Montag, 6. August 2012

Walden Edition


Seit 2009 kenne ich per Internet den Chef-Redakteur der in Rumänien erscheinenden internationalen und mehrsprachigen Zeitschrift Orizont Literar Contemporan, Herrn Daniel Dragomirescu.
Autoren aus vielen Ländern schreiben für dieses in seiner Konzeption weltweit wohl einmalige Magazin, und es erfüllt mich immer wieder mit Freude, eigene Beiträge zu leisten.
Nun widmete mir Daniel das Titelblatt und spricht bei der Ausgabe Mai-Juni 2012 von der "Walden Edition".

 
Ich nehme das zum Anlass, einmal meine bisherigen Artikel aufzulisten; sie sind bis auf Nr. 2 auch hier auf meinem Blog nachzulesen.


1.      Nr.  1  Jan-März 2010  Cosmonomic Freedom  S. 25,26  engl. rum. Nachzulesen: hier
2.      Nr.  2  Jul-Aug 2010  14 Sentenzen von Freiheit  S.19,20 dt. engl. rum.
3.      Nr.  6  Nov-Dez 2010  Astronomical Aspects Of The Cosmonomic Philosophy  S. 41,42  engl. rum. Nachzulesen: hier
4.      Anthologie Dez 2010  Kosmonomische Freiheit  S. 73,74,75 dt. engl. rum. (mit Autoren-Profil)  Nachzulesen: hier
5.      Nr.  1  Jan-Febr 2011  Good Luck And Freedom Are Interdependent             S. 57,58,59,60  engl. rum. Nachzulesen: hier
6.      Nr.  2  März-April 2011  Nazi Totalitarism  S. 60,61  engl. rum.  Nachzulesen: hier
7.      Nr.  5  Sept-Okt 2011   Democracy – A Cosmonomic Reflection  S. 29,30,32,33  engl. rum.  Nachzulesen:  hier
8.      Nr.  6  Nov-Dez 2011   Der Kapitalismus ist am Ende  S. 5, 6  dt. engl.  Nachzulesen: hier
9.      Nr.  1  Jan-Febr 2012   Basisdemokratie besitzt keine Basis  S.20, 21  dt. engl.  Nachzulesen: hier
10.  Anthologie Febr. 2012  Good Luck And Freedom Are Interdependent  S. 70, 71  engl.  Nachzulesen: hier
11.  Nr.  3  Mai-Jun 2012  Eine kosmonomische Alternative (für eine humanere Gesellschaft)  S. 11, 12,14, 15  dt. engl.  Nachzulesen: hier

Außerdem im Internet bei Contemporary Literary Horizon: The Cosmonomic Manifesto


In Deutschland ist das Magazin Orizont Literar Contemporan (Contemporary Literary Horizon) wenig bekannt.
Es würde mich freuen, könnte ich weitere Leser und auch Autoren für diese beispielhaft demokratische und kulturell vielseitige Zeitschrift gewinnen.

Direkter Kontakt zur Redaktion: drgdaniel@yahoo.com

Mittwoch, 1. August 2012

Sequenzen von Skepsis (110)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1426
Schau dem Volk aufs Maul und meide seinen Atem, seine irrationalen Ausdünstungen.

1427
„Der frühe Vogel findet den Wurm“,
der späte Vogel schnappt den Käfer,
und beide singen und pfeifen dir was.

1428
Jede Religion mehr in einer Gesellschaft birgt einen zusätzlichen Konfliktherd, bedeutet Rückschritt und Einengung.

1429
Europa wird sein als konsequent föderalistischer Bundesstaat oder verkümmert zur antidemokratischen, aufgeblasenen Verwaltungskommission.

1430
Kurze, prägnante Sätze sind nicht die Sprache des Volkes; es stammelt, skandiert und schwafelt sich besinnungslos.

1431
Ich habe vieles zu sagen,
aber das Sagen haben andere.
Sie verstehen nicht, dürfen nicht einmal
lesen und hören, was ich sage,
denn es verunsichert sie, berührt sogar unangenehm
die gleichgeglättete Räson von Tabus
und die fixen, modischen Dogmen der globalen Konfusion.
Ich sage es weiter.

1432
Eine weitere Diät in jedem neuen Wurstblatt bürgt für die Wirkungslosigkeit.

1433
Hinter jeder Ecke „Klimaerwärmung“ und „Energiewende“ ähnlich den plakativen Parolen von Diktaturen, genauso irrsinnig und rigoros, Fakten und Wahrheiten verdrehend, vernichtend.

1434
Der permanente Massenauflauf verkörpert ebenso das Prinzip der Einöde – und der Schrulligkeit allemal.

1435
Das sei doch alles von gestern, kokettiert der Politiker. Die Probleme stellten sich jetzt und müssten jetzt gelöst werden!
Bei aller beeindruckenden Eloquenz bedarf es schon einer besonderen Gesichtseinengung, denn genau diese Vergangenheit ist von eben diesen politischen Lagern, sogar von denselben Politikern zu verantworten.

1436
Die Professionalität von Berufsideologen strebt nach ungenierter Ignoranz und geiferndem Pathos.

1437
Erst die Endgültigkeit verleiht Versäumtem ein Gewicht.

*****

Montag, 30. Juli 2012

Olympia und Griechenland


Denk ich aus „aktuellen Anlässen“ an Griechenland und Olympia, fällt vieldeutigst mir ein:

Sie kämpften nackt und ehrlich.



