Mittwoch, 16. Mai 2012

Sequenzen von Skepsis (104)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1352
Man nehme sich die Freiheit, ... . Ist man dann frei oder unfrei?

1353
Die Medien spiegeln die Gesellschaft, die sie regieren, das heißt, bis ins simplifizierte Herz hinein entmündigen.

1354
Ohne Körperlichkeit wird das Leben geisterhaft.

1355
Selten findet, wer nicht sucht,
sich selbst, das Verlorene, das Vermisste.

1356
Zwischen Kunst und Kitsch liegt das Vermögen, also Können und Gunst.

1357
Stilisierte Peinlichkeit avanciert zur Feierlichkeit.
Wir erheben uns zur eigenen Erniedrigung.

1358
Wirkliche Wärme erzeugt der Mensch unabhängig vom Thermometer.

1359
Wie schnell verlieren auch Konflikte ihre Aktualität und bereichern die Akten der Sinnlosigkeit.

1360
Aphorismen gehen auf Reisen ohne Ziel, aber manchmal trifft man sie wieder. Dann freut oder wundert man sich, wie und wo sie ankommen.

1361
Die schwerwiegendste Niedertracht des menschlichen Selbstverständnisses wird in der Absurdität von Versklavungen signifikant, in subtiler Ausprägung gang und gäbe,
heute, geduldet und ignoriert.

*****


Dienstag, 15. Mai 2012

Die apokalyptischen Reiter


Den Scharen von apokalyptischen Reitern begegne ich lächelnd.
Denn anders als sie bemühe ich mich um wissenschaftlich saubere Rücksichtnahme gegenüber der Natur und dem Menschen.
Ich strebe – anders als sie – nach human größtmöglicher, geistiger Unabhängigkeit und physischer Freiheit.
Mir graut aber vor dem wild wuchernden Wachstum der apokalyptischen Dummheit.


Montag, 14. Mai 2012

Wahltag


Es war Wahltag;
er kam vorzeitig über uns,
wir hatten keine Wahl,
nachdem die zuvor gewählten Minderheiten versagt hatten,
ihren Schuldenhaushalt nicht „durchbrachten“.

Wir gingen zur Wahl „zähneknirschend“,
denn es gab keine Wahl im Wortschwall der einheitlichen Inkompetenz.

Vierzig Prozent wählten tiefgründig oder oberflächlich die Abstinenz,
die größte Partei im scheindemokratischen Zirkus.
Manche nahmen nach dem sonntäglichen Kirchgang
ihr Kreuzzeichen gleich mit in die Wahlkabine,
doch hinter dem Vorhang
erhielten die vorherigen Versager die Kreuzchenmehrheit.

Das Unvermögen dominiert siegestrunken das Geschehen
und die Protagonisten glauben an ihre minderen Mehrheiten.
Denn 40% SPD von 60% abgegebenen Stimmen
entsprechen 24% der Wahlberechtigten;
11% Grüne meint 6,6% effektiv:

Rund 30% stehen hinter der Regierung.
Ein gebildetes Volk würde das nicht gelten lassen.


Mittwoch, 9. Mai 2012

kosmonomisch kurz kommentiert (11): Das Orakel der Rattenfänger von Rom


Es ist schon eine schillernde Gruppierung von Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, die sich unter dem schicken Logo  „Club of Rome“ anmaßen, zuverlässig in die nächsten vierzig Jahre blicken zu können!
Nostradamus und viel ältere, antike Orakel lassen grüßen, auch und besonders in der Absicht, Verunsicherungen und Ängste zu schüren.
Denn sich fürchtende, in die Neurose geleitete Massen lassen sich leichter lenken, übers Ohr hauen und ausbeuten.
Mit der Fülle der Behauptungen von Vermutungen, von Unbewiesenem, von Falschem und durch die dennoch erzielte mediale Beachtung beweist  der Vorgang auf deprimierende Art und Weise, auf welch rückschrittlichem und antiquiertem Niveau große Teile der Menschheit stagnieren.

Entgegen klaren naturwissenschaftlichen Erkenntnissen wird vehement weiter in Richtung „Grüne Diktatur“ ideologisiert.
Immerhin faselt man nicht von einer „tausendjährigen“ Perspektive, widerspräche sie wohl dem orakelten vorzeitigen Ende.
Ehe aber diese Spezies von Meinungsmachern und gesellschaftspolitischen Steuermännern untergeht, wird sie, wie sich zeigt, die Umwelt noch mit viel Dummheit belasten.

Im Vorwort zum Kosmonomischen Manifest heißt es:
„... Die Menschenwürde verlangt darüber hinaus entschlossenen Einsatz gegen das Destruktive, das archaisch als egoistisches Machtstreben einzelner Personen oder Cliquen bis hin zu irregeleiteten Völkern den Globus beherrscht.“

Sonntag, 6. Mai 2012

Sequenzen von Skepsis (103)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1338
Der Wahrnehmung folgt die Interpretation.

