Freigeist muss diese Bürde tragen. Gelingt es ihm, diese Last verantwortungsbewusst in Zeugnisse der Freiheit mit umzusetzen und sie als solche zu dokumentieren, entspricht das meiner Vorstellung von einem reicheren verinnerlichten Leben.
Die Frage nach den Adressaten habe ich früher schon beantwortet:
„Für wen ich schreibe? Sollte ich das wissen?
Jedenfalls für mich. Kann ich ahnen, wer lesen kann und vor allem will?“
(Sequenzen von Skepsis (4) Aphorismus 43)
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