Sonntag, 29. Juli 2012

Kritische Präsenzen (2)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

11
Wer Politik so verkompliziert, dass sie nicht einmal von Politikern verstanden wird,
vertritt andere als demokratische Werte. Er ruiniert Demokratie aus Unfähigkeit, Opportunismus oder Herrschsucht – aus Menschenverachtung.

12
Europa wird an Banken verschleudert, während das Abendland schläft.

13
Jedem Depp seine Waffen,
jedem  Abgehärteten die Flut von Gewalt-Filmen,
jedem Gelangweilten das permanente Schundfernsehen,
dem Dicken sein Fast-Food
und dem Einfältigen seinen Gott,
zu dem sich nach dem Amoklauf beten lässt,
sei es die Schießwut eines unbekannten Psychopathen
oder eines Präsidenten.
Nur nichts verändern am „American Way Of Life“!

14
„Rating Agenturen“ besitzen kein demokratisches Mandat und diktieren ihre kapitalistische Macht durch ziemlich willkürlich Einstufungen der „Kreditwürdigkeit“ von Volkswirtschaften und Instituten. Sie beweisen die Demokratiefeindlichkeit des Kapitalismus.

15
Kritik an Banken und ihren Machenschaften als „Populismus“ herabzuwürdigen, verrät die Gesinnung des gleichgeschalteten Kommentators.

16
Frage an die UN, die ausgewiesene Repräsentantin der Unfähigkeit des Interimsmenschen: Wie wäre es, statt über ein Waffenhandelsabkommen ergebnislos zu streiten, ein generelles Verbot von Waffenhandel anzustreben?
-         Zu friedlich?

17
London, olympisch: Glanzvolles Auftaktspektakel, erster Tag – erster Dopingfall, erste Goldmedaille für einen bekannten Rad fahrenden Schurken des Sports!
Aber wen interessiert das?

*****



Sonntag, 22. Juli 2012

Sequenzen von Skepsis (109)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1413
Sie ahnen, in einem Irrenhaus zu dämmern, und dafür danken sie ihrem Gott.

1414
Zweierlei verleiht mir Kraft: Es leben tatsächlich denkende Menschen. Und es gelingt mir, Denkende zu animieren.

1415
Die Endlichkeit des Lebens ist dem Menschen die eigentliche, aber unerträgliche Wahrheit. Also betrügt er sich und andere praktisch immer.

1416
Jüdisch-christliche Tradition übt sich gegeneinander und miteinander in klassisch göttlicher Hinterhältigkeit.

1417
Mit Dogmen besiegelt man die Unterwerfung.

1418
Von innen heraus, im fahrenden und schwankenden Boot die Koordinaten der Welt und die Parameter des Lebens überhaupt zu vermessen, erfordert Stehvermögen und geistige Beweglichkeit.

1419
Kommerzieller Sport dreht die schlichte Runde um das Goldene Kalb; das allerdings verlangt sogar Menschenopfer.

1420
Ethik, die in ihrer Widernatürlichkeit zur eigenen Stabilisierung Ausgleichsventile in Form öffentlich geregelter Prostitution und Pornoindustrie installieren muss, pervertiert die Moral in Doppelmoral. Sie schändet den Menschen.

1421
Das Lernen vom Kosmos relativiert Gegensätze und vereint uns Menschen.

1422
Man trifft sich selbst beim Totschlagen der Zeit.

1423
Wie kann Verständigung gelingen, wenn schon eine unverständliche Sprache das Selbstverständnis als Unverständigkeit ausweist, als Verständnislosigkeit aufgrund ideologisch-religiösen Mangels an Bildung?

1424
Durch die Positionierung angeregt, entwickeln ergebene Untergebene eine eindringliche Affinität zum Hinterteil von Vorgesetzten, sodass sich ein Bandwurm der Analkriecher vom Präsidenten bis zum Blockwart abspult. Anrüchig zwar, aber wer schaut einem dabei schon in die Augen!

1425
Macht basiert nicht auf Freundschaft, sondern ersetzt beliebig Kameraden, Kollegen, Parteifreunde, Vasallen und nennt das Kontinuität.

*****

Dienstag, 17. Juli 2012

Wissen, was dahinter ist


Von der Störrischkeit des Interimsmenschen

Du armer Esel, trägst seit Jahrtausenden die Lasten,
kennst es ja nicht anders, dumm genug zu sein,
dass andere deine Geschicklichkeit, Genügsamkeit und Ausdauer ausnutzen.

Und in dieser stolzen Untertänigkeit bürdest du dir und deinesgleichen die schwersten Schicksale auf, bist Täter und Opfer zugleich, aktiv und passiv in einem immerwährenden Zirkelschluss.

