Mittwoch, 22. August 2012

Sequenzen von Skepsis (112)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1452
Ein Herz zu berühren, ist ein tiefes geheimnisvolles Glück,
Herzen zu erobern, erzeugt Euphorie und dennoch Oberflächlichkeit,
vielleicht auch modische Eitelkeit.

1453
Während ich über die intensive Gestaltung meines Lebens nachdenke, zerrinnt mir die Zeit wie Sand durch die Hände, zerfließt wie sonniger Wein aus einem zerbrochenen Glas.

1454
Hektik als totalitäres System zieht Trennlinien, errichtet Mauern und spannt Stacheldrähte, kappt Verbindungen.

1455
Wie Kommunismus, Kapitalismus, Faschismus und jegliche Diktatur widerlegt sich jedes Gottes-System auf schmerzlichste Weise selbst.
Die Frucht menschlicher Güte wird nicht erkannt.

1456
Lobe dein Kind immer wieder.
Zeige ihm deine Liebe,
indem du ihm Grenzen aufzeigst,
damit es nicht andere unfreundlich tun.

1457
Der tatenfrohe Morgen deckt sich auf, erfrischt sich und tritt in den Tag ein.
Der angeschlagene Morgen vergräbt sich in sein Kissen und steigt aus dem Tag aus.
So rollt der Zug der Jahre, auch versäumte Tage zählen.

1458
Täglich in Arbeit zu versinken, entwirft die Pläne der Gleichgültigkeit, die Sackgassen der Teilnahmslosigkeit.

1459
„Mit allen modernen Mitteln bauen sie in der Nachbarschaft ein Altenheim aus Stahlbeton – und hoffentlich aus Einfühlsamkeit“, denke ich und schaue von einem Balkon aus den kräftigen Arbeitern mit freiem Oberkörper in der sommerlichen Morgensonne zu. – Ich bin jetzt 66. Düsseldorf, im Juli 2012.
Meine Eltern starben in ähnlichen Anlagen der Fürsorglichkeit, die ja unweigerlich ein persönliches Ende bedeutet.

1460
In seiner beängstigenden, auch gewaltsamen Ratlosigkeit erschafft der Interimsmensch seinen Gott und damit sich selbst in seiner Erlösungsbedürftigkeit, die nichts anderes meint, als die Notwendigkeit der Ablösung durch aufgeklärte und verbindliche Humanitas.

1461
Wer gegen den Strom schwimmt, muss mit viel Treibholz und manchem Unrat rechnen.

1462
Der tierische, biologisch sinnvolle Trieb, stets zu wachen und zu kämpfen, futterneidisch zu agieren, muss durch den Menschen in seinem aufgeklärten Selbstverständnis sublimiert, das heißt veredelt werden.

1463
Spiegelbilder und Fotos verdeutlichen und dokumentieren, was dennoch der interpretierenden Betrachtung unterliegt.

1464
Die Freiheit der Beweglichkeit ruht auf der Möglichkeit des Verweilens wann und wo immer.


*****


Sonntag, 19. August 2012

America Is No Longer A Democracy


John Tischer, USA/Mexico

 Two of the most important principles that protected the American people from their own government have been repealed. Posse Comitatus was implemented after the American Civil war. It stated that US troops could never be used against it's citizens. That's been repealed. Also Habius Corpus, which prohibited citizens being held indefinitely without trial has been repealed.

So, now the army can come into American homes and arrest anyone and hold them indefinitely without a reason. Sounds like anything in history?

The USA has become a dictatorship of the oligarchs, the elite. The American people have been brainwashed by materialism, by sensationalism in the media....by a media that does not report the news, (so it's not independent the way the media is supposed to be in a democracy as a check on government). 

Oh yes, and don't forget the drugs Americans take to deal with the anxieties created by their own government. So the people are  anaesthetised  on top of everything. Add to that the fact that everywhere in the country the police are being trained in warfare, that internment camps have already been built around the country, that the rape of the economy by the banksters has gone unpunished, and you begin to see where the USA is heading.....and it's almost there.


John Tischer is an American poet and writer and also a contributor of “Contemporary Literary Horizon”, living in Mexico.

John Tischer ist ein amerikanischer Dichter und Schriftsteller, auch Autor des
„Contemporary Literary Horizon“ Magazins. Er lebt in Mexiko.


Amerika ist keine Demokratie mehr

Zwei der wichtigsten Prinzipien, die das amerikanische Volk vor der eigenen Regierung schützten, wurden aufgegeben. Posse Comitatus wurde nach dem amerikanischen Bürgerkrieg in Kraft gesetzt. Es besagte, dass das US-Militär niemals gegen eigene Bürger eingesetzt werden durfte. Das ist inzwischen aufgehoben. Auch Habius Corpus, das verbot, Bürger unbegrenzt und ohne Gerichtsverfahren gefangen zu halten, wurde abgeschafft.
So kann jetzt die Armee grundlos in amerikanische Häuser eindringen und beliebige Personen verhaften und unbeschränkt einsperren.
Klingt wie vieles in der Historie?

Die USA wurden zur Diktatur der Oligarchen, der Elite. Das amerikanische Volk erfuhr durch Materialismus und durch Sensationssucht in den Medien eine Gehirnwäsche ... durch Medien, die nicht die Nachrichten vermitteln, denn sie sind nicht unabhängig, wie sie als Mittel zur Kontrolle der Regierung in einer Demokratie eigentlich vorgesehen sind.
Oh ja, nicht zu vergessen, die Drogen, welche die Amerikaner nehmen, um mit den Ängsten umzugehen, die durch die eigene Regierung erzeugt werden.
So sind die Leute bei jeder Gelegenheit narkotisiert. Bedenkt man zusätzlich, dass  im ganzen Land die Polizei in Kriegführung ausgebildet wird, dass schon überall im Land Internierungslager eingerichtet worden sind, dass der wirtschaftliche Raub der Banker ungestraft bleibt, so wird deutlich, welche Richtung die USA verfolgen ... und sie sind schon fast am Ziel. 

