Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2198
Der
Morgen erhellt sich, glänzt sonnig oder graut in Wolken. Das Morgen bleibt uns
ungewiss und wir belasten es mit archaischen Dogmen in so kurzatmiger
Nachhaltigkeit.
2199
Die
ganze aufgestaute Sexualfeindlichkeit des Menschen wütet auf den Reeperbahnen
und den schäbigsten Orten einer doppelmoralisch deformierten Weltensicht, die
man scheinheilig besingt.
2200
In
französischen Kirchen mieft das Christentum charakteristisch vor sich hin,
während es in Deutschland in Steuergeldern gebadet und parfümiert wird.
Kaum
zu glauben: Eine nationalsozialistische Errungenschaft!
2201
Das
Nebeneinander tötet das Miteinander ab, es ist nicht weit bis zum
Gegeneinander, und die Einsamkeit ist schon lange da.
2202
Mitleid
ist eine schwache Tugend, die nichts an der Ursache des Leids verändert.
2203
Richter
und ihre Henker fürchten das wirkliche Tageslicht, so wird im Morgengrauen
vollstreckt.
2204
Im
Sonnenlicht strahlt vermeintlich der aufgewirbelte Staub.
2205
Der
Lebensfilm verdichtet sich zu einer Momentaufnahme, aus der es kein Entrinnen
gibt, weil nur wenige Menschen fähig sind, ihren freien Willen zu aktivieren.
2206
Die
gnadenlosesten Verliese aus Stein und Stahl konstruiert die sogenannte
Religionsfreiheit, jenes Paradoxon, das die Menschwerdung auf diesem Planeten
bisher verhindert.
2207
Gleichförmiges
Leben fragt nicht, es leidet.
2208
Die
scheinbar harmlose Dummheit scheut keine Begegnung, verursacht Übelkeit und
macht müde, denn sie scheint allgegenwärtig und unbezwingbar.
2209
Wer
den Menschen nackt nicht ertragen kann, hat sich von ihm längst distanziert,
hat ihn verdrängt zugunsten von Hieroglyphen.
2210
Du
magst alles glauben, ich aber weiß - nicht alles.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
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