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Mittwoch, 10. April 2024

Sequenzen von Skepsis (611)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


8229

Schon einmal gab es: Ablasshandel. Nunmehr: Abgashandel. Damals schon wie heute: Nichts als inquisitorische Religion!


8230

Götter sind Illusionen, Teufel dagegen reale Menschen, genaugenommen: Unmenschen – und so viele.


8231

Dekadenz und Bigotterie ließen immer schon Weltmächte zerfallen. Wir sind Augenzeugen.


8232

Die Auswüchse von Patriotismus und vom Nationalismus überhaupt dokumentieren sich in der Anzahl von Kriegen. Man schaue sich die Geschichte der Staaten genau an.


8233

Immer wieder „Kriegsertüchtigung“ bricht auf aus tiefsten Wunden der Lebensuntüchtigkeit, denn Krieg bedeutet Lebens- und Lebensraumvernichtung besonders unter paradoxer Berufung auf Lebensschutz und Lebenssinn.


8234

Feindbilder werden errichtet, um Verständnis zu unterbinden und daraus menschenwidriges Kapital zu schlagen.


8235

Gerade auch göttlicher Krieg ist Teufelszeug.


8236

Unter Hasstiraden wird Krieg zur Sucht mit allen Konsequenzen der Entmenschlichung.


8237

Medien werden durch Kriegspropaganda zu einer durchschlagenden Waffe und laden vernichtende Schuld auf sich.


8238

Wer im Frieden den Mund friedensorientiert nicht auf bekommt, navigiert – sorglos vielleicht – gezielt auf einen glühenden Eisberg zu, auf feuriges, eiskaltes Mordszenario in verruchter, aber sogar mit Orden ausgezeichneter Ehrbarkeit, die jedoch zur Verdammnis gereicht, sollte die „Mundfäule“ auf der Kriegsverliererseite sterben oder überleben.



© Raymond Walden




Freitag, 16. Dezember 2016

Sequenzen von Skepsis (256)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3279
Bevölkerungswachstum zeitigt auch die Vermehrung des Unmenschen.

3280
Für den aufgeklärten Menschen besteht die moralische Verbindlichkeit, Unmenschen nicht nach deren verwerflichen Prinzipien zu behandeln, sie aber eindeutig nach menschenwürdigen Gesetzen zu be- und gegebenenfalls zu verurteilen.

3281
Zumeist im primitiven Zwist zeigt sich, wie die Kontrahenten durch ihre jeweils persönliche Vorprägung erbärmliche Gefangene darstellen, die nicht anders denken und agieren können. Objektiv relativiert sich dadurch die Boshaftigkeit, die Frage nach Schuld wird komplex.

3282
Der Weltwahnsinn kocht nun über, da die Dummheit alle Humanität einfriert. Unterhalb der Erstarrungstemperatur hält sich nur noch der Tod „ewig“ frisch.
Das Leben muss sich ganz neu organisieren; unter vorausgehenden extremen Leiden wird es eine kosmonomische Zeitenwende geben. Da bin ich mir ganz sicher.
So wahr es eine Evolution gibt. Das Jahr 2016 markiert den Beginn dieser fundamentalen Umwälzung.

3283
Das gehorsame Ohr – eine Verstümmelung!
Wahrscheinlich wurde es mit gehörigen Schlägen und unerhörten Ungehörigkeiten betäubt. Es gehört sich nicht, immer zuzuhören, hinzuhören, herauszuhören, stattdessen wird abgehört, verhört, um den Menschen ungehört in die Hörigkeit zu zwingen.

3284
Tausend Fotos zum künftigen Andenken. Doch bald im Leben wird Zukunft immer enger und zerrinnt schließlich – endgültig. Wer erinnert sich dann noch?

3285
Wie ziehen sich die Tage lang,
grau in grau, einer wie der nächste,
um im Nachhinein nur so verflogen zu sein.
Helle farbenfrohe Tage währen kurzweiliger,
scheinen mehr Raum in der Erinnerung zu füllen
und entschleunigen uns und unsere Besinnung.