Übersetzung: rw

Samstag, 18. August 2012

Rumänien gleitet unbemerkt in den Despotismus


 Von Daniel Hannan, GB

Es begann mit den Sparmaßnahmen der Schuldenschnitte. Im Januar wurde Rumänien das vierte EU-Land (nach Griechenland, Italien und den Niederlanden), dessen Regierung über die von Brüssel verhängten Sparpakete stürzte.

Rumänien besitzt ein weitgehend parlamentarisches System. Der Präsident jedoch hat wichtige über das Zeremonielle hinausreichende Macht, besonders wenn es um die Einrichtung neuer Administrationen geht. Präsident Traian Bâsescu, dem man eine lose Verbindung zur Regierung des geschlagenen rechten Zentrums nachsagt, bat entsprechend Mihai Râzvan Ungureanu, einen Unabhängigen, eine Regierung zu formieren, die einen Sparhaushalt entwerfen könne. Sofort begannen die linken Parteien, einzelne Parlamentarier abzuwerben, bis drei Monate später die Regierung einem Misstrauensantrag zum Opfer fiel. Dann wurde unter dem Sozialisten Victor Ponta eine heterogene Administration zusammengestellt, vereint hauptsächlich in ihrer Gegnerschaft gegenüber dem vorherigen Regime.

Zu diesem Zeitpunkt nahmen die Ereignisse eine turbulente Wende. Die Ponta-Regierung stellte bald klar, dass sie sich nicht durch verfassungsmäßige Feinheiten würde beeindrucken lassen. Sie setzte darauf, jede Kontrolle ihrer Macht abzubauen, auf der Grundlage von Notverordnungen zu regieren, staatliche Institutionen zu besetzen, die eigentlich dem Präsidenten unterstanden, die Kontrolle des Staatsfernsehens zu übernehmen und zu versuchen, das Wahlsystem zu ändern.
Eine Untersuchungskommission zu den Plagiatsvorwürfen bezüglich Pontas Doktorarbeit wurde abrupt aufgelöst.

Am 26. Juni stimmten sozialistische Parlamentarier zu, die Regeln des Amtsenthebungsverfahrens zu überprüfen, um die Absetzung Präsident Bâsescus zu erleichtern. Es war sehr deutlich, dass sie ohne Verfassungsänderung kein Recht zu einem solchen Wechsel hatten. So verabschiedeten sie zeitgleich ein Gesetz mit dem Inhalt, dass der Verfassungsgerichtshof nicht länger über die Gültigkeit ihrer Entscheidungen zu befinden habe. Am nächsten Tag, der nun wie ein offener Staatsstreich begann, erschien in der Jurisdiktion des Kabinetts ein Notstandsgesetz in der „Offiziellen Gazette“, in welcher die Beschlüsse des Gerichtshofes veröffentlicht werden. Jüngste Entscheidungen, die sich gegen die Regierung gerichtet hatten, fehlten auf diesen Seiten.

Während der letzten Woche schaffte das Ponta-Regime jeweils ohne korrekte Vorgehensweise den Ombudsmann und die Sprecher beider parlamentarischen Kammern ab. Es begann mit dem Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten, während weitere Änderungen des Wahlverfahrens vorgeschlagen wurden, um sicherzugehen, dass man ein Referendum zur Absetzung gewinnen könne.

Führende Politiker in der EU sind entsetzt, aber es ist völlig unklar, was sie unternehmen können. Schließlich sind die Dokumente ihres eigenen rechtmäßigen Regierens kaum fleckenfrei. Brüssel dehnt häufig seine Jurisdiktion in Bereiche aus, die nicht durch die Verträge abgesichert sind, wenn etwa rückwirkend manchmal Jahre später solche Eigenmächtigkeiten durch Gesetzes-Neufassungen legalisiert werden. Brüssel fegt glückselig die Ergebnisse von Volksentscheiden vom Tisch, wenn sie in die „falsche“ Richtung gehen. Um ein Beispiel aus der aktuellen Geschichte zu nennen: Jeder in Brüssel stimmt dem zu, dass die Bailouts illegal waren – nicht in dem einfachen Sinne, juristisch nicht vorgesehen zu sein, sondern in dem Sinne, ausdrücklich verboten zu sein. So auf den Punkt herausgefordert, erklären Kommissions-Offiziele unbekümmert: Die Fakten haben einen Vorsprung vor der Gesetzgebung. – was mehr oder weniger dem entspricht, wie sich Ponta selbst verteidigt.

Die großen europäischen Parteien unterliegen in jedem Falle den Kompromissen mit ihren lokalen Verbündeten. Als die ungarische Regierung einen ähnlichen diktatorischen, obwohl weniger krassen Griff nach der Macht vollzog, wurde sie durch den Rest der Europäischen Volkspartei zurück beordert. Nun in einer delikaten Umkehrung erregt sich die Europäische Volkspartei, während die Europäischen Sozialisten, so selbstgerecht über Ungarn, ruhig bleiben.

Rumänien steht am Rande – politisch und geographisch. Man reise westlich, und man steht mehr oder weniger auf demokratischem Territorium. In östlicher Richtung wird man nicht viele Orte finden, wo sich Regierungen friedlich als ein Ergebnis von Wahlen verändern. Leicht vergessen wir, wie selten und wie zerbrechlich parlamentarische Regierungen mit gesetzestreuer Amtsführung sind. Für den größten Teil der europäischen Geschichte wie auch für die Welt heute ist Politik ein riskantes Spiel, in dem Verlust der bürgerlichen Rechte, Amtsenthebung, Exil und Hinrichtung das übliche Los der Verlierer sind. Unabwendbar triumphierte deshalb das westliche Model, zu dem Rumänien eine starke Bindung hat.

