Samstag, 25. Oktober 2008

Bildungsrepublik Deutschland

Oft verrät ein Name oder ein verwendeter Begriff genau sein Gegenteil. Die Deutsche Demokratische Republik war eben nicht demokratisch, der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund alles andere als frei, die bundesdeutsche Rentensicherung völlig unsicher, die Gesundheitsreform einfach krank.
Nun die "Bildungsrepublik"!
Bildung verkommt im System der Gleichmacherei, der Vermassung, der Förderung der Langsamsten und Unwilligen auf Kosten der anderen, orientierungslos, "antiautoritär", aktionistisch überfrachtet, gedankenlos undiszipliniert, bürokratisch und verwaltungstechnisch aufgeblasen.
Es ist der "Bildungs-Gipfel", wie hier die Demokratie, der mündige Bürger verspielt wird.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Sprachliche Übereinkunft

Die Kosmonomie, wie ich sie favorisiere, basiert auf den Begriffen Kosmos (Makro- wie Mikrokosmos) und Nomos (Gesetz). Alles unterliegt dem Kausalitätsprinzip von Ursache und Wirkung sowohl im Materiellen wie im Lebendigen.
Anhänger der Philosophie sind Kosmonomen (der Kosmonom, die Kosmonomin), das Adjektiv heißt kosmonomisch oder auch kosmonom.
Auf Englisch nennt sich der Kosmonom „cosmonomer, er schätzt „cosmonomy“ (jeweils auf der zweiten Silbe betont) gemäß dem „Cosmonomic Manifesto“, dem Kosmonomischen Manifest.

Freitag, 17. Oktober 2008

Welche Werte verteidigen wir in Afghanistan?

Vertraut man Umfragen, so ist eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Das hindert das Parlament und die Regierung nicht daran, im Oktober 2008 den Bundeswehreinsatz nicht nur zu verlängern, sondern auch zahlenmäßig aufzustocken. Sind es solche Werte, die in Afghanistan verteidigt werden?
Zweifellos leben wir in einer Demokratie! Sie ist aber verbesserungswürdig. Verbesserung, Weiterentwicklung und Verteidigung der Demokratie geschehen vorrangig im eigenen Land und nicht sonst irgendwo in der Welt, schon gar nicht in Afghanistan, wo sich bereits ganz andere Politiker und ihre Armeen verhoben haben.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Blasphemie

Das Wort „Blasphemie“ entstammt der griechischen Sprache und bedeutet „Gotteslästerung“.
Indem Kosmonomie „Gott“ als nicht existent betrachtet, schließt sie für sich aus, über „Gott“ zu lästern. „Gott“ ist auch nicht „tot“ (Nietzsche), sondern hat nicht gelebt, so dass ein Kosmonom nicht gegen „Gott“ (gegen nichts) sein kann.
Kosmonome Gegnerschaft bezieht sich auf die Religionen und all die esoterischen Ableger wohl wissend, dass die meisten Gläubigen, bedingt durch Erziehung und Tradition, „nicht anders können“. Deswegen wehrt sich Kosmonomie nicht gegen gläubige Menschen, solange sie in der Ausübung ihres Glaubens andere Bürger nicht belästigen, bevormunden, missionieren oder gar verurteilen.
Letzteres allerdings geschieht in den meisten Staaten der Erde durch „Amtskirchen“ oder ähnliche Institutionen zumeist im Verbund mit den irdischen Regenten, die ihre Machtansprüche durch sogenannte Konkordate untermauern und drastisch durchsetzen.
Im Widerstand dagegen legt Kosmonomie Wert darauf, nicht in die gleichen Hasstiraden und Schlachtgesänge der „Religiösen“ einzustimmen, sich in der Argumentation nicht auf eine Ebene mit im wahren Sinne Diesseits- und Menschenverachtern zu stellen. Das heißt konkret, nicht sinnlos zu streiten.
Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie einige „freigeistige“ Organisationen „Kunstpreise zur Blasphemie“ und weitere Absonderlichkeiten kreieren und verleihen, sich damit zu all jenen gesellen, die Emotionen erregen, Klamauk erzeugen in Ermangelung eigener gedanklicher Sorgfalt.

Samstag, 27. September 2008

Auch die letzte Supermacht am Ende

Leseprobe aus meinem Buch Menschliches Glauben.
Den Artikel verfasste ich bereits im September 2001.

Seit einer Dekade ist der Kalte Krieg vorbei, weil sich die kommunistische Komponente der Supermächte durch marode innere Strukturen selbst aufgelöst hat. Nur oberflächliche Betrachter erkannten darin einen Sieg der kapitalistischen Gegenmacht USA, unabhängige Kritiker verfolgen hingegen, wie sich die einzig übrig gebliebene Supermacht ebenso, nunmehr akzelerierend, ihr Ende bereitet.

Die verheerenden Terrorakte in New York und Washington kann und darf niemand gutheißen; das Schicksal jedes einzelnen Opfers und seiner Angehörigen erzeugt tieftrauriges Mitgefühl, fordert Respekt und verlangt die Bestrafung der Täter nach freiheitlich-demokratischen Gesetzen. - Und nur nach diesen, wollen die Richter nicht selbst zu Terroristen werden.
Bisher gibt es nicht einmal einen zweifelsfrei Anzuklagenden, es besteht die Gefahr der Konstruktion eines Popanzes.

Niemand kommt mehr an der Frage vorbei, warum sich derart perfides Machtpotential gegen die USA richten konnte. Die objektive Antwort: Man musste damit rechnen, man hat es nur in Selbstherrlichkeit verdrängt, auch abreagiert zum Beispiel in Wahnsinnsproduktionen von Filmen wie „Independence Day“. Seit über 50 Jahren profitieren die USA durch Übervorteilung anderer Völker, die sie in Abgründe der Armut trieben. Sie verbündeten sich zum eigenen Vorteil mit Diktatoren der übelsten Charaktere, führten unzählige, ungerechtfertigte Klein- und Großkriege, vernichteten Millionen Menschenleben, um die in den kapitalistischen Medien keine Träne vergossen wurde.
Im Innern sind die USA geplagt von nicht aufgearbeitetem Rassismus, von einem versagenden allgemeinen Bildungssystem, von Waffengewalt, von einer rachsüchtigen, Todesurteile am laufenden Band fällenden Justiz. Die Bitternis wird geschönt durch eine dekadente Scheinreligiösität, die den „God-Bless-America“-Staat in der einfachen Bevölkerung schon als Gottesstaat verklärt. Alle Merkmale eines kranken Nationalismus verdichten sich zu einer unheiligen Kreuzzugsmentalität gegen alles, was nicht proamerikanisch ist.