Du stopfst den Gänsen die Leber fett, um an deiner eigenen Fettleber zu leiden und einzugehen, du züchtest den Schweinen eine zusätzliche Rippe an, auf dass deine eigene Schwarte krache. Belügen lässt du dich von Ideologen und Predigern, wie solltest du es anders bewahrheiten, als zu dogmatisieren, zu demagogisieren und nachzubeten!
Gesundheit wünscht man dir, um dich medikamentös lange als Kunden zu erhalten, und dich zieht es im Gesundheitswahn zum probierenden Arzt, Quacksalber und Risikofetischisten; du bist es dir wert und empfiehlst deine verfahrenen Heilerfahrungen jedem, der sich oder dich für krank hält.

Autos fährst du, die können mühelos über 200 km/h, du aber als Kurzsichtiger kannst es nicht, und außerdem gelten überall irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Du bringst das anderen schon bei, wenn sie deine Kinder in der Spielstraße gefährden, du machst dich stark für Schikanen auf der Fahrbahn – und auch sonst.

Gewaltfreiheit ist dir ein Anliegen, deshalb täglich mindestens einen Krimi-Toten im Fernsehen, wo ja zumeist das Gute siegt. Die Waffe in der Hand des moralisch Edlen findet auch deine Zustimmung, sogar im freiheitlichen Waffenhandel oder wenn „Mutbürger in Uniform“ bis zum Hindukusch deinen wohlverdienten Freiheitswohlstand verteidigen und zur Nachahmung empfehlen wollen.

Du treibst die Stiere durch Pamplona, damit es verletzte und tote Menschen wie Tiere eventuell (hoffentlich?) gibt und du Kulturbewusstsein sogar heute mit Blut absegnen kannst. Wie hoch hältst du die Ehre des Stiers, der in der Arena vor belustigtem Prahlereigehabe ausgeblutet und erstochen wird!

Du liebst das Risiko von anderen, das eigene eher nicht, es sei denn, du euphorisierst dich in deiner dir schwanenden Ignoranz.
Wie kein anderes Geschlecht auf dem Globus problematisierst du die Sexualität, verklemmst dich bis zur Versklavung in Scheinmoral, kannst dem nicht entkommen, da irrsinnige Tabus die Kulturen, das heißt, den Menschen bis in seine ureigenen Privatsphären befehligen und bei Nichtbefolgung bis hin zur Vernichtung bestrafen.

Du benimmst dich wie der Elefant im Porzellanladen – du bist der Dickhäuter, dem man beide Elfenbeinzähne und manch anderen Zahn gezogen hat.
Der Wetterbericht findet stets dein intensives Interesse als eine natürliche Risiko-Show: Irgendwo ist immer Unwetter, welch eine Tragödie!
Und du trägst Mitschuld durch deine Energieverschwendung, durch deine persönliche Klimaveränderung, durch deine Lebensweise, eigentlich durch dein Dasein.
Aber du zeigst Einsicht, zahlst für „erneuerbare“ Energien, investierst steuerbegünstigt in Dämmmaterialien, bis der Schimmel deine Wände ziert und du dringend einen Tapetenwechsel brauchst – vielleicht per Flugzeug in ein Ferienparadies mit Bauruinen und klimatisierten Spekulationsauswüchsen. Du kommst gerne und sicherst den Einheimischen Arbeitsplätze.

Auch Bildung hältst du für erforderlich, nur über das Maß bist du dir nicht im Klaren. Im weltweiten Meer des Analphabetismus klingt es wie Hohn, das Abitur für alle zu propagieren, widerspricht es doch darüber hinaus den Erkenntnissen von individuell verschiedenen Talenten, Begabungen und Möglichkeiten.
Deine Kinder sollen es besser haben, deshalb schickst du als Erziehungsversager die Kleinen möglichst früh in öffentliche Obhut, besorgst ihnen einen genialen Stundenplan zur Frühkarriere ohne Spielentfaltung. Und mit Schule hast du schließlich die eigene Erfahrung, notfalls klagst du gute Noten für den Nachwuchs ein. Das wäre doch gelacht, könnte man Disziplin(losigkeit) und Zensuren nicht verhandeln!

Die Zeiten von Autorität und Leistungskonzentration hältst du für überwunden, dir wird diktiert von Bildschirmen und Mobiltelefonen, die dir Freiheit vorgaukeln, dich aber mit allen persönlichen Daten dreist vermarkten. Du bist so emanzipiert in deiner Ahnungslosigkeit, Geschwätzigkeit, in deinem modischen Gehabe, dass dich weder Diäten, Schönheitsoperationen, Anti-Aging-Plunder, noch Medienauftritte vor dem raschen Verfall deiner Scheinwelt bewahren.
Deshalb dürstet es dich nach Glanz und Glamour von Royalität, nach Pop-Idolen und Großverdienern des Sports. Du identifizierst dich devot mit Sternchen, die nicht einmal Schnuppen sind, zumeist aber charakterliche Nieten.

Kurzum, wegen einiger technischer Revolutionen siehst du in dir den Vertreter der neuen Zeit, weil du gedankenlos lebst mit deinen Werbespots auf der Brust, mit deinen Boulevard-Bildern im Schädel. Im Gieren nach Sensation verdrängst du das Unangenehme und pflegst deine unersättliche Erwartungshaltung an die Gesellschaft. Die macht es sich einfach und füttert dich mit allen Fast-Food-Raffinessen.
Und du rülpst zufrieden, während du schon dem nächsten Jahrmarkt zustrebst.  