Ob Rumänien zur Selbstherrschaft zurückfinden kann, während es in der EU verbleibt, wo sonst? Was, wenn sich die wirtschaftliche Krise in Griechenland verschlimmert? Oder in Italien? Was, wenn sich Wähler Demagogen zuwenden, weil sie ihre Notlage ausländischen Bankern und Bürokraten anlasten?

Rumänien mag am anderen Ende Europas liegen, aber Unzufriedenheiten auf dem Balkan haben, wenn sie orientierungslos anwachsen, die Gewohnheit, sich auf jedermanns Agenda aufzuzwingen. Das ist auch unsere Angelegenheit.

                                                      (The Telegraph, 19.07.2012)
Übersetzt aus dem Englischen:
Raymond Walden,  17.08.2012

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der CHM-Redaktion.


Mittwoch, 15. August 2012

Sequenzen von Skepsis (111)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1438
Wirklich menschlich schlägt das Herz im Kopf.

1439
Die englische Übersetzung von Politiker heißt pretender.

1440
Christ zu sein, ist die Erbsünde.

1441
Der Regierungssprecher persifliert einen nichtssagenden Posten.

1442
Vaterländer missbrauchen die Muttersprache.

1443
Umarmungen suchen ihresgleichen.

1444
Dröhnen Glocken, hat es nicht geklingelt.

1445
Der Gletscher kalbt als Ausgeburt des brütenden Klimas.

1446
Rechtsbruch: Die Regierung nimmt sich das Recht
und dem Volk erst recht.

1447
Quakt der Frosch im Teich, weiß er, was er will.
Anders im politischen Sumpf.

1448
Den Rahmen des Lebens steckt der Zufall ab.

1449
Mit dem Tod eines jeden lieben Menschen diffundiert auch ein Teil vom Guthaben deiner eigenen Zeit.

1450
Kein Mensch geht heim, sondern einfach nur fort – zu Ende.

1451
Ohrengeräusche sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern im Auge behalten.

*****


Samstag, 11. August 2012

Kritische Präsenzen (3)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

18
Während sie auf der Erde psychisch und physisch Leben zerstören, suchen sie propagandistisch nach Lebensspuren auf dem Mars!
Wissen sie überhaupt, was Leben ist?

19
Professioneller und politischer olympischer Spitzensport bleibt gesellschaftlich äußerst fraglich, wenn einerseits der Breitensport vernachlässigt und andererseits Kindern ihre Jugend im Interesse von Staat und Kapital mit allen gesundheitlichen Risiken geraubt wird.

20
Von unehrlichen Menschen CDs mit Adressen von Steuerflüchtlingen zu kaufen, liegt moralisch auf verwerflichem Niveau wie die Steuerhinterziehung. Der Staat ist nicht besser als seine Bürger.

21
„Wirtschaftsweise“ vermarkten gekonnt ihre Orakel an Unweise.

22
Das System Putin vergreift sich politisch an „Pussy Riot“, an Frauen, die allerdings mutiger sind als die sich gern anbiedernden Damen der westlichen Politik – von Herren ganz zu schweigen.

23
Zwanzig Jahre Todeszelle für einen geistesgestörten Mörder, dann die Hinrichtung.
Was müssen das für Menschen sein, der Staatsanwalt, der Richter, die Gefängniswärter, der Henker, die gaffenden, beurkundenden Zeugen des Sterbens!
Leblose Marionetten primitiver Rache und des Hasses.

24
Sollte man international in den syrischen Bürgerkrieg eingreifen?
Aber ja doch, und dafür sorgen, dass beiden Seiten die Waffen und Munitionen ausgehen!
Davon allerdings ist die Welt-Staatengemeinschaft verlogen und rüstungsbeflissen weit entfernt.

*****


Mittwoch, 8. August 2012

Steh auf, Europa, wenn du kannst!


Die Europäische Union des Jahres 2012 trägt alle Merkmale einer Nachkriegsordnung, die immer noch bestimmt wird von der Siegermentalität vor allem der USA. Sie halten die Fäden über ihren Vasallen Deutschland in der Hand, denn ohne Deutschland und Frankreich geht in Europa einerseits gar nichts, andererseits ist das amerikanisch besetzte Deutschland ohne eine vom Volk verabschiedete Verfassung nicht souverän, gar nicht voll vertragsfähig.

Der Grundgedanke eines übermächtigen deutschen Staates und einer ebensolchen Deutschen Mark (DM) führte zu dem unausgegorenen Konstrukt der EU mit immer mehr für die Gemeinschaft gar nicht reifen Mitgliedern und zur Etablierung des Euro ohne eine gemeinsame, das heißt einheitliche Wirtschaftspolitik.
Dieses Wischiwaschi-Gebilde Europa war zwar zunächst ein Gewinn gegenüber früheren europäischen Zerstrittenheiten, kann aber in der zunehmenden Konkurrenz zu den USA, China, Russland, Japan und den vielen aufstrebenden Schwellenländern nicht bestehen.
Es fehlt ein demokratisches europäisches Gesamtkonzept, auf der europäischen Verwaltungs- und Regierungskultur spielt sich daher ein ungeahnter Abbau von Demokratie ab. Das Kapital hat längst die Regierungen entmachtet. Die Europäische Union beginnt, sich fundamental zu zerstreiten, die Gefahr des Zerfalls des positiv Erreichten setzt sich bereits in Realität um.

