Jeder
Krieg beginnt mit dem Mord an der Wahrheit.
Er
wird ausgeführt im Namen des Vaterlandes und in geheiligter Kumpanei mit der
„gottgegebenen“ Auserwähltheit, die sich seit Jahrtausenden zuverlässig als
wahrheitstödlich erwiesen hat.
Was
ist denn Vaterland? – Kaum mehr als eine Imagination, fokussiert auf das
jeweils aktuelle Herrschaftssystem, weitestgehend instabil und variabel, das
heißt, gar nicht existent, was ein Blick in den Geschichtsatlas beweist: Länder
kommen und gehen, werden zusammengerauft und zerschlagen sich innerhalb weniger
Jahre, sogar innerhalb einer Generation.
Entsprechend
sinnlos sind die Opfer, welche die Vaterländer in ihrer ungeistigen Überhöhung
vom einzelnen Menschen fordern, sinnvoll erweisen sie sich gegebenenfalls nur
dem Regime, bis es eines Tages doch zerbricht.
Die
deutschen Soldaten beider Weltkrieg opferten ihre Leben wie die ihrer getöteten
Gegner absolut sinnlos. Gleiches gilt für alle anderen Nationen: für die
Russen, denen ein Stalin zu Hause seinen Sinn gewaltig beibrachte, für die
jungen GIs, die in der Normandie in die deutschen Feuergarben geschickt wurden,
um einen US-Kapitalismus zum Sieg zu führen, der die USA nicht etwa in den
Frieden, sondern von einem Krieg in den nächsten ermunterte. Sinnlos all die
Toten in Japan, in Vietnam, im Irak etc. etc., profitabel aber für fette
Kriegsgewinnler im vaterländischen Habitus – Verbrecher ohne Verfolgung.
Sinnlos
all die Opfer und Qualen der Zivilbevölkerungen, sinnlos aus sich heraus alle
religiösen Friedenshoffnungen, da Religion die Lunte jedes beliebigen Krieges
zündet.
Sinnlos
noble Friedenspreisträger, die in Wahrheit Terroristen sind, terroristischen
Systemen zuarbeiten, perfide Morde begehen, Arbeits- und Gefangenenlager
betreiben, permanent aufrüsten und ausspähen, den Menschen und die Menschheit
foltern, um lediglich eigene Wahnsinnsinteressen durchzusetzen.
„Strategische
Partnerschaften“ (gemeinsames Verstoßen gegen die Menschenrechte) sorgen dafür,
dass immer und überall die Waffenarsenale gefüllt sind, um im Namen von
Vaterländern die nächsten Generationen von vaterlandstreuen Schafen
abzuschlachten oder im Stellvertreterkrieg verbluten zu lassen.
Wer
Waffen baut, will töten. Wer Waffen exportiert, will töten lassen. So einfach
ist die Wahrheit!
Unerträglich
natürlich für alle traditionell Vaterlandstreuen, die in Ermangelung wirklicher
Werte Wahrhaftigkeit immer am Blutzoll messen.
Gäbe
es doch nur eine Verteidigung mit klarer geistiger Diskussionsführung und
vorausschauender Politik!
Stattdessen
vernehmen wir beispielsweise von deutschen Politikern, die gerne auch bei
Kirchentagen auftreten, dass sich das wiedererstarkte Deutschland weltweit
militärisch engagieren müsse.
Nie
wieder sollte aber von diesem „Vaterland“ Krieg ausgehen!
So
der allgemeine Schwur der Deutschen nach 1945, der freilich nach und nach den
militaristischen Alliierten gar nicht mehr gefiel, sie fordern Beteiligung an
Lasten für ihre Kriegsgeschäfte.
Schon
seit einigen Jahren behaupten Wahrheitsverdreher, die deutsche Freiheit werde
auch am Hindukusch verteidigt.
Der
Kreis schließt sich: Die Lüge fordert wieder sinnlose Opfer zugunsten eines
irrwitzigen Bildes vom „Vaterland“, das nunmehr kapitalistische Interessen
wieder über den Wert menschlichen Lebens stellt.
Dieser
Verrat des Wortes „Vaterland“ wird folglich auch das Programm einer
reformierten „familienfreundlichen“ Bundeswehr, die die „besten“ jungen
Menschen international zum Morden und Sterben befehlen will.
Es
macht müde, ein Deutscher zu sein.
Die
meisten dieser Zeitgenossen schlafen sowieso (schon wieder). Ich will damit überhaupt nicht meine deutsche Herkunft leugnen, bin aber gerade deswegen Pazifist, Kosmopolit, frei von Religion und stehe zu kosmonomischen Grundsätzen, zu einer konsequenten Fortentwicklung der freiheitlich-demokratischen Menschenrechte.
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