Katholisch miefige Steifheit,
protestantisch kahler Pietismus,
religiöse Gewandungen des Verdeckens,
kleinbürgerliche Spießigkeit,
vorauseilend opportune Staatsräson,
Doppelmoral und einschleimende Andienerei,
Erhabenheit und Ehre für nichts in einer bigotten
Enge von Seilschaften und Missgünsten,
gefeiert in Sonntagsreden,
ausgezeichnet mit Blech, Urkunde und Fanfare,
Redeschwall aus der hohen Scheinwelt, abstürzend
in die verlogenen Niederungen der Wirklichkeit.
Wie berührte uns das alles irgendwie schon als Kind,
ohne genau zu wissen, was es eigentlich war.
Es prägte uns von Anfang an,
zunehmend,
oh, wir lernten zu differenzieren
und Stroh vom Korn zu trennen,
echte Früchte zu erkennen und zu schätzen.
Immer nachdrücklicher stellte sich Echtheit
als edel heraus, das heißt, Seltenheitswert
und keineswegs gang und gäbe.
„Von da an bevorzugte ich eher seltene Wege der
stets Suchenden, die wissen, welches echte und
zu schützende Erbe ihnen Perspektiven geben kann,
das sie hinführt zu echten Menschen und zu echter Natur.“,
all so sprach Einer seit seinen jungen Jahren,
obwohl er wusste, er war nicht Zarathustra,
und die Menschen pflegten sich Vereinfachungen anzumaßen,
welche der anspruchsvolleren Natur
und den filigranen Strukturen des Miteinanders zuwiderliefen.
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