Innerhalb eines echten europäischen Bundesstaates – nur er ist die logische Konsequenz – hätte ein Satz wie „Griechenland schadet Deutschland.“ überhaupt keine Grundlage, der Redner würde sich lächerlich machen.
Die Gegenwart jedoch sieht anders aus. Der deutsche Schwätzer eines ähnlichen Satzes baut Vorurteile auf, schadet Deutschland, Griechenland und Europa und zeigt gewiss, dass er von seiner Überzeugung her kein Europäer ist, vielleicht auch, weil er, nationalistisch eingefärbt, den Grundgedanken eines emanzipierten Europas gar nicht versteht.
Ähnliches dürfte für alle Parlamentarier gelten, die voreilig Vertragswerken zustimmen, ohne zu wissen, was sie da eigentlich absegnen.

Für Millionen Menschen in Europa gehen bereits die Lichter aus, und die Politiker und Finanzmachthaber faseln von unbegrenztem Schuldenmachen, werfen die Geld-Druckmaschinen an!

Es ist Zeit, höchste Zeit, den europäischen Geist in die Herzen der Menschen zu tragen! Denn eine Verwaltungskommission spricht kein Volk an.

Die intellektuellen Europäer sind gerufen und herausgefordert.
Wo sind sie eigentlich? Schläft das Abendland?

Steh auf, Europa, wenn du es noch kannst!


Montag, 6. August 2012

Walden Edition


Seit 2009 kenne ich per Internet den Chef-Redakteur der in Rumänien erscheinenden internationalen und mehrsprachigen Zeitschrift Orizont Literar Contemporan, Herrn Daniel Dragomirescu.
Autoren aus vielen Ländern schreiben für dieses in seiner Konzeption weltweit wohl einmalige Magazin, und es erfüllt mich immer wieder mit Freude, eigene Beiträge zu leisten.
Nun widmete mir Daniel das Titelblatt und spricht bei der Ausgabe Mai-Juni 2012 von der "Walden Edition".

 
Ich nehme das zum Anlass, einmal meine bisherigen Artikel aufzulisten; sie sind bis auf Nr. 2 auch hier auf meinem Blog nachzulesen.


1.      Nr.  1  Jan-März 2010  Cosmonomic Freedom  S. 25,26  engl. rum. Nachzulesen: hier
2.      Nr.  2  Jul-Aug 2010  14 Sentenzen von Freiheit  S.19,20 dt. engl. rum.
3.      Nr.  6  Nov-Dez 2010  Astronomical Aspects Of The Cosmonomic Philosophy  S. 41,42  engl. rum. Nachzulesen: hier
4.      Anthologie Dez 2010  Kosmonomische Freiheit  S. 73,74,75 dt. engl. rum. (mit Autoren-Profil)  Nachzulesen: hier
5.      Nr.  1  Jan-Febr 2011  Good Luck And Freedom Are Interdependent             S. 57,58,59,60  engl. rum. Nachzulesen: hier
6.      Nr.  2  März-April 2011  Nazi Totalitarism  S. 60,61  engl. rum.  Nachzulesen: hier
7.      Nr.  5  Sept-Okt 2011   Democracy – A Cosmonomic Reflection  S. 29,30,32,33  engl. rum.  Nachzulesen:  hier
8.      Nr.  6  Nov-Dez 2011   Der Kapitalismus ist am Ende  S. 5, 6  dt. engl.  Nachzulesen: hier
9.      Nr.  1  Jan-Febr 2012   Basisdemokratie besitzt keine Basis  S.20, 21  dt. engl.  Nachzulesen: hier
10.  Anthologie Febr. 2012  Good Luck And Freedom Are Interdependent  S. 70, 71  engl.  Nachzulesen: hier
11.  Nr.  3  Mai-Jun 2012  Eine kosmonomische Alternative (für eine humanere Gesellschaft)  S. 11, 12,14, 15  dt. engl.  Nachzulesen: hier

Außerdem im Internet bei Contemporary Literary Horizon: The Cosmonomic Manifesto


In Deutschland ist das Magazin Orizont Literar Contemporan (Contemporary Literary Horizon) wenig bekannt.
Es würde mich freuen, könnte ich weitere Leser und auch Autoren für diese beispielhaft demokratische und kulturell vielseitige Zeitschrift gewinnen.

Direkter Kontakt zur Redaktion: drgdaniel@yahoo.com

Mittwoch, 1. August 2012

Sequenzen von Skepsis (110)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1426
Schau dem Volk aufs Maul und meide seinen Atem, seine irrationalen Ausdünstungen.

1427
„Der frühe Vogel findet den Wurm“,
der späte Vogel schnappt den Käfer,
und beide singen und pfeifen dir was.

1428
Jede Religion mehr in einer Gesellschaft birgt einen zusätzlichen Konfliktherd, bedeutet Rückschritt und Einengung.

1429
Europa wird sein als konsequent föderalistischer Bundesstaat oder verkümmert zur antidemokratischen, aufgeblasenen Verwaltungskommission.

1430
Kurze, prägnante Sätze sind nicht die Sprache des Volkes; es stammelt, skandiert und schwafelt sich besinnungslos.

1431
Ich habe vieles zu sagen,
aber das Sagen haben andere.
Sie verstehen nicht, dürfen nicht einmal
lesen und hören, was ich sage,
denn es verunsichert sie, berührt sogar unangenehm
die gleichgeglättete Räson von Tabus
und die fixen, modischen Dogmen der globalen Konfusion.
Ich sage es weiter.

1432
Eine weitere Diät in jedem neuen Wurstblatt bürgt für die Wirkungslosigkeit.

1433
Hinter jeder Ecke „Klimaerwärmung“ und „Energiewende“ ähnlich den plakativen Parolen von Diktaturen, genauso irrsinnig und rigoros, Fakten und Wahrheiten verdrehend, vernichtend.