1339
Nicht Erziehung, eher Anleitung, Hinführung, Begleitung und Vorbild.

1340
Das meiste im Leben muss man mit sich selbst ausmachen, und das zumeist unvorbereitet.

1341
Alles ist geregelt, nur ich passe nicht ins Regelwerk.

1342
Ich ergreife Partei für dich als mein Programm.

1343
Sein und Nichtsein schließen den unauflöslichen Bund einer dualen Welt.

1344
War ich je was, wann, wie?
Oder doch nur so?

1345
Die Nacht begegnet unausweichlich, aber launisch dem Morgen.

1346
Erst wenn es kalt wird, denkt mancher an Versäumtes.

1347
Ich bilde mich ab in meinem gequälten Spiegel, der auch deine Fingerabdrücke diskret trägt.

1348
Mein Glas; es bleibe leer und klar der Kopf!

1349
Leichtsinn führt zum schweren Herzen.

1350
Ich bin beschämt, wie unbedarft man sich selbst die Freiheit einzäunt.

1351
Der Gestank politischen Eigenlobs trägt wesentlich zum Klima des Hohen Hauses bei.


*****

Freitag, 4. Mai 2012

Verwählt!


  • Am Wahltag geht die Intelligenz in die Urne und hinterlässt den Unsinn als Sieger.
  • Zu oft wird der Urnengang zum geistigen Freitod.
  • Sie rechnen und schätzen den Wahlausgang hoch, doch die Wahlbeteiligung folgt dem nicht.
  • Wahlprognosen machen Stimmung und ein paar irritierte Stimmen.
  • Wahlplakate sind so platt wie die Gesinnung des Landes.
  • Im systemischen Einheitsbrei sucht man nach Alternativen vergebens.
  • Zu wählen setzt Souveränität voraus, eine Bedingung, die weder der aktuelle Staat, noch seine Politiker, noch seine Medien und schon gar nicht die verblendete Masse aufweisen können. Denn die Ideologie regiert subtil und auch gewaltig ungeniert.
  • Parteibuch-Journalisten und all die Polit-Quoten-Moderatoren bilden die Klebekolonnen der plakativen Politik.
  • Das hohe Gut freier Wahlen – eine der größten kulturellen Errungenschaften – wird in scheindemokratischen Gesellschaften frei verkauft und verraten.

Dienstag, 1. Mai 2012

Ein kosmonomisches Planetarium


Die kosmonomische Philosophie (Kosmonomie) wurzelt in ihren Bezügen zum Makro- und Mikrokosmos und betrachtet den Menschen als logischerweise eingebettet in die Gesetzmäßigkeiten des Universums.
Das Grundanliegen bildet die Humanisierung der an sich wertneutralen und teilweise auch grausamen Naturgesetze. Als grundsätzlich vernunftbegabtes Wesen verfügt der Mensch über die Optionen der Bildung und Würde, er kann sich zur Humanitas, das heißt Menschenfreundlichkeit und Pflege des Lebens befähigen und Kultur zum Wohle der Menschheit wie der Natur hervorbringen. Krieg und Gewalt sind in diesem Verständnis als Anti- oder Unkultur zu verwerfen, da sie der Gleichberechtigung aller Menschen entgegenwirken.

Keine einzige Religion und keine anderweitige Ideologie erfüllt kosmonomische Bedingungen und Voraussetzungen, denn ihnen allen gemein ist die Unterwerfung des Menschen unter fadenscheinige Herrschaftssysteme der eigentlichen Menschenverachtung.

Es verdeutlicht sich, welchen Stellenwert naturwissenschaftliche Bildung in der Kosmonomie einnimmt, wobei es keineswegs auf höchste Studienabschlüsse ankommt, sondern auf exemplarische Einsichten in Arbeitsmethoden und Ergebnisse von sauberer kausaler Erkenntnisgewinnung. Abzuleiten daraus ist der verantwortungsvolle Umgang jedes Einzelnen mit sich, mit anderen Menschen und mit der Natur überhaupt.

Nach vierjähriger kosmonomischer Internet-Präsenz mit anfänglich äußerst bescheidener Beachtung stellt sich die aktuelle Situation erfreulich verändert dar. Ich erreiche mehr oder weniger intensiv Menschen in allen Erdteilen, mit unterschiedlichsten kulturellen und finanziellen Hintergründen.

Dies ist Ansporn für mich, an meinen früher wiederholt geäußerten Plänen für ein kosmonomisches Planetarium festzuhalten. (Monats-Archive 06/2008, 02/2010 und 10/2011)
Gemeint ist ein Planetarium, das sich auf das Wesentliche des Makro- und des Mikrokosmos konzentriert ohne den inzwischen vielerorts üblichen medialen Schnickschnack und Showcharakter.
Die Kosmonomie soll keineswegs als Banner vorausgetragen werden, sondern die Bildungseinrichtung muss fachlich geradlinig durch ihr Programm überzeugen.

Ich suche Geldgeber zur Realisierung des Projekts in Ostwestfalen-Lippe. Ein Standort mit jährlich 250 000 Besuchern bietet ein günstiges Grundstück an, ein Förderverein, dem ich vorstehe, erarbeitete bereits ein Betriebskonzept und ein methodisch-didaktisches Profil.

