Wieder
einmal ging die Mehrheit der Europäer nicht zur Wahl; sie lebt Europa einfach
mit allen Vorzügen und Nachteilen und kümmert sich herzlich wenig um das
theoretisierende und tricksende Politgeschwätz, das mit Demokratie überhaupt
nicht mehr zu begründen ist. Die Mehrheit mag vieles nicht verstehen, sie
hat aber sogar in ihrer Trägheit ein sicheres Gefühl dafür, wenn die pure
Unaufrichtigkeit von den Plakatwänden heruntergrinst und im Fernsehen
dummdreiste Reden hält.
War
nicht impertinent immer wieder behauptet worden, diesmal sei der Wahlkampf
personifiziert, das Volk wähle direkt den Kommissionspräsidenten?
Nur
ganz aufmerksame Zuhörer erfuhren, dass dies eigentlich eventuell nicht der
Fall sein könnte. Denn da gibt es einen Vertrag von Lissabon, den angebliche
Demokraten ohne Sinn und Verstand durch die nationalen Parlamente paukten.
Eine
ausgemachte Täuschung der Öffentlichkeit.
Nun
ergab sich eine Mehrheit für Jean-Claude Juncker, und siehe da, jetzt spielt
sich eine krachende Auseinandersetzungen ab, ob nicht doch irgendein anderer,
den Strategisten Willfährigerer, zu inthronisieren wäre!
Allein
dieses blamable Gezerre ist so unwürdig, selbst wenn es Juncker nun doch noch
würde, dass man sich angewidert von Europa abwenden möchte.
Das
allerdings wäre ein nicht zu rechtfertigender Fehler.
Denn
Europa, das sind in erster Linie die Menschen in den Ländern und nicht die
Bürokraten, die ihre nationalen und darüber hinaus auch sehr persönlichen
Süppchen kochen.
Diese
allerdings, ihr Völker der Europäischen Union, könnt ihr zu Hause in euren
Ländern abwählen! Ihr müsst zur Wahl gehen!
Und
glaubt doch nicht den vermehrt antieuropäischen Bauernfängern, die nur
existieren können, weil die aktuellen nach Brüssel entsandten Sachwalter sich
sogar selbst fremd sind.
„Europäer,
vereinigt euch!“
Eure
kleingeistig gestrigen Nationalismen sind doch längst und äußerst schmerzlich
überlebt.
Das
„Europa der Vaterländer“ verkörpert eine gescheiterte Halbwahrheit.
Innerer
und äußerer Frieden fordert in dieser Region der Welt den Aufbruch zu den
„Vereinigten
Staaten von Europa“, einer neuen Philosophie, die sich eigenständig im
Weltverbund der Menschheit gleichberechtigt und gleichverpflichtet
positioniert, abseits von Turbo-Kapitalismus und Kommunismus, abseits von
Religion. Dazu bedarf es aber ehrlich europäischer Parteien, die erst noch zu
gründen sind.
Ich
nenne das eine kosmonomische Herausforderung.
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