1434
Der permanente Massenauflauf verkörpert ebenso das Prinzip der Einöde – und der Schrulligkeit allemal.

1435
Das sei doch alles von gestern, kokettiert der Politiker. Die Probleme stellten sich jetzt und müssten jetzt gelöst werden!
Bei aller beeindruckenden Eloquenz bedarf es schon einer besonderen Gesichtseinengung, denn genau diese Vergangenheit ist von eben diesen politischen Lagern, sogar von denselben Politikern zu verantworten.

1436
Die Professionalität von Berufsideologen strebt nach ungenierter Ignoranz und geiferndem Pathos.

1437
Erst die Endgültigkeit verleiht Versäumtem ein Gewicht.

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Montag, 30. Juli 2012

Olympia und Griechenland


Denk ich aus „aktuellen Anlässen“ an Griechenland und Olympia, fällt vieldeutigst mir ein:

Sie kämpften nackt und ehrlich.



Sonntag, 29. Juli 2012

Kritische Präsenzen (2)


Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:

11
Wer Politik so verkompliziert, dass sie nicht einmal von Politikern verstanden wird,
vertritt andere als demokratische Werte. Er ruiniert Demokratie aus Unfähigkeit, Opportunismus oder Herrschsucht – aus Menschenverachtung.

12
Europa wird an Banken verschleudert, während das Abendland schläft.

13
Jedem Depp seine Waffen,
jedem  Abgehärteten die Flut von Gewalt-Filmen,
jedem Gelangweilten das permanente Schundfernsehen,
dem Dicken sein Fast-Food
und dem Einfältigen seinen Gott,
zu dem sich nach dem Amoklauf beten lässt,
sei es die Schießwut eines unbekannten Psychopathen
oder eines Präsidenten.
Nur nichts verändern am „American Way Of Life“!

14
„Rating Agenturen“ besitzen kein demokratisches Mandat und diktieren ihre kapitalistische Macht durch ziemlich willkürlich Einstufungen der „Kreditwürdigkeit“ von Volkswirtschaften und Instituten. Sie beweisen die Demokratiefeindlichkeit des Kapitalismus.

15
Kritik an Banken und ihren Machenschaften als „Populismus“ herabzuwürdigen, verrät die Gesinnung des gleichgeschalteten Kommentators.

16
Frage an die UN, die ausgewiesene Repräsentantin der Unfähigkeit des Interimsmenschen: Wie wäre es, statt über ein Waffenhandelsabkommen ergebnislos zu streiten, ein generelles Verbot von Waffenhandel anzustreben?
-         Zu friedlich?

17
London, olympisch: Glanzvolles Auftaktspektakel, erster Tag – erster Dopingfall, erste Goldmedaille für einen bekannten Rad fahrenden Schurken des Sports!
Aber wen interessiert das?

*****



Sonntag, 22. Juli 2012

Sequenzen von Skepsis (109)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1413
Sie ahnen, in einem Irrenhaus zu dämmern, und dafür danken sie ihrem Gott.

1414
Zweierlei verleiht mir Kraft: Es leben tatsächlich denkende Menschen. Und es gelingt mir, Denkende zu animieren.

1415
Die Endlichkeit des Lebens ist dem Menschen die eigentliche, aber unerträgliche Wahrheit. Also betrügt er sich und andere praktisch immer.

1416
Jüdisch-christliche Tradition übt sich gegeneinander und miteinander in klassisch göttlicher Hinterhältigkeit.

1417
Mit Dogmen besiegelt man die Unterwerfung.

1418
Von innen heraus, im fahrenden und schwankenden Boot die Koordinaten der Welt und die Parameter des Lebens überhaupt zu vermessen, erfordert Stehvermögen und geistige Beweglichkeit.

1419
Kommerzieller Sport dreht die schlichte Runde um das Goldene Kalb; das allerdings verlangt sogar Menschenopfer.

1420
Ethik, die in ihrer Widernatürlichkeit zur eigenen Stabilisierung Ausgleichsventile in Form öffentlich geregelter Prostitution und Pornoindustrie installieren muss, pervertiert die Moral in Doppelmoral. Sie schändet den Menschen.

1421
Das Lernen vom Kosmos relativiert Gegensätze und vereint uns Menschen.

1422
Man trifft sich selbst beim Totschlagen der Zeit.

1423
Wie kann Verständigung gelingen, wenn schon eine unverständliche Sprache das Selbstverständnis als Unverständigkeit ausweist, als Verständnislosigkeit aufgrund ideologisch-religiösen Mangels an Bildung?

1424
Durch die Positionierung angeregt, entwickeln ergebene Untergebene eine eindringliche Affinität zum Hinterteil von Vorgesetzten, sodass sich ein Bandwurm der Analkriecher vom Präsidenten bis zum Blockwart abspult. Anrüchig zwar, aber wer schaut einem dabei schon in die Augen!

1425
Macht basiert nicht auf Freundschaft, sondern ersetzt beliebig Kameraden, Kollegen, Parteifreunde, Vasallen und nennt das Kontinuität.

*****

Dienstag, 17. Juli 2012

Wissen, was dahinter ist


Von der Störrischkeit des Interimsmenschen

Du armer Esel, trägst seit Jahrtausenden die Lasten,
kennst es ja nicht anders, dumm genug zu sein,
dass andere deine Geschicklichkeit, Genügsamkeit und Ausdauer ausnutzen.

Und in dieser stolzen Untertänigkeit bürdest du dir und deinesgleichen die schwersten Schicksale auf, bist Täter und Opfer zugleich, aktiv und passiv in einem immerwährenden Zirkelschluss.

Du stopfst den Gänsen die Leber fett, um an deiner eigenen Fettleber zu leiden und einzugehen, du züchtest den Schweinen eine zusätzliche Rippe an, auf dass deine eigene Schwarte krache. Belügen lässt du dich von Ideologen und Predigern, wie solltest du es anders bewahrheiten, als zu dogmatisieren, zu demagogisieren und nachzubeten!
Gesundheit wünscht man dir, um dich medikamentös lange als Kunden zu erhalten, und dich zieht es im Gesundheitswahn zum probierenden Arzt, Quacksalber und Risikofetischisten; du bist es dir wert und empfiehlst deine verfahrenen Heilerfahrungen jedem, der sich oder dich für krank hält.