Wann hast du dich eigentlich wirklich einmal in einen Notleidenden hinein versetzt?
Wann hast du wirklich Hilfe mit nachhaltigen Spuren geleistet?
Wann bist du gegen den Strom geschwommen?
Wann hast du etwas Anspruchsvolles gelesen?
Kennst du überhaupt noch die Zusammenhänge von Tag und Nacht, von Jahreszeiten?
Wann sahst du zuletzt und bewusst die Sonne aufgehen?
„Wann wirst du je verstehen?“

Ich sage es dir, du wirst es leicht ertragen: Nie wirst du verstehen, denn du gehörst zur Masse der Interimsmenschen, die sich zwar wie die „Krone der Schöpfung“ benehmen, aber lediglich eine notwendige Zwischenlösung auf der Entwicklung des Menschen zur Menschlichkeit darstellen. Keine außergewöhnliche Schuld belastet dich, schicksalsbedingt bist du Mitläufer, also ganz „normal“.
In Anlehnung an Freddy Quinn (Adiós, muchachos adiós): Und so müde macht es, (so) ein Mensch zu sein.

Vielleicht aber treibt dich die Strömung deines Lebens unverhofft zu einem Kliff, einem Aussichtspunkt mit Rundblick bis zum Horizont und du stehst auf und sagst dir: Ich will wissen, was dahinter ist.
Dieses Ansinnen jedoch, das sollst du wissen, wenn du den Status des Interims verlässt, wird von den herrschenden Sitten der Doppelmoral üblicherweise als „Gotteslästerung“ oder politische Aufsässigkeit, sogar als „Hochverrat“ gewaltig diskreditiert und auch verfolgt.
Kein Fortschritt aber wurde je der Menschheit geschenkt. Nur Religion und Ideologie konstruieren solche „Gnaden“ und „Auserwähltheiten“.


Donnerstag, 12. Juli 2012

Sequenzen von Skepsis (108)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1401
Der Homo Sapiens bevölkert die Erde vor allem in einer Vorstufe seiner Entwicklung als transparenzresistenter Intelligenz-Flüchter.

1402
Das Meer fragt nicht nach meiner Sprache, die Berge kümmern meine Lieder nicht, die Luft bleibt unberührt von meinen Gedanken. Der Mensch erschafft sich die Welt, und er allein büßt, wenn er Täuschungen für Wahrheiten hält.

1403
Es gibt die reale Welt in einer Komplexität, die den Menschen überfordert, sodass er mehrheitlich verunsichert und verärgert Halluzinationen entwickelt, statt sich der Freude am objektiv Erforschbaren hinzugeben.

1404
Jedes Foto dokumentiert einen Blickwinkel nur, einen interpretierbaren Aspekt im Weltbild, das umso zuverlässiger wird, je mehr Blickwinkel schon erlebt wurden.

1405
Subjektive Leidenschaft schwächt die objektive Orientierung.

1406
Der Monotheismus gilt im Allgemeinen als kulturelle Fortentwicklung gegenüber der Vielgötterei.
Was wird erst sein, wenn auch der letzte Götterrest überwunden ist!

1407
Nichts im Leben erreicht die Vollkommenheit der religiösen Absurdität.

1408
Man schaut nicht herab, aber hin mit Konsequenz.

1409
Die Freundlichkeit hört zu, wirkliches Interesse differenziert beim Hinhören und duldet keine Hörigkeit.

1410
„Aufklärung“ mit „Gott“ geht gar nicht.

1411
Märchen atmen ein und aus den Muff und Zauber naiver Unaufgeklärtheit.

1412
Zu reisen objektiviert die Heimat.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Samstag, 7. Juli 2012

Kritische Präsenzen (1)

Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:


1
Der Europäische Stabilitäts-Mechanismus (ESM) – als eine geradezu kindische Wortschöpfung – verträgt sich in keiner Weise mit demokratischen Grundsätzen und nicht mit den ursprünglichen europäischen Intentionen und Verträgen.
Man merke sich Merkels Mitläufer in den Demokratie-Verrat und zolle Respekt und Anerkennung all jenen, die sich als Minderheit im Deutschen Bundestag und in der Bevölkerung der kapitalistischen Entmündigung verweigern.

2
Aus maroden Einzelteilen lässt sich keine funktionierende Einheit konstruieren. Die europäische Idee muss gänzlich neu ihre demokratische Zielsetzung definieren und sich dann per Gesetz und Verstand vor allem treu bleiben.

3
Kohlendioxid-Steuern,  jetzt in Australien, beweisen den perfiden Rückfall der pseudoreligiösen weltweiten Öko-Diktatur in den Ablasshandel.

4
„Bleiben Sie entspannt“, haucht mich die Moderatorin von „Klassik-Radio“ immer wieder an. Ehe mich das Gesäusele auf die Palme bringt, folge ich der Animation und schalte aus – ganz klassisch.

5
Fußball-Europameister wurden nicht die Sängerknaben nationalhymnischer Ent- und Verrücktheiten, sondern wirklich die besten Fußballspieler. Es hätte auch anders kommen können und die Boulevard-Presse hätte das emphatische Brüllen der Nationalhymne zur Voraussetzung für einen Nationalspieler erklärt.