Doch hatten die USA je wirkliche Freunde? Wie konnten diese, so es sie gab, die Vereinigten Staaten so in ihre Verblendung laufen lassen? Es gab wohl kaum Freunde, vielmehr Nutznießer, die sich ohne wirkliche eigene Meinung im Schatten des US-Reichtums zu sonnen wähnten. Da nahm es die Weltöffentlichkeit auch in Kauf, dass die USA Klimakonferenzen missachteten, ihre UNO-Beiträge nicht entrichteten, sich in Fragen des Rassismus, zuletzt in Durban, verweigerten und so weiter.
Wann haben die USA sich je um die palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon gekümmert? Diese jede Humanität verspottenden Einrichtungen sind nur möglich, weil die USA die religiös beeinflussten israelischen Regierungen kapitalkräftig unterstützen und die Errichtung eines gerechtfertigten Palästinenser-Staates verhindern. Hier liegt jetzt wahrscheinlich der Stein, über den die USA stolpern. Der Nationalismus eines Adolf Hitlers war glücklicherweise nach zwölf Jahren, wenn auch unter gigantischen Opfern, beendet. Als hätte niemand etwas aus der Geschichte gelernt, biedern sich europäische Politiker mit „uneingeschränkter Solidarität“ beim Kreuzritter Busch an, der jetzt mit „grenzenloser Gerechtigkeit“ in den Kampf einer internationalen Koalition gegen den Terrorismus zieht. Dabei haben die USA seit jeher Terroristen in zahlreichen Regionen aufgebaut. Das Vokabular ist häufig Nazijargon, die Völkerverachtung entsprechend.

Nun sind die USA nicht wirtschaftlich am Boden, militärisch und logistisch schon gar nicht. Ein langer Opfergang scheint uns allen wegen wirtschaftlicher und anderer Verflechtungen bevorzustehen. Amerika ist nicht militärisch zu besiegen, die überzogene Psyche der Massen in dem Land wird die Rolle der Nation relativieren und auch all jener Staaten, die ein geradezu infantiles Verhältnis zu den USA haben. „Uneingeschränkte Solidarität“ heißt doch im Klartext: „Führer befiehl, wir folgen dir!“ Nicht die Gerechtigkeit, sondern voreiliger und gedankenloser Aktionismus ist offenbar „grenzenlos“.

Dass sich neomoderne Künstler sogar versteigen, dem Terrorgeschehen einen ästhetischen Wert beeindruckender Bilder abzugewinnen, verdeutlicht psychische Abgründe der Leidens- und Gewaltverherrlichung, wie sie zweifellos in den beteiligten Religionen wurzeln und seit Jahrtausenden gepflegt werden.
Der Terrorismus ist eine Herausforderung an die Aufklärung und Humanität und nicht für die Religionen, die versagen müssen, weil man, frei nach Einstein, die Probleme nicht mit Methoden lösen kann, die zu den Problemen führten.

Dienstag, 9. September 2008

"Radikal Humanistisches"

Man vergegenwärtige sich "radikal Humanistisches"!
Ich hätte dieses "radikal Humanistische", so die Zeitung NEUE WESTFÄLISCHE, in meinem Buch "Menschliches Glauben" vermischt mit persönlich eingefärbten Urteilen.
Da es offensichtlich nötig ist, hier der geradezu banale Hinweis: Humanismus kann aus sich heraus nie "radikal" sein. (Durch Definition! - Sonst wäre er kein Humanismus.)
Und meine Urteile, mein gesamtes Buch sind persönliche Anschauungen, was denn sonst? Handelt es sich doch nicht um ein Sachbuch oder wissenschaftliches Werk.
"Radikal" fällt als Bumerang zurück auf die Religionen, die zu oft das Fundament von Radikalismus bilden.
So bezeichnet man mich
in der gängigen Gläubigen-Sprache auch als "bekennend ungläubig".
Ich bin frei von Religion. Das muss ich nicht "bekennen". Denn ich bin nicht irgendein "Un...", sondern bin frei von religiösen Drangsalen. Das sage ich einfach - als mir etwas Selbstverständliches.

Montag, 1. September 2008

Bertelsmann Stiftung hat (k)ein politisches Mandat?

Die äußerst aktive Bertelsmann Stiftung engagiert sich laut eigener Website zur Zeit in über 60 Projekten. Schon unter der Schröder-Kanzlerschaft hörte ich erstmals das Wort "Nebenregierung".
Also frage ich einfach einmal die Öffentlichkeit: "Welches demokratisch-politische Mandat besitzt die Bertelsmann Stiftung außer ihrem eigenen Kapital?" Denn es ist offensichtlich, dass die Stiftung über ihre Gemeinnützigkeit hinaus massiv in die Politik eingreift, besonders auffällig immer wieder die Bildungspolitik, aber nicht nur diese.

Dienstag, 26. August 2008

Der Westen bekommt seinen "Kalten Krieg"

Al Qaida-Chef Osama bin Laden nicht gefunden, Irak ins Chaos gebombt, in Afghanistan hoffnungslos verstrickt; das sind wenig griffige Feindbilder!
Jetzt haben zumindest die westlichen Medien wieder eines in Russland, das, bei aller menschenverachtenden Struktur im Innern, irgendwann auch einen Selbstbehauptungswillen gegenüber der systematischen waffentechnischen Einkreisung durch den Westen demonstrieren muss.
Vor allem die amerikanische Administration kann nur mit Feindbildern leben (so wie ein Gott nur im Gegensatz zu einem Teufel).
Europa wäre bestens beraten, dieses Spiel abzubrechen, das heißt konkret: Die NATO ist längst kein Verteidigungsbündnis mehr! Sie ist deshalb sehr sorgfältig zu hinterfragen. Amerika erscheint in seiner selbstherrlichen Überschätzung dazu intellektuell nicht in der Lage.