Autos fährst du, die können mühelos über 200 km/h, du aber als Kurzsichtiger kannst es nicht, und außerdem gelten überall irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen. Du bringst das anderen schon bei, wenn sie deine Kinder in der Spielstraße gefährden, du machst dich stark für Schikanen auf der Fahrbahn – und auch sonst.

Gewaltfreiheit ist dir ein Anliegen, deshalb täglich mindestens einen Krimi-Toten im Fernsehen, wo ja zumeist das Gute siegt. Die Waffe in der Hand des moralisch Edlen findet auch deine Zustimmung, sogar im freiheitlichen Waffenhandel oder wenn „Mutbürger in Uniform“ bis zum Hindukusch deinen wohlverdienten Freiheitswohlstand verteidigen und zur Nachahmung empfehlen wollen.

Du treibst die Stiere durch Pamplona, damit es verletzte und tote Menschen wie Tiere eventuell (hoffentlich?) gibt und du Kulturbewusstsein sogar heute mit Blut absegnen kannst. Wie hoch hältst du die Ehre des Stiers, der in der Arena vor belustigtem Prahlereigehabe ausgeblutet und erstochen wird!

Du liebst das Risiko von anderen, das eigene eher nicht, es sei denn, du euphorisierst dich in deiner dir schwanenden Ignoranz.
Wie kein anderes Geschlecht auf dem Globus problematisierst du die Sexualität, verklemmst dich bis zur Versklavung in Scheinmoral, kannst dem nicht entkommen, da irrsinnige Tabus die Kulturen, das heißt, den Menschen bis in seine ureigenen Privatsphären befehligen und bei Nichtbefolgung bis hin zur Vernichtung bestrafen.

Du benimmst dich wie der Elefant im Porzellanladen – du bist der Dickhäuter, dem man beide Elfenbeinzähne und manch anderen Zahn gezogen hat.
Der Wetterbericht findet stets dein intensives Interesse als eine natürliche Risiko-Show: Irgendwo ist immer Unwetter, welch eine Tragödie!
Und du trägst Mitschuld durch deine Energieverschwendung, durch deine persönliche Klimaveränderung, durch deine Lebensweise, eigentlich durch dein Dasein.
Aber du zeigst Einsicht, zahlst für „erneuerbare“ Energien, investierst steuerbegünstigt in Dämmmaterialien, bis der Schimmel deine Wände ziert und du dringend einen Tapetenwechsel brauchst – vielleicht per Flugzeug in ein Ferienparadies mit Bauruinen und klimatisierten Spekulationsauswüchsen. Du kommst gerne und sicherst den Einheimischen Arbeitsplätze.

Auch Bildung hältst du für erforderlich, nur über das Maß bist du dir nicht im Klaren. Im weltweiten Meer des Analphabetismus klingt es wie Hohn, das Abitur für alle zu propagieren, widerspricht es doch darüber hinaus den Erkenntnissen von individuell verschiedenen Talenten, Begabungen und Möglichkeiten.
Deine Kinder sollen es besser haben, deshalb schickst du als Erziehungsversager die Kleinen möglichst früh in öffentliche Obhut, besorgst ihnen einen genialen Stundenplan zur Frühkarriere ohne Spielentfaltung. Und mit Schule hast du schließlich die eigene Erfahrung, notfalls klagst du gute Noten für den Nachwuchs ein. Das wäre doch gelacht, könnte man Disziplin(losigkeit) und Zensuren nicht verhandeln!

Die Zeiten von Autorität und Leistungskonzentration hältst du für überwunden, dir wird diktiert von Bildschirmen und Mobiltelefonen, die dir Freiheit vorgaukeln, dich aber mit allen persönlichen Daten dreist vermarkten. Du bist so emanzipiert in deiner Ahnungslosigkeit, Geschwätzigkeit, in deinem modischen Gehabe, dass dich weder Diäten, Schönheitsoperationen, Anti-Aging-Plunder, noch Medienauftritte vor dem raschen Verfall deiner Scheinwelt bewahren.
Deshalb dürstet es dich nach Glanz und Glamour von Royalität, nach Pop-Idolen und Großverdienern des Sports. Du identifizierst dich devot mit Sternchen, die nicht einmal Schnuppen sind, zumeist aber charakterliche Nieten.

Kurzum, wegen einiger technischer Revolutionen siehst du in dir den Vertreter der neuen Zeit, weil du gedankenlos lebst mit deinen Werbespots auf der Brust, mit deinen Boulevard-Bildern im Schädel. Im Gieren nach Sensation verdrängst du das Unangenehme und pflegst deine unersättliche Erwartungshaltung an die Gesellschaft. Die macht es sich einfach und füttert dich mit allen Fast-Food-Raffinessen.
Und du rülpst zufrieden, während du schon dem nächsten Jahrmarkt zustrebst.  

Wann hast du dich eigentlich wirklich einmal in einen Notleidenden hinein versetzt?
Wann hast du wirklich Hilfe mit nachhaltigen Spuren geleistet?
Wann bist du gegen den Strom geschwommen?
Wann hast du etwas Anspruchsvolles gelesen?
Kennst du überhaupt noch die Zusammenhänge von Tag und Nacht, von Jahreszeiten?
Wann sahst du zuletzt und bewusst die Sonne aufgehen?
„Wann wirst du je verstehen?“

Ich sage es dir, du wirst es leicht ertragen: Nie wirst du verstehen, denn du gehörst zur Masse der Interimsmenschen, die sich zwar wie die „Krone der Schöpfung“ benehmen, aber lediglich eine notwendige Zwischenlösung auf der Entwicklung des Menschen zur Menschlichkeit darstellen. Keine außergewöhnliche Schuld belastet dich, schicksalsbedingt bist du Mitläufer, also ganz „normal“.
In Anlehnung an Freddy Quinn (Adiós, muchachos adiós): Und so müde macht es, (so) ein Mensch zu sein.

