Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
1401
Der Homo Sapiens bevölkert die Erde vor allem in einer Vorstufe seiner Entwicklung als transparenzresistenter Intelligenz-Flüchter.
1402
Das Meer fragt nicht nach meiner Sprache, die Berge kümmern meine Lieder nicht, die Luft bleibt unberührt von meinen Gedanken. Der Mensch erschafft sich die Welt, und er allein büßt, wenn er Täuschungen für Wahrheiten hält.
1403
Es gibt die reale Welt in einer Komplexität, die den Menschen überfordert, sodass er mehrheitlich verunsichert und verärgert Halluzinationen entwickelt, statt sich der Freude am objektiv Erforschbaren hinzugeben.
1404
Jedes Foto dokumentiert einen Blickwinkel nur, einen interpretierbaren Aspekt im Weltbild, das umso zuverlässiger wird, je mehr Blickwinkel schon erlebt wurden.
1405
Subjektive Leidenschaft schwächt die objektive Orientierung.
1406
Der Monotheismus gilt im Allgemeinen als kulturelle Fortentwicklung gegenüber der Vielgötterei.
Was wird erst sein, wenn auch der letzte Götterrest überwunden ist!
1407
Nichts im Leben erreicht die Vollkommenheit der religiösen Absurdität.
1408
Man schaut nicht herab, aber hin mit Konsequenz.
1409
Die Freundlichkeit hört zu, wirkliches Interesse differenziert beim Hinhören und duldet keine Hörigkeit.
1410
„Aufklärung“ mit „Gott“ geht gar nicht.
1411
Märchen atmen ein und aus den Muff und Zauber naiver Unaufgeklärtheit.
1412
Zu reisen objektiviert die Heimat.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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