Eine feine, Frauen erniedrigende Gesellschaft!

Der Unterschied der Bruttoeinkommen zwischen Männern und Frauen betrage in Deutschland durchschnittlich 22%, so die Umfrageergebnisse der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung laut "Welt Online" vom 26.08.2008.
Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland heißt es aber, Grundrechte, Artikel 3 (3): "Niemand darf wegen seines Geschlechts, .... benachteiligt oder bevorzugt werden."
Was ist diese Gesellschaft, was sind ihre politischen Organe wert, die dermaßen gegen die eigene Verfassung verstoßen, die Demokratie aushebeln?
Eindrucksvoller lässt sich kaum beweisen, wie einfach es geschwätzige Politiker und kapitalistische Ausbeuter mit einer trägen, mangelhaft gebildeten Bevölkerung haben.

Dienstag, 19. August 2008

Staat und Kirche in den USA

Die "Trennung von Staat und Kirche" mag in den USA leichtfallen, denn es gibt kaum "die Kirche", stattdessen einen Wust religiöser Vereinigungen, Sekten, Gruppen und Organisationen, nicht wenige davon aber sehr reich an Mammon, jenem Abgott, mit dem sie der gesamten Nation Religion aufzwingen. Mit Demokratie hat dieses Szenario gar nichts zu tun. Lassen wir uns nicht blenden! Verurteilen wir nicht pauschal: Viele gebildete US-Bürger haben das längst durchschaut - auch sie sind Amerika!

Montag, 11. August 2008

30 Euro rechtens für Kirchenaustritt

"Auf hoher See und vor (Verfassungs-)Gericht bist du in Gottes Hand", sagt der Volksmund.
30 Euro für eine Austrittserklärung aus einer Organisation, der man nie durch freie Entscheidung
beitrat, und der Staat kassiert ab, weil er mit dieser Organisation einen Konkordats-Deal zur Hitler-Zeit machte. "Trennung von Staat und Kirche" heißt, an Wunder zu glauben.

Donnerstag, 7. August 2008

Parabel der olympischen Ringe

1. Medaillen-Glanz ist schillernd.
2. Der Hauptkampf findet in der Disziplin "Run aufs Geld" statt.
3. Politik schießt über das Ziel hinaus.
4. Menschenrechte werden vom Start ausgeschlossen.
5. Der olympische Geist läuft verletzt hinterher.

Samstag, 2. August 2008

Menschliches Glauben

Buchveröffentlichung:

www.novumverlag.at
(Direkt-Bestellungen)









Raymond Walden

Menschliches Glauben
Novum-Verlag
Preis: € 16,40
Format: 13,5 x 21,5 cm
Seiten: ca. 220
ISBN: 978-3-85022-306-5
Veröffentlichung: 07/2008


Menschliches Glauben


Trotz technologischen Fortschritts und zunehmender Globalisierung verharrt die Menschheit durch Religion und Esoterik in desaströsen archaischen Verhaltensweisen. Dem gegenüber stellt die Kosmonomie einen futuristischen Denkansatz dar, der die „Menschwerdung des Menschen“ frei von Religionen im Erkennen der humanen Moral aus sich heraus propagiert. Kein Gott steht höher als die Würde jedes einzelnen Menschen.
Raymond Walden entwirft kein theoretisierendes Weltbild, sondern zieht es vor, durch zahlreiche Anekdoten aus seinem Leben sein Denken und Fühlen zu konkretisieren. Zahlreiche Beiträge datiert er, denn er schrieb im Laufe vieler Jahre Beobachtungen auf, die zeitlosen Charakter besitzen. Er empfiehlt eine intensivere Besinnungen auf die Natur und Umorientierungen im persönlichen Umfeld, fordert und übt Zivilcourage im Benennen offensichtlicher Fehler im Gesellschaftssystem und hinterfragt den gängigen Kulturbegriff. Bildung ist ein Grundpfeiler des aufgeklärten Menschen, um in einer demokratischen Gesellschaft ein gewaltfreies und würdiges Leben zu führen. Die Selbstbestimmung wird durch verlogene Politik in den durchweg stark entwicklungsbedürftigen Demokratien untergraben, gestützt durch eine orientierungslose Hinwendung kritikunfähiger Massenmenschen zu unhaltbaren esoterischen Auffassungen. Stärker noch entmündigen die Religionen den Menschen, und dies geschieht nach wie vor in politisch-religiöser Machtvermischung, indem eine saubere Trennung von Staat und Kirchen nicht stattfindet. Religionen befrieden machtvoll das Individuum, führen aber in der Menschheitsgeschichte bis heute von einem Krieg in den nächsten. Vor diesem Hintergrund falscher traditioneller Ehr- und Wertebegriffe wird ein konsequent religionsfreies Leben nur schwerlich möglich, denn der freie Geist muss sich mit den Umständen arrangieren, darf seinerseits keine überhitzten Debatten führen, will er nicht seinen eigenen Prinzipien von Toleranz, Gewaltfreiheit und Menschenwürde untreu werden. Religionen zwingen durch massiven Missionsdrang ihre Weltbilder auf – eine Vorgehensweise, die dem aufgeklärten Menschen fremd ist. Er steht zu seiner Überzeugung, bietet sie deutlich erläuternd an, aber missioniert nicht.
Nicht durch Glaubensmuster bevormundete Menschen stellen Ausnahmen dar, denn die evolutionäre Entwicklung zum wirklich humanen Wesen hat erst begonnen: Nur in der Menschwerdung des Menschen kann sich seine Zukunft beweisen.

Donnerstag, 31. Juli 2008

Bildung

Jeder Staat zeigt sein wahres Menschenbild im Verhältnis der Aufwendungen für die Rüstung zum Bildungsbudget. - Man macht sich kein Bild!

