Posts mit dem Label Poesie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Poesie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 4. Mai 2020

Lebensart


Alles schon hat der Mensch in tausenden Generationen gedacht,
besprochen, beschrieben, besungen, gemalt, modelliert,
berechnet, gebaut – gefürchtet, gehofft.
Mir bleibt eigentlich immer nur ein zaghaftes Dacapo,
das ich auf einem weiten philosophischen Meer anstimme,
dessen ferne Gestade mir kosmonomisch zu fluoreszieren scheinen:
wo Flut und Felsen Frieden finden, feinen Sand formen
und freundliche Menschen ihr Leben lieben.

Ein ehrlicher Aphorismus,
angeregt in wohliger Schlafunterbrechung des Nachts,
ausgeschlafen notiert am Morgen danach,
ist mir Sonnenaufgang, aufmunternde Morgenluft,
Kaffeeduft und Frühstücksei.
Dann noch rasieren
und der Tag mag reüssieren, mir zu Diensten sein.
So lebe ich und liebe es,
will mich freiheitlich nützlich machen.



Donnerstag, 9. April 2020

Ich lass dich nicht verkommen


Vollmond ist's,
der erste im Frühling 2020,
in Erdnähe,
die sonnigen Tage treiben aus
hell und klar,
Leben zieht ein
quirlig, singend, duftend.
Venus strahlt in höchstem Glanz,
zeigt sich dem Kundigen sogar am Tag.

Wo aber sind noch geistig Erleuchtete,
aufgeklärt und sinnenfreudig?

Pandemie beherrscht Menschenmassen,
nicht die konkrete Krankheit selbst,
deren Möglichkeit die Konsum- und Wachstumsgläubigen
natürlich unvorbereitet traf,
jetzt unfähig zu koordinierten Gegenmaßnahmen
und zu keiner abgestimmt schlüssigen Forschung
im gemeinsamen Weltinteresse fähig.
Experten“, zumeist per Eigendefinition, tönen hohe
Lieder von willkürlichen Statistikkonstruktionen
und Ratschlägen im Dienste jeweiliger Beschränktheitsregionen.

Das Volk wird indoktriniert rund um die Uhr
im Hysterie-TV, über Pandemie-Radio sämtlicher Kanäle,
im Panik-Blätterwald und
im unermüdlichen Chaos-Aktionismus
der Schuld erahnenden Konzeptionslosigkeit.

Komme zu dir, o Mensch,
oder besser: bleibe bei dir!
Halte Abstand, schalte ab, schalte aus!
Pflege Sauberkeit – körperlich und geistig.

Zuwendung und Hilfe den Kranken,
Dankbarkeit und Anerkennung für alle Pflegenden und Heilenden!

Schöpfe Zuversicht, o freier Geist, und Verantwortungsgefühl,
bestärke dich und deine Mitmenschen
in frühlingshaftem Erwachen, in realistischen Plänen,
vergiss nicht, auch zu träumen,
und schon gar nicht verliere die Bedeutung
von freiheitlicher Emanzipation, von Demokratie
und kausaler Aufgeklärtheit.

Frühling? - Ja du bist's! (Eduard Mörike)
Ich lass dich nicht verkommen!



Mittwoch, 1. April 2020

Pflänzchen im Frühlingswind


Ein Blümchen strahlt mich lächelnd an,
ja, es hat es mir besonders angetan.
Ob es weiß, wie es betört
oder sich ganz selbst gehört?
Freilich keimt erst ein Bewusstsein,
doch es flößt mir tiefe Lust ein,
die ganze Welt zu hinterfragen
nach ihren schönen wie auch schlechten Tagen,
nicht zu verzweifeln an Divergenzen,
sie zu erhellen in tausenden „Sentenzen
von Freiheit“ und „Sequenzen von Skepsis“,
in aufräumender Klarheit bis zu sprachlicher Antisepsis,
Recht und Freiheit zu ebnen dem Leben,
ihm Frieden und humanen Sinn zu geben.

Mein Blümchen ist Menschenkind,
soll wachsen und blühen bei jedem Wind!“
(Wie Eltern und Großeltern so sind.)
                                          So spricht (d)ein Opa.