6
Folter in Syrien ist möglich durch Russland und China, jenen herausragenden Wirtschaftspartnern Deutschlands, wo sich die Medien in gekonnter Entrüstung an Folterberichten erhitzen. – Ein „Sanktus“ der Scheinheiligkeit von Realpolitik.

7
Nachdem ein deutscher Richter die Grenzen von Religionsfreiheit durch sein Urteil gegen die genitale Verstümmelung bei der religiösen Beschneidung erfrischend logisch zog, ist davon auszugehen, dass es genügend Beschnittene gibt, die diesen Fortschritt mit allen religiösen Mitteln diskreditieren werden.

8
Die höchsten Turmbauten vor allem der Neuzeit ankern in geistiger Flachheit und finanziellem Sumpf.

9
Zweifellos stellt „Wirtschaftswissenschaft“ esoterische Ansprüche, auch im Hinblick auf Ehrlichkeit, Methode und Ratlosigkeit.

10
Kaum war der neue französische Präsident, Francois Hollande, im Amt, entdeckte man ein riesiges Loch im Staatshaushalt und der ahnungslose, aber „kompetente“ Sozialist hat nun plausible Gründe, Wahlversprechen nicht einzuhalten.
So einfach ist Realpolitik.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com



Dienstag, 26. Juni 2012

Realpolitik - weitab der Wahrheit

Realpolitik meint, ideologisch ahnungsloses Spintisieren in die Tat umzusetzen, also Irrlehren zu verbreiten, zu lügen, zu bestechen, zu nötigen, zu verängstigen, zu verunsichern, zu beschönigen, zu betrügen, zu unterdrücken, zu übervorteilen, Krieg zu schüren und zu führen, Vasallen zu züchten und zu installieren, sich mit lupenreinen Nicht-Demokraten zu umgeben und stets wichtige, aber nichtssagende Floskeln in die Welt zu streuen.
Realpolitik ist die kalkulierte Menschenverachtung, die Demütigung des menschlichen Körpers und Geistes, die Vernichtung der Intelligenz.

Und dennoch wäre es zu einfach, den Realpolitikern rundheraus Boshaftigkeit zu bescheinigen, denn wohl die meisten von ihnen glauben naiv und selbstherrlich an das Gute ihres Schwachsinns.

Und so gehen die Jahre der Menschheit dahin, die Dekaden, Jahrhunderte und ein paar Jahrtausende, zeitlich neutral definiert durch den Sonnenumlauf der Erde. Jahrtausende eines endlosen gegenseitigen Verachtens und Abschlachtens des Interimsmenschen.
Was zählt da die Spanne eines Menschenlebens?
Was zählen irgendwelche Religionen, die sich für ein paar Jahrhunderte, vielleicht sogar 2000 (!) Jahre dem Menschen entgegenstellen, ihn mit Moral füttern, um ihn angeblich zu „erlösen“.
Wovon eigentlich? Von sich selbst?

Millionen Menschen sterben an Hunger und an medizinischer Unter-, beziehungsweise Nichtversorgung, und die sogenannt zivilisierte Welt (G7, G8, G20; „G“ wie Größenwahn) hat keine anderen Sorgen, als einem Kohlendioxid-Hirngespinst nachzujagen und auf Mammut-Konferenzen von „erneuerbaren Energien“ bedeutungsschwer zu phantasieren, ohne brauchbare Ergebnisse – wie auch? – aber mit viel vergeudeter Energie!
Waffen- und Menschenhandel blühen! Wachstum ist angesagt! Wachstum in die Barbarei. Doch das vergegenwärtigen sich diejenigen nicht, die von diesem Unsinns-Szenario kräftig profitieren.
Die Schuld tragen die Unterprivilegierten und die Schulden zahlen sie sowieso – bis zur Zahlungsunfähigkeit.

Solange man alt überkommene Hymnen und Choräle mit teilweise absurden Texten voller Inbrunst singt, bewegt man sich in einer irrigen Realität.
Wenn Gottheiten sich in Deklarationen und Staatsverfassungen niederschlagen, bezeugen sie machtvoll die real-geistige Unreife der Menschen.
Wird Gleichberechtigung der Menschen durch Vetorechte unterlaufen, zeigen sich die realen Machtstrukturen.
Stellt man unsinnige Verbots- und Gebotsschilder auf, äußern sie den realen Willen von Justiz und Verwaltungen.

Realpolitiker tragen dem allen Rechnung und entkommen nie dem Laufrad des Hamsters, kommen nie zur Ruhe und schon gar nicht zum Frieden, denn der ist seit Interimsmenschen-Gedenken nicht Ziel von Realpolitik. Er ist eine Unmöglichkeit innerhalb von Realitäten, die sich aus Trugbildern herleiten, auf falschen und gefälschten Annahmen aufbauen.





Montag, 18. Juni 2012

Sequenzen von Skepsis (107)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1388
Wenn alle Kriegsparteien ihre „Mut-Bürger in Uniform“ in den „gerechten Krieg“ zur „Überwindung von Gewalt“ entsenden, kommt es nach Popen- und Präsidentenmeinungen zum „gerechten Frieden“ - offensichtlich für die ungezählt Gemordeten, Geschundenen, Gefolterten und Gemarterten, für die Betrogenen und Verführten!
Freiheit und Demokratie werden zuerst verbal erschossen.