"Kriecher"

In "Angelas Backstube" fällt ein Amerikaner auf ein Tablett mit Berlinern, die daraufhin in lauten Jubel ausbrechen, ist doch zudem der Amerikaner etwas dunkler als üblich geraten. Ein hellerer Amerikaner verfolgt das von seinem Platz in der Verkaufsvitrine und kommt in seiner wahlkämpfenden Eifersucht um die Präsidentschaft zu einer weithin stimmigen Erkenntnis: "Alles Kriecher!"

Dienstag, 1. Juli 2008

Aktive Sterbehilfe

Die aktive Sterbehilfe einfach zu verbieten, statt sie ethisch und juristisch abzuklären, abzusichern, zeugt von dogmatischer Borniertheit und von geringer Mitmenschlichkeit gegenüber den in unwürdigen Zuständen Leidenden und Dahinsiechenden.

Montag, 30. Juni 2008

Gotteswahn in Konsequenz

„Ein Bischof muss Gottes Rechte verteidigen, nicht die Menschenrechte!“

Diese Schlagzeile findet sich auf der Titelseite vom „Mitteilungsblatt für den deutschen Sprachraum, Priesterbruderschaft St. Pius X.“, März 2008, Nr.350, Priorat St. Atanasius, Stuttgarter Str. 24, D-70469 Stuttgart

Vom Inhalt wie vom Sprachduktus exemplarisch führen hier Religiöse (Christen) ihre Friedensunfähigkeit vor; zunächst untereinander, denn es geht im Wesentlichen um „Das Versagen der deutschen Bischöfe“ besonders unter Kardinal Lehmann „Ohne Rom mit dem Strom, 20 Jahre Lehmann“.

Aber bereits im ausführlichen „Vorwort“ des Heftes kommt der „Distriktobere“ Pater Franz Schmidberger zu religiöser Hochform gegen die Allgemeinheit:

„Liebe Freunde und Wohltäter, der alte Irrtum, der Mensch sei Mittelpunkt und Maß aller Dinge, feiert heute Triumphe. Menschenrechte, Menschenwürde, Mitmenschlichkeit sind nur einige der Schlagworte aus dem ganzen Arsenal der Vergötterung des Menschen. Betrachten wir darum den Menschen im Plane Gottes, um ihm den richtigen Platz zuzuweisen. Er ist das Bindeglied zwischen der Welt der reinen Geister, den Engeln, und der materiellen, nicht mit Geist und Freiheit ausgestatteten Schöpfung, also der Materie, Pflanzen und Tiere. ....“

Im Weiteren heißt es: „ ... Der Mensch ist in jeder Hinsicht auf Gott angewiesen, seine ganze Natur ruft nach Gott. Folglich muss er auch sein Wesen als Geschöpf liebend annehmen und Gott im Sein und Denken als höchsten Herrn aller Dinge anbeten. Die sogenannte Autonomie des Menschen ist die moderne Häresie schlechthin. ....“

Als Kosmonom kann man auf diesem Niveau nicht diskutieren, nicht streiten und schon gar nicht kämpfen, stellte man sich doch sonst auf eine ähnliche Ebene. Es bleibt die Hoffnung, durch Information und Bildung den geistlichen Irrungen in Zukunft Grenzen aufzuzeigen und den Unsinn später einmal zu minimieren.

Wer sich allerdings öffentlich so vehement gegen die Menschenrechte stellt, die er offensichtlich gegen seinen Gott gerichtet empfindet, bekundet unmissverständlich seine Gegnerschaft zur freiheitlich-demokratischen Gesellschafts-Ordnung.

Auf ganz anderer Bühne erleben wir ebenfalls den Gotteswahn in Konsequenz: In Zimbabwe lässt sich der erzreligiöse Diktator Mugabe zum Staatschef wiederwählen, nachdem die Opposition gegen „den von Gott Gesandten“ durch ihn und seine Helfer blutig beseitigt wurde.

Der Gotteswahn wuchert weltweit wie eine Krebsgeschwulst - und wie eine solche ist er mit hellem Geist und Verstand, mit Menschenwürde, Mitmenschlichkeit und unter Achtung der Menschenrechte zu heilen.

Sonntag, 29. Juni 2008

Designer-Gott?

„Indem Einstein auch seinen Gottesbegriff relativierte, statt ihn fallen zu lassen, entwarf er einen Designer-Gott und wurde zum Mitbegründer einer Mode.“

(Sentenzen von Freiheit, Nr.32, Angelika-Lenz-Verlag)

Was ist ein Designer-Gott? Die sogenannten Kreationisten vor allem in den USA gehen von einem Gott aus, der alle Erscheinungsformen auf der Welt genau so und nicht anders geschaffen habe, sodass für eine „Evolutionstheorie“ kein Platz besteht.

Ehrlicherweise meine ich in der Sentenz 32 mit „Designer-Gott“ einen ganz anderen Sachverhalt, nämlich einen selbst gebastelten, „modischen“ Gottesbegriff, wie er vermehrt um sich greift, während sich die Gläubigen nach Belieben von den Amtskirchen distanzieren und ihre eigenen Religionen entwerfen.

Andererseits ist natürlich jeder „Gott“ nichts anderes als ein menschliches Glaubens- weniger ein Gedankenmuster, was sich nicht zuletzt in den vieldeutigsten sogenannten Offenbarungen, in den religionsbedingten Auseinandersetzungen und Kriegen manifestiert.

Samstag, 28. Juni 2008

Geldvernichtung

Die Erfindung des Geldes galt als Kulturleistung, seine Vernichtung in Form von Aktien und Spekulationen mag Kultur beenden.

Samstag, 21. Juni 2008

Olympia in Peking

Olympische Spiele in Peking wie seinerzeit in Berlin. Man solle nicht boykottieren, weil der Sport nicht das leisten könne, was manche erwarten, nämlich die Einhaltung der Menschenrechte durch das Gastgeber-Regime. Seltsam diese Argumentation, leistet doch der Sport einen enormen Beitrag zur internationalen Aufwertung der ideologisch verblendeten Unterdrücker.