Vielleicht aber treibt dich die Strömung deines Lebens unverhofft zu einem Kliff, einem Aussichtspunkt mit Rundblick bis zum Horizont und du stehst auf und sagst dir: Ich will wissen, was dahinter ist.
Dieses Ansinnen jedoch, das sollst du wissen, wenn du den Status des Interims verlässt, wird von den herrschenden Sitten der Doppelmoral üblicherweise als „Gotteslästerung“ oder politische Aufsässigkeit, sogar als „Hochverrat“ gewaltig diskreditiert und auch verfolgt.
Kein Fortschritt aber wurde je der Menschheit geschenkt. Nur Religion und Ideologie konstruieren solche „Gnaden“ und „Auserwähltheiten“.


Donnerstag, 12. Juli 2012

Sequenzen von Skepsis (108)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1401
Der Homo Sapiens bevölkert die Erde vor allem in einer Vorstufe seiner Entwicklung als transparenzresistenter Intelligenz-Flüchter.

1402
Das Meer fragt nicht nach meiner Sprache, die Berge kümmern meine Lieder nicht, die Luft bleibt unberührt von meinen Gedanken. Der Mensch erschafft sich die Welt, und er allein büßt, wenn er Täuschungen für Wahrheiten hält.

1403
Es gibt die reale Welt in einer Komplexität, die den Menschen überfordert, sodass er mehrheitlich verunsichert und verärgert Halluzinationen entwickelt, statt sich der Freude am objektiv Erforschbaren hinzugeben.

1404
Jedes Foto dokumentiert einen Blickwinkel nur, einen interpretierbaren Aspekt im Weltbild, das umso zuverlässiger wird, je mehr Blickwinkel schon erlebt wurden.

1405
Subjektive Leidenschaft schwächt die objektive Orientierung.

1406
Der Monotheismus gilt im Allgemeinen als kulturelle Fortentwicklung gegenüber der Vielgötterei.
Was wird erst sein, wenn auch der letzte Götterrest überwunden ist!

1407
Nichts im Leben erreicht die Vollkommenheit der religiösen Absurdität.

1408
Man schaut nicht herab, aber hin mit Konsequenz.

1409
Die Freundlichkeit hört zu, wirkliches Interesse differenziert beim Hinhören und duldet keine Hörigkeit.

1410
„Aufklärung“ mit „Gott“ geht gar nicht.

1411
Märchen atmen ein und aus den Muff und Zauber naiver Unaufgeklärtheit.

1412
Zu reisen objektiviert die Heimat.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Samstag, 7. Juli 2012

Kritische Präsenzen (1)

Anmerkungen zu aktuellen Vorgängen,
zum Nachdenken und Zitieren:


1
Der Europäische Stabilitäts-Mechanismus (ESM) – als eine geradezu kindische Wortschöpfung – verträgt sich in keiner Weise mit demokratischen Grundsätzen und nicht mit den ursprünglichen europäischen Intentionen und Verträgen.
Man merke sich Merkels Mitläufer in den Demokratie-Verrat und zolle Respekt und Anerkennung all jenen, die sich als Minderheit im Deutschen Bundestag und in der Bevölkerung der kapitalistischen Entmündigung verweigern.

2
Aus maroden Einzelteilen lässt sich keine funktionierende Einheit konstruieren. Die europäische Idee muss gänzlich neu ihre demokratische Zielsetzung definieren und sich dann per Gesetz und Verstand vor allem treu bleiben.

3
Kohlendioxid-Steuern,  jetzt in Australien, beweisen den perfiden Rückfall der pseudoreligiösen weltweiten Öko-Diktatur in den Ablasshandel.

4
„Bleiben Sie entspannt“, haucht mich die Moderatorin von „Klassik-Radio“ immer wieder an. Ehe mich das Gesäusele auf die Palme bringt, folge ich der Animation und schalte aus – ganz klassisch.

5
Fußball-Europameister wurden nicht die Sängerknaben nationalhymnischer Ent- und Verrücktheiten, sondern wirklich die besten Fußballspieler. Es hätte auch anders kommen können und die Boulevard-Presse hätte das emphatische Brüllen der Nationalhymne zur Voraussetzung für einen Nationalspieler erklärt.

6
Folter in Syrien ist möglich durch Russland und China, jenen herausragenden Wirtschaftspartnern Deutschlands, wo sich die Medien in gekonnter Entrüstung an Folterberichten erhitzen. – Ein „Sanktus“ der Scheinheiligkeit von Realpolitik.

7
Nachdem ein deutscher Richter die Grenzen von Religionsfreiheit durch sein Urteil gegen die genitale Verstümmelung bei der religiösen Beschneidung erfrischend logisch zog, ist davon auszugehen, dass es genügend Beschnittene gibt, die diesen Fortschritt mit allen religiösen Mitteln diskreditieren werden.

8
Die höchsten Turmbauten vor allem der Neuzeit ankern in geistiger Flachheit und finanziellem Sumpf.

9
Zweifellos stellt „Wirtschaftswissenschaft“ esoterische Ansprüche, auch im Hinblick auf Ehrlichkeit, Methode und Ratlosigkeit.