3286
Ungebildete Dummheit konsumiert; bedeutungsschwerer aber gebärdet sich gebildete, gar akademische Dummheit, denn sie regiert.

3287
Skeptiker und analytisch Denkende werden als empfundene Ruhestörer und Glaubenszersetzer peinlich aus dem Bewusstsein verdrängt. Sie erschüttern die Idylle.

3288
Der Mensch, der es nicht schafft, immer wieder einmal nichts zu tun, vertut sich.

3289
Speist man geschmackvoll, nimmt man viel mehr als die Speisen zu sich.

3290
Da andere schlafen, ruhe ich einsam und formuliere die Welt, wie ich sie sodann schriftlich in Fragmenten aus- und feinschleife.

3291
Sagte ich nichts, wäre ich ein Nichts.
Sage ich etwas, von Geschwätz ist nicht die Rede,
könnte mich das Kopf und Kragen kosten. Muss es aber nicht!
Vielleicht bewege ich etwas, irgendwie, irgendwo, irgendwann,
oder schon!

3292
Gesundheitsapostel sterben lange, schon vor dem Tod.

3293
Erhellt sich der Geist, geht es dem gesunden Körper noch besser.

3294
Dummheit ist Religion. In beiderlei Betonung. Und das Resultat ist immer Krieg.

3295
Kriegsminister
und vor allem auch ihre weiblichen Ausformungen als erste an die vorderste Front!
Damit es Friede werde auf der Erde.




 

Donnerstag, 1. September 2016

Sequenzen von Skepsis (245)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3105
Immanuel Kant war bekannt als Pedant. Manche sehen darin das Unterpfand für seinen brillanten Verstand. Aufklärung jedoch gibt sich tatsächlich nonchalant.

3106
Liebe und Eifersucht schließen einander aus.

3107
Fleißig asexuell, durch Leere beladen, vom Leben verladen.

3108
Böses erleiden, Böses tun, Reue empfinden, Gutes tun, enttäuscht werden, Hinwendung zum Irrealen, Intensivierung des Kreislaufs: Tragik des Interimsmenschen in seinem Status zwischen Tier und Mensch, in seiner embryonalen Denkunfähigkeit.

3109
Es ist nicht die Atombombe, nicht die Granate, das Gewehr, das Messer, nicht die Waffe, sondern der Mensch, präziser: der Unmensch.

3110
Wünsche treiben uns an. Man sollte sich vergegenwärtigen, woher sie kommen und wohin sie führen.

3111
Beständiges Wegschauen meint keineswegs Pragmatismus, sondern Unaufrichtigkeit, Ignoranz oder Gleichgültigkeit.

3112
Im Nachhinein weiß ich, was mich während der Kindheit immer wieder unangenehm und ahnungsvoll verunsicherte: Das Kindische der Erwachsenen, bei jeder Gelegenheit.

3113
Sich Weltbilder zu malen, statt die Realität auf- und wahrzunehmen, führt in den Krieg der Werte. Der grässlichste Unwert an sich.

3114
Das uneigentlich kommunistische China erstickt wortwörtlich am Kapitalismus, Russland besäuft sich daran.

3115
Ich konnte nichts verändern, nur mich. So verwarf ich Naivität, übte skeptische Wachsamkeit und ging auf Distanz,  ich nehme Abstand und Zeit für Neues.

3116
Sie sitzen an üppigen Tafeln und werfen ein paar Krümel auch schon einmal nach Afrika. Sogar ihre Hunde und Katzen speisen ausgesucht Erlesenes.

3117
Christlicher Kapitalismus – eine einzige Blüte! Satter Betrug am Hunger, endloses Blutvergießen. Auferstehung ist überfällig.

3118
Der hoffnungsfrohe Mensch, woher nimmt er Zuversicht, wenn nicht aus sich selbst!

3119
Geld regiert nicht die Welt, es ist Mittel zum Zweck.
Dummheit füllt die Konten, Dummheit nennt sich Gott.

3120
Hat die Politik die Massen verführt und fest im Griff, beginnt das Werk der Kontrolleure, die außer Kontrolle geraten.


© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de