Kann man sich einen solchen Sport wirklich leisten?

Freitag, 20. Juni 2008

Kinder, Kinder!

Einst beneidete man die Deutschen um ihren „Kindergarten“ als freiheitliche Sozialeinrichtung, man übernahm das Wort ins Englische. Heute haben die Deutschen keine Zeit mehr für einen so langen Ausdruck. Sprachverhunzend verwenden sie das Kürzel KiTa (Kindertagesstätte) und verschleiern mit diesen gepriesenen Verwahrungsanstalten ihre Abneigung gegen Kinder, die den eigenen Verwirklichungs-Ambitionen lästig im Wege stehen.
Kinder brauchen Bezugspersonen, das heißt, Vater und Mutter, vielleicht Geschwister, Oma und Opa!
Sie brauchen Zeit.
Und sie brauchen andere Werte als die inzwischen gängigen leeren, wenngleich oft teuren und sogar destruktiven Statussymbole. Erst recht keine Ganztagsschule fängt auf, was ganztägig berufstätige Eltern versäumen.
Unsere Gesellschaft wird noch durch eine ganz schwere Schule gehen!

Mittwoch, 18. Juni 2008

"Volksverhetzung"

Wer ist "Volksverhetzer"?
Mit Sicherheit der kahlköpfige Nazi, der den Hitler-Gruß immer noch nicht einzuordnen weiß.
Und ebenso die Presse-Verlage, die zum Beispiel während der Fußball-Europa-Meisterschaft die Völker mit erbärmlichem Zeitungs-Schund aufeinander hetzen.
Konsequenz?


"Chefsache" Bildung

An ihrer Sprache erkennt man sie, die Bildungsexperten.
Laut Süddeutscher Zeitung vom 12.06.2008 rief die Bundeskanzlerin eine "Bildungsrepublik" aus!
Denn die Bildung in diesem Land ist so hervorragend, NRW-Ministerpräsident Rüttgers sprach im Wahlkampf vom "besten Bildungssystem der Welt", dass die Kanzlerin nunmehr das tatsächlich versagende Bildungssystem zur Chefsache erklärt.
Da gibt es Klärungsbedarf innerhalb der geballten "Kompetenz".

"Berliner Rede"

"Wer unsere politische Ordnung studiert hat, will sie verändern", sagt Bundespräsident Köhler in seiner diesjährigen "Berliner Rede" vor genau denjenigen, die unseren Staat veränderungsbedürftig machten. Und eben diese spenden lobenden, sogar begeisterten Beifall!
Eine "Agenda 2020" soll her, um schönzureden, dass so manches Konzept nicht einmal ein Jahr überdauert.
Wie meint so treffend der Kabarettist Priol: "Alles muss raus."
In meinen Sentenzen von Freiheit (Angelika-Lenz-Verlag) formuliere ich unter Nr. 548:
"Reformen werden bei Versäumnissen erforderlich. Kanzler, die am Ende der Legislaturperiode Reformen einfordern, gestehen gewöhnlich grinsend ihr Versagen."

Samstag, 7. Juni 2008

Juristische Linkabsicherung

Die kosmonome Philosophie vertritt uneingeschränkt freiheitlich-rechtsstaatliche Prinzipien, mehr noch, sie bietet sie in reinerer Form an, als sie der Staat bisher umsetzen kann.
Alle Links zu anderen Webseiten erfolgen vor diesem Hintergrund. Von etwaigen, dennoch auftretenden Rechtsverstößen auf verlinkten Seiten distanziert sich Raymond Walden ausdrücklich.

Freitag, 6. Juni 2008

Linkempfehlung "Gotteswahn"

www.gotteswahn.info nennt sich eine der bemerkenswertesten Internetseiten zum Thema Aufklärung.
"Gotteswahn - Religion warum? Anregungen zum Nachdenken und zur Diskussion" ist der eher bescheidene Untertitel für eine umfangreiche und bestens fundierte Quelle, die Herr Dr. Walter Rath der interessierten Öffentlichkeit anbietet.
Prädikat: Besonders empfehlenswert.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Der Interimsmensch

Die Tragik des Interimsmenschen – wir müssen endlich und ehrlich von „Tragik“ sprechen – besteht in der absoluten Unfähigkeit, seine tatsächlich existenzielle Bedrohung zu erkennen. Und da, wo er sie ansatzweise wahrnimmt, handelt er unter weitschweifigem Gerede konträr, kurzsichtig in die Blindheit. Durch immer mehr Menschen beschleunigt sich das Phänomen der Unreife, des mangelnden Intellekts, sodass es weder fähige Politiker noch Konzepte gibt. Es regiert bereits die Kartellwirtschaft, die einzig und allein dem Prinzip Raffgier folgt, die jede andere „Regierung“ mühelos in den Schatten der eigenen, eitlen Ohnmacht stellt.

In religiösen Traktaten entwickelt der Interimsmensch von jeher den eigenen Abgesang, den er in seiner typischen Selbstüberschätzung als „Weltuntergang“ ausmalt.

Es wird anders kommen! Das Interim wird beendet durch sich selbst, weil die objektiven geistigen, wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaften schon den Nährboden für den neuen Menschen bereithalten. Dessen Geburt wird schmerzhaft sein – sehr natürlich!

Der Interimsmensch geht an seiner eigenen Missachtung evolutionsgemäß milliardenfach zugrunde und verkörpert lediglich ein Sauriersterben mehr in der globalen Entwicklungsgeschichte.

Wahlkampf-Unsinn

Wahlkampf dokumentiert sich als das Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Taktierers, des Blenders. Das bessere Programm wird erst gar nicht erarbeitet, weil es zur Machterlangung überflüssig ist.

In einer emanzipatorischen Demokratie gäbe es statt eines Wahlkampfes „Wählerinformationen“ mit für alle Parteien gleichen, schmalen Budgets. Parteispenden und Lobbyismus würden als Bestechung strafrechtlich geahndet. Alle Medien wären zur politischen Neutralität verpflichtet, parteilich-parteiische Beiträge auffällig als solche zu kennzeichnen.