1389
Wie schnell beschreibt man in der Kritik über andere eigene Fehler.

1390
Religion markiert die feierliche Variante,
Krieg die Gewaltversion,
Ausbeutung die gepflegte Eleganz der Dummheit.

1391
Ziel von Manipulation und Sabotage ist immer der Mensch in seiner Gottähnlichkeit.

1392
Erlesenes lesen ersetzt kein eigenes Erleben.

1393
Den Interimsmenschen erkennt man an seiner stets unsinnigen Religion und schizophrenen Friedensunfähigkeit. – O großes Glück, Menschen zu kennen!

1394
Überwältigend!
Wieder wandere ich auf vertrauten Klippen in Sonne und Mistral,
rundum frisches Erwachen von Natur und Menschen, Blütenduft und Meeresluft.
Das Blau und Grün des Wassers umspülen sich in edler Reinheit,
und mir wird klar, das Meer blickt mich an,
schaut zu mir auf.
Hoch oben auf dem Felsen
beginne ich zu ertrinken.

1395
Mit der Niedertracht geblendeter Menschen trachtet die Hölle nach Bestätigung.

1396
Wer seine Banalität nicht spürt, wird ihr nie begegnen.

1397
Verkommene Vollkommenheit:
„Basta. Alternativlos. Amen!“
Oder doch vollkommene Verkommenheit?

1398
Es stürmt die Zeit wie der Wind sogar bei Windstille.

1399
Im Bemühen, den Tag zu nutzen, verpasst mancher ganze Jahre.

1400
Jedem Menschen eine Erbsünde anzudichten, kennzeichnet zweifellos den höchsten Grad an Verirrung und Menschenverachtung.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 10. Juni 2012

A Cosmonomic Alternative For A More Humane Society


As long as the capital is ruling instead of the human being living alongside other people will remain inhumane.
In the essay “Capitalism Is Finished” (Archive Dec2011 and CHM 6/2011) I point out that there is a lack of alternatives whereas capitalism is boosting its decline.
The fatal cause – in my view – is the common immaturity of the most people for real democracy.
Nevertheless I try to sketch a cosmonomic alternative in some details, being aware of the utopian character.
Utopia is but representing a driving force of life and often has initiated, encouraged and carried out social development.
But I stay sceptical about present and near future times because I will irritate by my remarks the mentalities of single persons as well as the psyches of crowds and nations as I break with the traditions that are hindering peace.

I The Representative Parliamentary Democracy

Though common life in some states of the earth may appear quite well organized over some decades, nobody can deny the many meagre livelyhoods and devastating plights.
Billions of people are suppressed, exploited and exterminated by political systems that pretend “democracy” but never ever qualified themselves for pure and true democracy. The term is controversial in practical politics, because there is no clear definition of it but a lot of colourful sparkling interpretation according to the respective lobby.
Ever since the capitalistic strive for profit has entered into coalition with strong egoism and with the ubiquitous religious delusion which suits at optimum efficiency the people’s submitting to the ruling structures that are “given by God”.
On this basic attitude – rehearsed since countless human generations – there can stand even any other ideology at all to lead the people to believe in “values” that guarantee the power and influence of the rulers and of the lackeys who are playing into their hands.
Up to now only some “western democracies” may be regarded as forerunners to a really enlightened participation in the democratic process that is worthy of a human being.
To this very day there is no objective real and consistent democracy in all over the world. It still has to be outlined and to be developed.
The existing immature concepts of some constitutions and declarations may serve as starting-points on the way to a practicable and effective representative democracy.
Here some essential criteria at an overview:
1        State and religion must be separated consequently on all levels.
2        Plebiscites are possible exceptions, but regularly the power of people should be expressed by votes.
3        Each citizen who is “qualified” by the lowest common school exam should have a duty to vote.
4        Members of political parties as well as independent candidates should be elected. The commitment to the parliamentarian groups seems to be extremely anti-democratic.
5        Election campaigns mean superficial eye-wash. They should be minimized by forcing all parties and candidates to inform objectively about their programmes in the form of news under equal circumstances. – Nothing more and nothing less. Election campaigns via the media should be banned.
6        Lobbying in parliament should be persecuted as corruption and coercion by criminal law.
7        Funding of political parties by the state would be illegal.
8        Secret services go against democratic rules and against the human dignity.
9        The security service (protection of the constitution) should be controlled by special parliamentary transparency.
10   Further essential criteria of a new democratic culture can be found in the Cosmonomic Manifesto.

II  The Country’s Economy

The term “country’s economy” (German “Volkswirtschaft”) is to be understood as a programmatic one, because economy should mainly work for the common benefit and less for optimizing the profit of some individuals.
Stock markets have been established worldwide as uncontrolled systems of speculations though their functions are immoral and inhumane. They remunerate high risks without responsibility and lead to unjustified enrichment and to positions of power. A humane order of world economy should say good-bye to such pseudo-religious incalculabilities.
There is an urgent need for simplifying the economic life, to give it transparency, for by the present welter of governments in helplessness concerning the overcome of hopeless mountains of debts it has become clear that capitalism doesn’t understand the labyrinth that it has created.
This scene is accompanied by direct losses of democratic power because banks, companies and rating agencies are taking over the real government though they don’t have any democratic mandates.
The necessity to simplification is also concerning the daily civic economic life: Finance bills, invoices and texts of contracts are representing ever since a confuse and puffed up bureaucracy.
In a humane economy no citizen should fall through the social network.
1        Every healthy adult person obligatory should care for his living.
2        Minimum wages should be established firmly by law, and above all, should be enforced.
3        Equal wages for the same work should be a fundamental assumption for a new economic order.
4        In the case of incapability for work a minimum, worthy of a human being, of social care should be guaranteed.
5        The humanization of the working place is including as well physical as psychic criteria and is forcing a fair compromise between employers and employees.

