Dienstag, 3. Juni 2014

Nichtwähler bessere Europäer?


Wieder einmal ging die Mehrheit der Europäer nicht zur Wahl; sie lebt Europa einfach mit allen Vorzügen und Nachteilen und kümmert sich herzlich wenig um das theoretisierende und tricksende Politgeschwätz, das mit Demokratie überhaupt nicht mehr zu begründen ist. Die Mehrheit mag vieles nicht verstehen, sie hat aber sogar in ihrer Trägheit ein sicheres Gefühl dafür, wenn die pure Unaufrichtigkeit von den Plakatwänden heruntergrinst und im Fernsehen dummdreiste Reden hält.
War nicht impertinent immer wieder behauptet worden, diesmal sei der Wahlkampf personifiziert, das Volk wähle direkt den Kommissionspräsidenten?

Nur ganz aufmerksame Zuhörer erfuhren, dass dies eigentlich eventuell nicht der Fall sein könnte. Denn da gibt es einen Vertrag von Lissabon, den angebliche Demokraten ohne Sinn und Verstand durch die nationalen Parlamente paukten.
Eine ausgemachte Täuschung der Öffentlichkeit.

Nun ergab sich eine Mehrheit für Jean-Claude Juncker, und siehe da, jetzt spielt sich eine krachende Auseinandersetzungen ab, ob nicht doch irgendein anderer, den Strategisten Willfährigerer, zu inthronisieren wäre!
Allein dieses blamable Gezerre ist so unwürdig, selbst wenn es Juncker nun doch noch würde, dass man sich angewidert von Europa abwenden möchte.

Das allerdings wäre ein nicht zu rechtfertigender Fehler.
Denn Europa, das sind in erster Linie die Menschen in den Ländern und nicht die Bürokraten, die ihre nationalen und darüber hinaus auch sehr persönlichen Süppchen kochen.
Diese allerdings, ihr Völker der Europäischen Union, könnt ihr zu Hause in euren Ländern abwählen! Ihr müsst zur Wahl gehen!
Und glaubt doch nicht den vermehrt antieuropäischen Bauernfängern, die nur existieren können, weil die aktuellen nach Brüssel entsandten Sachwalter sich sogar selbst fremd sind.

„Europäer, vereinigt euch!“
Eure kleingeistig gestrigen Nationalismen sind doch längst und äußerst schmerzlich überlebt.
Das „Europa der Vaterländer“ verkörpert eine gescheiterte Halbwahrheit.
Innerer und äußerer Frieden fordert in dieser Region der Welt den Aufbruch zu den
„Vereinigten Staaten von Europa“, einer neuen Philosophie, die sich eigenständig im Weltverbund der Menschheit gleichberechtigt und gleichverpflichtet positioniert, abseits von Turbo-Kapitalismus und Kommunismus, abseits von Religion. Dazu bedarf es aber ehrlich europäischer Parteien, die erst noch zu gründen sind.
Ich nenne das eine kosmonomische Herausforderung.



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