"Artenvielfalt"

Fast 5.000 Delegierte aus 190 Nationen kamen im Mai 2008 für zehn Tage nach Bonn zur 9. UNO-Biodiversitäts-Konferenz, einem hochtrabenden Palaver zur Erhaltung der Artenvielfalt auf der Erde. Das dürftige Ergebnis dokumentiert „artgerecht“ wieder einmal die Vielfalt der menschlichen Einfalt, sprich der ideologiebedingten Unfähigkeiten.

Montag, 2. Juni 2008

Kosmonome Planetariums-Philosophie

Planetarien dienen weltweit in allen möglichen Größen der allgemein verständlichen Vermittlung astronomischer Wissenschaft, seltener der Ausbildung von Wissenschaftlern und Technikern, umso mehr aber der breiten Unterhaltung. Begünstigt durch immer aufwändigere Zusatzinstrumente arbeiten Planetarien auch als Full-Dome-Kinos, in denen vielfältigste Effekte den Besucher zu allen möglichen Themen animieren, es überwiegt zunehmend der spektakuläre Aktions-Charakter, das eigentliche ursprüngliche Anliegen der hohen Naturtreue des gestirnten Himmels erscheint zu wenig sensationell, tritt in den Hintergrund. Pointiert behaupte ich, Planetarien stellen heute bessere Hightec-Showpaläste dar, nicht selten umgeben mit kitschigem Souvenirangebot und Schnellimbiss. Hintergrund solcher Konzepte ist selbstverständlich die Finanzierbarkeit, die dennoch zumeist auf Zuschüsse angewiesen bleibt.

Ich plädiere für eine kosmonome Planetariums-Philosophie: zurück zur eigentlichen astronomischen Thematik, um sie ohne aufgebauschte Raumfahrt-Prestige-Objekte oder „Starwars-Klamauk“ zu verinnerlichen, Zeit zu geben zum Staunen und Bewundern, zur Besinnung. In diesem Kontext bildet das Planetarium einen Ort der entspannten Ruhe, der Natürlichkeit, der Erbauung und gewinnt einen Aspekt der Menschen-Bildung, vermittelt Respekt gegenüber der Welt, in der wir leben, und positioniert den Menschen in die Faszination, einerseits erfolgreicher Erforscher zu sein und andererseits vor der Größe des Kosmos eine würdige Demut zu empfinden.

Missverständnissen möchte ich von vornherein begegnen, Weltanschauungen, Religion und Politik mögen sonstwo entwickelt und diskutiert werden, im Planetarium bestenfalls als Geschichtsbeschreibung. Frei von Ideologien und Vermarktungsstrategien sollte ein Planetarium inmitten der Urbanität den aktuellen direkten Bezug zum faktischen Himmel über uns „pflegen“.

Daraus resultiert, dass sich ein Planetarium dieser Konzeption von den ersten Planungsanfängen über die Realisierung bis hin zum täglichen Betrieb hauptsächlich aus Fremdmitteln finanziert, es handelt sich um kein Wirtschaftsunternehmen, sondern um Kultur, die sich eine Gesellschaft leistet – oder nicht.
Weitgehend unabhängig von der Gesellschaft agieren aber gar nicht so selten wirklich reiche Menschen.
Mein Traum ist es, Mitstreiter aus diesem Kreis für ein kosmonomes Planetarium zu gewinnen, um vielleicht exemplarisch das erste Planetarium solchen Anspruchs ins Leben zu rufen.


Dalai Lama

Als gewaltiger Menschenrechts-Rohling schickt sich China an, der christlich-jüdischen Weltaufteilung Widerstand entgegenzusetzen. Im religiös-kapitalistischen Verteidigungskonzept kommt deshalb ein halbschultriger Dalai Lama als „Gottkönig“, von den Chinesen ins Exil gezwungen, sehr gelegen, die westliche Begrifflichkeit von Freiheit und Menschenrechten zu demonstrieren. Das exemplarisch Tragische ergibt sich jedoch aus der vertuschten Geschichte des Lamaismus, einer gewaltsamen Unterdrückung der Bevölkerung. Der persönliche Werdegang des Dalai Lama von Kindheit an wie die gesamte tibetische Religion hat nichts zu tun mit Gleichheit und Freiheit, um so mehr mit unsinnigem Glauben an Reinkarnationen und Dämonen in widerwärtiger Esoterik. Der Lamaismus bedeutet in Wahrheit totale feudalistische Ausbeutung des Volkes. Den „Gottkönig“ im Westen zu hofieren, zeugt von vordergründiger Blauäugigkeit der Gastgeber oder von deren völliger Ahnungslosigkeit. Ausgerechnet unter Berufung auf „Religionsfreiheit“ empfangen westliche Politiker einen Mann, der lächelnd die Demokratie verhöhnt. Man kann nicht annehmen, dass die sonst so agilen Geheimdienste und politischen Berater nicht wüssten, was diese Religion tatsächlich darstellt. Unter dieser Knute war Tibet nie frei und wird es so oder so auch nicht werden.

Birma

Wenn jahrelang in Birma (Myanmar) eine diktatorische Clique das Volk unterjocht, eilt den so in allen Konsequenzen vernichteten Menschen keine UN-Diplomatie zu Hilfe, denn die Armen verbluten ja nicht so offensichtlich wie die Opfer der Unwetterkatastrophe im Mai 2008, denen man jetzt helfen will, damit die Opfer überleben bis zum Absterben in dem Menschen verachtenden Gefängnis-Staat. Eine sonderbare Scheinheiligkeit der UNO.