Real life is showing that there is no “free play of market powers” but perhaps some mirage for a while, so control mechanisms and guidelines should be compiled on democratic basis. They should not only cling to the status quo but were also responsible for the consequences within sight for the following generations. Economy with a far-sighted strategy also means a gliding contract between generations: The old ones have to leave an intact world to the young ones. Up to now this was no success, as wars, famines and outrages to nature are proving.
The latter aspect doesn’t mean the ideologically propagated environmental scenarios but scientifically proven objective facts.
More to the status of science in the following chapter.

III  Education and Culture

If there is a lack of education, men’s intelligence will remain useless or will even turn into destruction – a platitude one might think – all  the more, if considering how often the term “education” is appearing in future society drafts or party-programmes.
The global situation of mankind is testifying about a sobering education outcome of the “most developed organism”. Much too engrained, people get education mixed up with believing, they put education under the heels of values and definitions of honour which don’t stand with an enlightened world-outlook to support ethics that are worthy of a human being.
Untouched by this is the enormous ability of the loyal and talented followers in faith who are serving the for the time being delusions brilliantly: Breathtaking art and smothering bloody excesses. These permanent differences within and between the systems of faith, such “abilities” on ideological duty are marking merely a thin preliminary step of culture.
Education of cosmonomic character is focussing on the human being and not on religion or ideology. What we are talking about may be described by the rather conservative expression “nobleness of the heart”. All effort is being made to reach a flourishing dealing with one another within a strong society under humane conditions, that is erected by self-conscious but self-critical individuals who are eager enough to learn and work for progress, to enjoy progress as mature humans and to help the disadvantaged.
There is no denying that this is an idealistic outlook.
The community is generating its strength from the variety of talents. Equalization and massification probe to be the wrong way of the education system. “University for all” is contradictory to biological, psychic and humane knowledges. That is the reason why a new tripartite school-system should be developed which, according to the pupils’ performances, is not rigid.
School means a commitment to performance, to discipline as well as to recreating spare time. A similar but higher level of self-responsibility goes for the universities which, for the benefit of students and professors,  have to be freed from the meanwhile usual leading-strings and school-like teaching.
Undoubtedly education is not the case of federal, regional and even narrow-minded offices but is needing a central coordination within a humane society.
Culture and education should be subject of the activists’ freedom but on the basis of restrictions, if there are activities against enlightened human beings, against humanity. If destruction and davastation are intended, science and art should be stopped officially by the democratic state.
Otherwise science should be free to decide on aims and goals, on methods and financing options. No ideological, religious and political pressure should be accepted in state-run as in private institutes and universities.

The scientific basis for understanding is the logical and causal thinking, responsible for all facets of life. Emotion, psyche and physical basis are logical-causal research disciplines that require regulated qualifications to avoid false doctrines and miracle belief. There is no science on the basis of faith.

IV  Health And Private Sphere

Once I wrote “Health is an infectious market.” and characterized in this way the capitalistic health system to which money is a matter of priority. For example, in Germany a two-class-medicine is installed for health-service patients and private patients, the latter preferred by the doctors because they bring more cash.
The pharmaceutical market is also money-orientated, the pharmaceutical companies dictate arbitrary prices and are healthy by the patients’ suffering. Further more there is a flourishing market of adventurous quack medicine that is sold by pharmacies, drugstores and reform houses.
A real democracy needs monitoring bodies. This is also evident with the supervising of the food-markets focussing on the usually underestimated adulteration of the food chemistry. In addition, a better duty of care is to be enforced in all of the plastic industries concerning the long-term side effects and health compatibilities.
Health should not be questioned as a private right as long as nobody else is jeopardized. In the case of emerging diseases and danger of infections objective and not only propagated findings need to be given before the private sphere is to be restricted or repealed for the protection of the community or the individual himself.
Health and private sphere are corresponding with the right for life which in a democratic state cannot, under any circumstances, be infringed.
Presently we experience the threat to the private sphere especially by failings of the data protection. But it will be inevitable that every detail of our citizen life will be laid bare due to the unbroken development of informatics. Those who are interested in us will find all data, that is our fate already. Most important will be how a democratic society will regulate the dealing with the available data. In best case-scenario the arising transparency could lead to more honesty, to a real socio-political further development.

I am drawing the conclusion from that in presenting the cosmonomic philosophy in a way which is fully open and without any “diplomatic” coding. Thereby I am predictable for anyone who is interested. All fellow citizens can be sure that, because of cosmonomy, I favour non-violently the powers of persuasion by the carefully considered word and its unvarnished meaning.
For example, I am writing right into the conscience of all apparent democrats: Peace is really meaning the exclusion of war – without exception!