10
Kaum war der neue französische Präsident, Francois Hollande, im Amt, entdeckte man ein riesiges Loch im Staatshaushalt und der ahnungslose, aber „kompetente“ Sozialist hat nun plausible Gründe, Wahlversprechen nicht einzuhalten.
So einfach ist Realpolitik.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com



Dienstag, 26. Juni 2012

Realpolitik - weitab der Wahrheit

Realpolitik meint, ideologisch ahnungsloses Spintisieren in die Tat umzusetzen, also Irrlehren zu verbreiten, zu lügen, zu bestechen, zu nötigen, zu verängstigen, zu verunsichern, zu beschönigen, zu betrügen, zu unterdrücken, zu übervorteilen, Krieg zu schüren und zu führen, Vasallen zu züchten und zu installieren, sich mit lupenreinen Nicht-Demokraten zu umgeben und stets wichtige, aber nichtssagende Floskeln in die Welt zu streuen.
Realpolitik ist die kalkulierte Menschenverachtung, die Demütigung des menschlichen Körpers und Geistes, die Vernichtung der Intelligenz.

Und dennoch wäre es zu einfach, den Realpolitikern rundheraus Boshaftigkeit zu bescheinigen, denn wohl die meisten von ihnen glauben naiv und selbstherrlich an das Gute ihres Schwachsinns.

Und so gehen die Jahre der Menschheit dahin, die Dekaden, Jahrhunderte und ein paar Jahrtausende, zeitlich neutral definiert durch den Sonnenumlauf der Erde. Jahrtausende eines endlosen gegenseitigen Verachtens und Abschlachtens des Interimsmenschen.
Was zählt da die Spanne eines Menschenlebens?
Was zählen irgendwelche Religionen, die sich für ein paar Jahrhunderte, vielleicht sogar 2000 (!) Jahre dem Menschen entgegenstellen, ihn mit Moral füttern, um ihn angeblich zu „erlösen“.
Wovon eigentlich? Von sich selbst?

Millionen Menschen sterben an Hunger und an medizinischer Unter-, beziehungsweise Nichtversorgung, und die sogenannt zivilisierte Welt (G7, G8, G20; „G“ wie Größenwahn) hat keine anderen Sorgen, als einem Kohlendioxid-Hirngespinst nachzujagen und auf Mammut-Konferenzen von „erneuerbaren Energien“ bedeutungsschwer zu phantasieren, ohne brauchbare Ergebnisse – wie auch? – aber mit viel vergeudeter Energie!
Waffen- und Menschenhandel blühen! Wachstum ist angesagt! Wachstum in die Barbarei. Doch das vergegenwärtigen sich diejenigen nicht, die von diesem Unsinns-Szenario kräftig profitieren.
Die Schuld tragen die Unterprivilegierten und die Schulden zahlen sie sowieso – bis zur Zahlungsunfähigkeit.

Solange man alt überkommene Hymnen und Choräle mit teilweise absurden Texten voller Inbrunst singt, bewegt man sich in einer irrigen Realität.
Wenn Gottheiten sich in Deklarationen und Staatsverfassungen niederschlagen, bezeugen sie machtvoll die real-geistige Unreife der Menschen.
Wird Gleichberechtigung der Menschen durch Vetorechte unterlaufen, zeigen sich die realen Machtstrukturen.
Stellt man unsinnige Verbots- und Gebotsschilder auf, äußern sie den realen Willen von Justiz und Verwaltungen.

Realpolitiker tragen dem allen Rechnung und entkommen nie dem Laufrad des Hamsters, kommen nie zur Ruhe und schon gar nicht zum Frieden, denn der ist seit Interimsmenschen-Gedenken nicht Ziel von Realpolitik. Er ist eine Unmöglichkeit innerhalb von Realitäten, die sich aus Trugbildern herleiten, auf falschen und gefälschten Annahmen aufbauen.





Montag, 18. Juni 2012

Sequenzen von Skepsis (107)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1388
Wenn alle Kriegsparteien ihre „Mut-Bürger in Uniform“ in den „gerechten Krieg“ zur „Überwindung von Gewalt“ entsenden, kommt es nach Popen- und Präsidentenmeinungen zum „gerechten Frieden“ - offensichtlich für die ungezählt Gemordeten, Geschundenen, Gefolterten und Gemarterten, für die Betrogenen und Verführten!
Freiheit und Demokratie werden zuerst verbal erschossen.

1389
Wie schnell beschreibt man in der Kritik über andere eigene Fehler.

1390
Religion markiert die feierliche Variante,
Krieg die Gewaltversion,
Ausbeutung die gepflegte Eleganz der Dummheit.

1391
Ziel von Manipulation und Sabotage ist immer der Mensch in seiner Gottähnlichkeit.

1392
Erlesenes lesen ersetzt kein eigenes Erleben.

1393
Den Interimsmenschen erkennt man an seiner stets unsinnigen Religion und schizophrenen Friedensunfähigkeit. – O großes Glück, Menschen zu kennen!

1394
Überwältigend!
Wieder wandere ich auf vertrauten Klippen in Sonne und Mistral,
rundum frisches Erwachen von Natur und Menschen, Blütenduft und Meeresluft.
Das Blau und Grün des Wassers umspülen sich in edler Reinheit,
und mir wird klar, das Meer blickt mich an,
schaut zu mir auf.
Hoch oben auf dem Felsen
beginne ich zu ertrinken.

1395
Mit der Niedertracht geblendeter Menschen trachtet die Hölle nach Bestätigung.

1396
Wer seine Banalität nicht spürt, wird ihr nie begegnen.

1397
Verkommene Vollkommenheit:
„Basta. Alternativlos. Amen!“
Oder doch vollkommene Verkommenheit?

1398
Es stürmt die Zeit wie der Wind sogar bei Windstille.

1399
Im Bemühen, den Tag zu nutzen, verpasst mancher ganze Jahre.

1400
Jedem Menschen eine Erbsünde anzudichten, kennzeichnet zweifellos den höchsten Grad an Verirrung und Menschenverachtung.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com