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Mittwoch, 23. Juli 2014

Sequenzen von Skepsis (180)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2261
Frei zu sein von Religion, sei auch ein religiöses Gebaren, meinen besonders spitzfindig im Glauben Verankerte. Sie können nicht begreifen, dass die Notwendigkeit von ethischen Werten auf intelligenter  Erkenntnis beruht und nicht auf dem Glauben unterliegenden Diktaten. Der Aspekt der Ewigkeit bedeutet religiöse Absurdität angesichts eines keineswegs unendlichen Universums, das einerseits faszinieren mag, andererseits ebenso völlig moralbefreite Destruktionsszenarien  verkörpert. Eine Supernova diffundiert letztlich im All und löst sich in Spuren des Nichts auf so wie jeder geballte Intellekt nach seinem Ableben. Dieser grandiose menschliche Trost existiert als Faktum und Alternative zum gewaltsam propagierten „Glaubensjoch ad infinitum“.

2262
„Atheismus“ ist eine religiöse Wortschöpfung ohne Sinn und Verstand gegenüber dem Freisein von jedweder Religion.

2263
Nur der Freie bemerkt die Fallstricke, könnte sie kappen. Doch wer ist so frei? Wer will die Freiheit auf sich nehmen?

2264
Als Kind ahnte ich im Verhalten der Erwachsenen das, was sich mir im Laufe der Jahre zunehmend als psychische und physische Verklemmtheit bestätigte: Eine seltsame Unfähigkeit zur Körperlichkeit, ein sexuelles Versagen in Zucht wie Unzucht schon von Lebensbeginn an, lebenslang.

2265
Interesse am Unwesentlichen tarnt im Wesentlichen die Ahnungslosigkeit.

2266
Dem Schönreden ist keine Hässlichkeit gewachsen.

2267
Das Rufen nach Geistern gleicht dem langgezogenen Todesschrei des menschlichen Geistes.

2268
Die objektive Welt trotzt dem subjektiven Ich, das sich vorzugsweise in Scheinwelten orientiert.

2269
Orthodoxe Glaubensentfesselung schändet alles Menschsein, vernichtet alles, was der Welt Würde verleiht.

2270
Im Abschied vollendet sich der Sinn des Lebens.

2271
Vernetzung nennt sich die berechnende Scheinfreundschaft.

2272
Das Meer, es ruht in sich, spiegelt sich und das Universum in sanfter Dünung, es nippt am flachen Sand und leckt am schroffen Felsen, es wühlt sich auf, schäumt über und verwischt Spuren menschlicher Dreistigkeit. Das Meer hat Kraft, ist Macht, es hat viel Zeit und grenzenlosen Platz für Einsamkeit.

2273
In der Resignation liegt keine Kraft, vielleicht aber die Erkenntnis einer Neuorientierung.

2274
Echte Philosophie verkauft sich nicht an die Politik. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Sonntag, 4. Mai 2014

Sequenzen von Skepsis (175)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2198
Der Morgen erhellt sich, glänzt sonnig oder graut in Wolken. Das Morgen bleibt uns ungewiss und wir belasten es mit archaischen Dogmen in so kurzatmiger Nachhaltigkeit.

2199
Die ganze aufgestaute Sexualfeindlichkeit des Menschen wütet auf den Reeperbahnen und den schäbigsten Orten einer doppelmoralisch deformierten Weltensicht, die man scheinheilig besingt.

2200
In französischen Kirchen mieft das Christentum charakteristisch vor sich hin, während es in Deutschland in Steuergeldern gebadet und parfümiert wird.
Kaum zu glauben: Eine nationalsozialistische Errungenschaft!

2201
Das Nebeneinander tötet das Miteinander ab, es ist nicht weit bis zum Gegeneinander, und die Einsamkeit ist schon lange da.

2202
Mitleid ist eine schwache Tugend, die nichts an der Ursache des Leids verändert.

2203
Richter und ihre Henker fürchten das wirkliche Tageslicht, so wird im Morgengrauen vollstreckt.

2204
Im Sonnenlicht strahlt vermeintlich der aufgewirbelte Staub.

2205
Der Lebensfilm verdichtet sich zu einer Momentaufnahme, aus der es kein Entrinnen gibt, weil nur wenige Menschen fähig sind, ihren freien Willen zu aktivieren.

2206
Die gnadenlosesten Verliese aus Stein und Stahl konstruiert die sogenannte Religionsfreiheit, jenes Paradoxon, das die Menschwerdung auf diesem Planeten bisher verhindert.

2207
Gleichförmiges Leben fragt nicht, es leidet.

2208
Die scheinbar harmlose Dummheit scheut keine Begegnung, verursacht Übelkeit und macht müde, denn sie scheint allgegenwärtig und unbezwingbar.

2209
Wer den Menschen nackt nicht ertragen kann, hat sich von ihm längst distanziert, hat ihn verdrängt zugunsten von Hieroglyphen.

2210
Du magst alles glauben, ich aber weiß - nicht alles.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de