V  Emancipation And Conflict Management

Emancipation in a past-capitalistic-communist society returns to the primary concern: Equal rights to every human being. Every interpretation of exceptions intends the turning away from ethnically binding values.
Religions and ideologies do exclude, condemn, do torture and kill, join in coalitions with the capital ever since.
Capitalism embodies historically the most victorious world-outlook of mankind, declaring men and nature as cheap possessions; no conflict, no war is unwelcome because capitalism makes money from the human blood. Capitalism is living from conflicts.
Nowadays the money greed is getting into conflict with itself, heavily indebted, swimming without orientation.
Handling conflicts is regarded merely as culture, it is simpler to fight. Somewhere a foe image can be found to encourage the profits of armaments.
And of course, never ever did a do-gooder reach his illusions – and certainly not as a politician.
So what at all is the purpose of this striving?
In the knowledge that the right for life of every citizen cannot be questioned, mankind is challenged to keep consequently the commandment of not killing human lives. However, a true moral like this is based less on religion and secular ideologies so far but preferably and very explicitly on social insights into humanity and human dignity.
In other words: Not to kill means non-violence, means democratic discussion culture with a view to reaching conflict resolution, fair compromises and bringing emancipation – as the highest social value-system – into harmony with the factual circumstances.
In this sense the democratically untruthful capitalism is representing a drastic aberration, a definite hopelessness of solving the swelling problems of an increasing world population.
In long terms only cosmonomic or adequate benchmarks will assert themselves as philanthropic and humane.

Deutsche Version: hier 

Vorschau auch / preview also:
 ORIZONT LITERAR CONTEMPORAN  03/2012

Samstag, 2. Juni 2012

Sequenzen von Skepsis (106)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1376
Der Dachschaden spiegelt sich in Solarpaneelen, der Flurschaden sticht stromlinienförmig als Windmühle empor, und so rettet Deutschland sogar das Klima offensichtlich mit eklatantem Mangel an Fachkräften.

1377
Führende Grünschnäbel halten ihre Organisation für eine „Denkfabrik“. Es nähert sich der Tag, an dem sie sich als Gottgesandte aufplustern. Die Vorsehung wurzelt tief braun.

1378
Langes Labern und nicht einmal der Sinn eines kurzen Spruchs.

1379
Studien belegen das Wunschdenken; Forschung stellt unabhängigere Ansprüche.

1380
Das Geheimnis des Glaubens besteht darin, das umgebende Gespinst in seiner weitläufigen Vernetzung nicht zu erkennen.

1381
Die Zeit zerbröckelt in Langres, jener monumentalen Festungsstadt auf natürlichem Felsen, wo einer der bedeutendsten Aufklärer geboren wurde: Denis Diderot.
Der frische Wind trieb den Denker aus den engen und schrägen Mauern hinaus in die Welt.
Ich stehe am Denkmal des Philosophen, sehe viel Graues und frage mich: Wo überall in der Welt, wo hier ist die Aufklärung hin?

1382
Konservative bewahren in ihrer Sicht Bewährtes, auch wenn die Zeit sie längst überholt hat.

1383
Zeit ist stets neu, nur der Mensch bleibt stehen und unterstreicht die Dringlichkeit seiner Renovierung.

1384
Die laute Oberflächlichkeit, das hohle Bild, der Krempel der Jahre und die Einfalt des Unbedarften stufen den Menschen bald schon in seine Belanglosigkeit ein.

1385
Regen rinnt über das faltige Gesicht und spült hinweg die Täuschungen, die Irritationen und Illusionen, sogar die Wahrheiten, die einmal Liebe waren.

1386
Allmählich kann man sich nicht mehr riechen, sehen, hören, leiden, sich nicht mehr ausstehen, obgleich man es eigentlich könnte.

1387
Das Abgetötete steckt in jeder Militäruniform.

*****


Freitag, 1. Juni 2012

Der Interimsmensch


In einem überdimensionalen Kosmos
entstehen Leben,
entwickeln sich lang- und kurzfristig
um zu vergehen.

Die Sinnsuche beginnt
in so karger, in so kalter Szene
und konzentriert sich sinnvoll nur auf den Menschen,
auf Menschlichkeit, auf Menschliches und Humanität.

Götter und Kriege dokumentieren
den ununterbrochenen Irrtum des Menschen,
der noch nicht zu sich gefunden hat.

Der Interimsmensch versteht nicht, dass das Universum
erst durch den aufgeklärten Menschen Sinn erfährt,
denn der Himmel besteht vor allem aus toter Materie.
Von einem Jenseits zu fabulieren,
während man das aktuelle Universum nicht begreift,
bedient Einfalt und menschenverachtenden Sarkasmus.

Leben in feinster Ausprägung
heißt zweifellos menschliches Leben;
wir sind erst auf dem Wege dorthin.
Die letzten Fragen des Seins bleiben unbeantwortet,
nur so ergibt sich der lebendige Spannungsbogen.

Wir können immer menschenwürdiger werden
oder uns als Spezies
in den Wirren des Interimsmenschen für immer verlieren.

Ohne Menschen wird das All sinnlos.