Sonntag, 1. Juni 2008

Brief an "Christliche Mitte"

Erlauben Sie mir als gänzlich religionsfreiem Menschen eine wohlmeinende Zuschrift.
In meiner entschiedenen Ablehnung jeglicher Religion ist mir immer klar gewesen, dass nur das Christentum mir meine Freiheit zur Religionskritik überhaupt ermöglicht; in anderen Kulturkreisen hätte man längst mit mir "kurzen Prozess" gemacht.
Seit mehreren Jahren erhielt ich immer wieder einmal den "Kurier der Christlichen Mitte", und ich finde es jedesmal bemerkenswert, in wie vielen Punkten ich Ihnen uneingeschränkt zustimmen kann. Wie gesagt, ich teile Ihren christlichen Glauben in keiner Weise, aber, was Sie über Waldorfschulen, Astrologie, Esoterik, Muslime in Deutschland, Terrorgefahr, Israel (Christen und Juden), Olympiade, Fernsehen, Buddhismus, Pflanzenmedizin etc., etc. schreiben, findet meine ganze Zustimmung.
Wenn schon Christentum, dann vertreten Sie meines Erachtens vielleicht die aufrichtigste Form, die am wenigsten bestochene Argumentation.
R. Walden

Nachzulesen im "Kurier der Christlichen Mitte", Nr. 6/2008 www.christliche-mitte.de

Samstag, 31. Mai 2008

Streubomben

Rund 100 Nationen einigten sich in Dublin hoffnungsvoll auf ein Verbot von Streubomben.

Nicht dabei: USA, Russland, China, Israel, Indien und Pakistan.

Wie definiert man Terrorismus?

Freitag, 30. Mai 2008

Kosmonomisches Manifest

Kosmonomisches Manifest

Das Recht auf Gedankenfreiheit manifestiert sich in zwölf Kosmonomischen Thesen. Sie sind eine Einladung, jeden einzelnen Menschen aus verstandesmäßiger Einsicht zu achten. Die Menschenwürde verlangt darüber hinaus entschlossenen Einsatz gegen das Destruktive, das als egoistisches Machtstreben einzelner Personen oder Cliquen bis hin zu irregeleiteten Völkern bisher archaisch den Globus beherrscht.

Präambel

Die Natur folgt in ihrer evolutionären Fortentwicklung wertneutralen Gesetzen, das heißt, es kommen gleichermaßen Leben fördernde wie Leben zerstörende Prinzipien zur Anwendung. So gesehen, ist die Natur gnaden- und kompromisslos. Menschlicher Verstand wird aber durch Bildung in die Lage versetzt, die Naturgesetze zunehmend zu humanisieren, die Naturgesetze zu nutzen, um das Leben zu genießen und das natürlich sinnvolle Sterben zu erleichtern. Dies geschieht ganz besonders durch die Einsicht, dass nicht Egoismus die Basis von Humanität darstellen kann, vielmehr ein Individualismus, verankert in einer erstarkenden humanen Gesellschaft, die den Menschen höher achtet als alle von Menschen erdachten Ideale.

1. Kosmonomische These: Menschenwürde

Es gibt keinen höheren Wert als die Menschenwürde; sie ist unantastbar.

2. Kosmonomische These: Gleichberechtigung

Alle Menschen sind von Geburt an gleichberechtigt. Adelstitel sind überholt, klerikale und militärische Rangbezeichnungen dienen wie akademische Grade lediglich der Funktionsbeschreibung in der Arbeitswelt und spielen im öffentlichen Leben keine Rolle. Die uneingeschränkte Gleichberechtigung der Geschlechter meint keineswegs Angleichung, sondern Wertschätzung der sich ergänzenden geschlechtsspezifischen Unterschiede.

3. Kosmonomische These: Nichttötungsgebot

Niemand hat das Recht, einen Menschen zu töten, es sei denn in akuter Notwehr.

4. Kosmonomische These: Würdiges Sterben

Jeder hat Anspruch auf einen würdigen Tod unter Ausnutzung von Sterbeerleichterungen und Sterbehilfen, besonders auch gemäß rechtzeitiger vorsorglicher Eigenverfügung.

5. Kosmonomische These: Sexualität

Die menschliche Sexualität ist ureigene Privatangelegenheit; sie unterliegt einzig der Menschenwürde in der freien Entscheidung der beteiligten Partner.

6. Kosmonomische These: Fürsorgepflicht

Die Gesellschaft ist verpflichtet, jedem Menschen gesundheitliche Fürsorge, Ausbildung und Arbeit zu gewähren.

7. Kosmonomische These: Persönlicher Erfolg

Im Streben nach persönlichem Erfolg gilt ein fairer Wettstreit der Talente und Begabungen. Kartelle und Konzerne stellen sanktionierte Übervorteilungen dar.

8. Kosmonomische These: Partizipationswirtschaft

Ehrlich erworbene Eigentümer und Verdienste sind zu respektieren. Das Erbrecht ist zu relativieren, indem Großgrundbesitz verhindert und der Mittelstand in allen Belangen gefördert wird. Ehrlichkeit meint Prüfbarkeit und Transparenz des gesamten Wirtschaftssystems, eine Abkehr vom Ausbeutungskapitalismus hin zu einer humanen Partizipationswirtschaft, die Armut abbaut und letztendlich beseitigt.

9. Kosmonomische These: Weltanschauungen

Über Weltanschauungen darf demokratisch gestritten werden, sie sind allemal zu tolerieren, solange sie gewaltfrei sind. Indoktrination und Missionierung widersprechen der individuellen Geistesentwicklung.

10. Kosmonomische These: Umwelt

Die Umwelt gehört allen Menschen wie umgekehrt alle Menschen der Umwelt gehören. Daraus resultieren Tier- und Pflanzenschutz, Landschaftsschutz und die Ächtung der Ausbeutung natürlicher Ressourcen zur Profitoptimierung einzelner.

11. Kosmonomische These: Kausalität

Unter allen Denkansätzen hat sich die logisch-kausale, wissenschaftliche Methode als die weitaus zuverlässigste Methode erwiesen, die Menschenwürde zu fördern, das Individuum zu achten. Religionen und Esoterik sind hingegen durchschaute Muster der Unterwerfung und Ausbeutung der Gläubigen durch die von Menschen geschaffenen Götter und ihre Stellvertreter.

12. Kosmonomische These: Demokratie

Im Vergleich der Staatsformen hat sich die Demokratie als die vorteilhafteste bewährt, gleichwohl ist sie dringend entwicklungsbedürftig. Die Parlamente sind zu befreien von jeglicher Lobby der Interessenverbände. Demokratisch gewählte Volksvertreter unterstehen bei Entscheidungsfindungen ausschließlich ihrem eigenen Gewissen und unterliegen keinem Fraktionszwang. Staat und Kirchen (Religionen) sind zu trennen. Die Publikationsmedien müssen befreit werden vom Parteienproporz, von Aufsichtsgremien jeglicher Art, von inhaltlichen Einmischungen der Verleger. Pressekonzentrationen durch Großverleger und "Medienzare" sind Verstöße gegen die Demokratie, Wahlkämpfe bedeuten unwürdige Manipulationsversuche. Geld darf bei der Vergabe politischer Ämter keine Rolle spielen. ******

Quelle, am 05.07.2010 redaktionell leicht überarbeitet: Walden, Raymond, Sentenzen von Freiheit, Angelika Lenz Verlag, 2005, ISBN 3-933037-49-2



Donnerstag, 29. Mai 2008

Sentenzen von Freiheit


Raymond Walden


Sentenzen von Freiheit - Kosmonomisches Manifest

Angelika Lenz Verlag Neustadt am Rübenberge, 2005, ISBN 3-933037-49-2

113. S. , Preis: 9.80€

www.lenz-verlag.de

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Freiheit ist ein hehres Wort, um das erbittert gerungen und dessentwegen mehr denn je gestorben wird.

Freiheit existiert zwar in Verfassungen; sie werden aber rigoros im Heiligenschein herrschender Popen, Despoten oder Clans gebeugt.

Freiheit im 21. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wird durch die mächtigsten und vordergründig modernsten Staatsregierungen global untergraben und verhindert.

Freiheit ist die Herausforderung des menschlichen Verstandes in einer Flut von Dummheit, die immer noch glaubt, jedes Opfer sei zur Durchsetzung von Machtinteressen gerechtfertigt.

Sentenzen von Freiheit, so wie sie dem Autor im alltäglichen Leben ein- und auffielen, laden ein zum eigenen Nachdenken. Keine Systematisierung, keine Dramaturgie, keine philosophischen Abhandlungen, stattdessen knappe Denkanstöße, die in ihrer Ein-, Doppel- und bisweilen Mehrdeutigkeit Zustimmung, Widerspruch, Verunsicherung, auch ein Schmunzeln hervorrufen möchten.

Aus mehr als 900 Sentenzen mag sich der Leser vielleicht per Zufall oder willkürlich Anregungen für seinen ganz eigenen Tag auswählen.

Wer die Sentenzen wie ein Buch hintereinander wegliest und weglegt, hat keine Zeit – möchte vielleicht auch keine haben, sich auf eine mögliche humanere Welt einzulassen.

Es geht in der gebotenen Deutlichkeit in keinem Falle um die Verletzung von Gefühlen und auch nicht um das Aufrütteln einer Gesellschaft, die sich mit einer anerzogenen Selbstverständlichkeit die wundersamsten Religionsmärchen und politischen Lügen auftischen lässt und seit Jahrtausenden die blutigsten Opfer erbringen muss. So liefert beispielsweise gerade die Tradition der christlich-abendländischen Kultur die beste Begründung für ein Ende der einen Krieg nach dem anderen gebärenden Transzendenzen.

Die Menschheit verharrt jedoch weit entfernt von einer entsprechenden Reife, so dass sich wahrscheinlich noch für Generationen etwa ein Aufruf an die Massen zu Veränderungen verbietet. Aktionen und Reaktionen ergäben unkontrollierbare Auseinandersetzungen.

Lediglich eine kleine Minderheit mag sich durch die hier geäußerten Gedanken, oft in Form auch eines Selbstgesprächs mit dem „du“, angerührt fühlen, Menschen sicherlich aller Kontinente und Kulturen, die ihren Gesellschaften voraus sind und deshalb vielleicht dankbar einige Signale der Aufklärung registrieren, die es, allen öffentlichen Beteuerungen zum Trotze, nur als ganz zarte Keimlinge gibt.

Sentenzen von Freiheit leiten sich aus einem Weltbild ab, das im „Kosmonomischen Manifest“ verbindlich formuliert ist. Es erhebt in keiner Weise den Anspruch der einzigen Wahrheit wie beispielsweise religiöse Traktate (Bibel, Koran etc.), stattdessen propagiert es geradlinige demokratische Denkweisen und favorisiert Gewaltlosigkeit als ein künftiges Prinzip, das alle bisherigen Kulturen nicht erreichten, weil sie es in der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden im tiefen Inneren auch nicht wollen.

Die futuristischen Forderungen orientieren sich an den Bedürfnissen des Individuums im jeweiligen Umfeld und begründen sich in dem Bewusstsein, dass alles regionale und private Geschehen die Einbettung in den übergeordneten Kosmos weitestgehend zu erkennen und zu respektieren hat.

Kosmonomisches Denken bietet Konsequenzen für das menschliche Miteinander in definierter Menschenwürde an.

Religionen können solche Evolution nicht bewältigen. Humane Ausrichtungen des Einzelstaates wie der Staatengemeinschaft sollten aber in gewaltfreiem Übergang erfolgen, sich an der Menschenwürde hier und jetzt orientieren und nicht an göttlichen Fabelwesen und ihren Jenseitswerten.

Die Opferbereitschaft aufgeklärter Menschen, so scheint es, wird noch grausamste Prüfungen bestehen müssen, denn die Überlegenheit ist von geistiger und moralischer Qualität und nicht von geistlicher und dogmatischer Inquisition, die über psychische und physische Folterwerkzeuge, Massenvernichtungswaffen und subtile diplomatische Kanäle verfügt.

Mögen die Sentenzen von Freiheit niemals zu Gewalt führen. Es ist Pflicht der Aufklärung - im Gegensatz zum Religiösen - Gewalt zu vermeiden, sich der Gewalt zu verweigern!

„In der Menschwerdung des Menschen

kann sich die Zukunft beweisen.“