Sollte ich das Glück haben, hier auf der Internetseite einen Gönner animieren zu können, sichere ich selbstverständlich professionelle Diskretion, entsprechend seriöse Vorgehensweise und effektiv fachgerechte Verhandlungen zu.

Das Lernen vom Kosmos relativiert Gegensätze und vereint uns Menschen.

Sequenzen von Skepsis (102)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1326
Der unbekannteste Paderborner ist Raymond Walden.
Man findet ihn nicht einmal im Telefonbuch.

1327
Von der Höhe jahrelanger Erfahrungen blicke ich zurück und erkenne, dass mein Lebenslauf noch enger eingezäunt war, als ich ihn ohnehin empfunden habe.

1328
Das Bewusstsein erschafft die Welt.

1329
Heimat wird bestimmt durch die Weite des Horizonts, die sich aus dem Bewusstsein und dem Gefühl ableitet. So erklärt sich mir das Universum als Heimat.

1330
Ich rede nicht von Schlaflosigkeit, wenn mich nachts zwischen Schlaf und Traum kreative Gedanken ermuntern. Mit dem neuen Morgen erblickt dann so mancher Aphorismus oder kleiner Aufsatz das Licht der Welt.

1331
Gerne höre ich dem ruhigen Atem von Schlafenden zu und teile hellwach ihre sorglose Freiheit.

1332
Medienweise Wahrheit blendet, besonders auch ein und aus.

1333
Nur ein Wonnemonat im Jahr? – Mir reicht das nicht!

1334
Die grüne Diktatur gilt als letzter Schrei der scheidenden Intelligenz. Nie war das Naturverstehen so bemoost und voller Algenfäden.

1335
Zeitgeist umgibt die Gesellschaft:
Senkt sich der Nebel, klärt sich die Sicht.
Steigt der Nebel auf, regnet es bald ins Gehirn.

1336
Sie wurde Witwe und blühte auf.

1337
Ahnungslosen dämmert nichts; sie verschlafen oder fallen aus dem Bett.

*****


Sonntag, 29. April 2012

Ausgerechnet Piraten!


Der Mensch wähnt, weil er denkunfähig und denkfaul Vermutungen anstellt und sie für Wahrheiten erklärt, die mit der Realität nicht übereinstimmen.
Er verfällt dem Wahn ohne zu merken, dass schon die Wahnvorstellungen untereinander sich widersprechen, Zerstörungspotential ausüben und den Menschen auch trotz guten Willens auf die Verliererstraße bringen.

Größenwahn, Gotteswahn, Rassenwahn, Konsumwahn, Gesundheitswahn, Ernährungswahn, Jugendwahn, Wachstumswahn, Klimawahn, Wissenschaftswahn, Esoterikwahn repräsentieren lediglich einige „Disziplinen“, in denen Unausgegorenes, Unbewiesenes und Falsches mit dogmatischer Kraft durchgesetzt wird, um Zweifel an derartig „wahnsinnigen“ Konzepten von vornherein zu untersagen, sie zum Tabu zu erheben.

Wer das durchschaut hat, kann das zwar öffentlich kundtun, er wird sich aber dadurch kaum Freunde machen, eher zum Außenseiter, wenn nicht gar Feind abqualifiziert.
Glücklich ist der, welcher über genügend innere und äußere Freiheit verfügen kann, sich diesem Wahnsinnstreiben weitgehend zu entziehen, dem eigenen Leben eine ehrlichere Rangfolge der Alltagsbewältigungen zu verleihen.

Mit dem Sieg über die Hitler- und Stalindiktaturen trat die Menschheit ein weltweit schweres Erbe an, indem sie den anglo-amerikanischen Kapitalismus übernehmen musste, freilich noch mit einigen kommunistischen und nazistischen Restposten, die keineswegs schwacher Natur sind, weil der Kapitalismus mit ihnen taktiert und paktiert.
Global ruiniert der Kapitalismus im Profit-, Schulden- und Rüstungswahn die Gegenwart und Zukunft. In der Vortäuschung von Demokratie hintergeht er die Menschheit skrupellos und steht anderen Diktaturen in nichts nach.

Immer mehr Menschen ahnen etwas von diesem Desaster und suchen nach Neuorientierungen.
Doch was sich da unter anderem wie ein bunter, eigentlich ahnungsloser Haufen als Piraten-Partei aufspielt, bestätigt eher die bisherigen Verhaltensmuster der etablierten Politiker.
Inkompetenz und Kurzatmigkeit, Inhaltsleere und Imponiergehabe spiegeln sich sogar in der Namensgebung wider: „Piraten“ bedeutet Freibeuter, Gesetzesbrecher, das letzte verrohte Gesindel.
Und mit diesem Namen soll ein Neubeginn signalisiert werden?
Eine weitere Wahnvorstellung!
Und einfach nur ein paar Plakat-Nasen mehr im Wahlkampf der wähnenden Sprücheklopfer.


Mittwoch, 25. April 2012

Sequenzen von Skepsis (101)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1313
Wir suchen nach Liebe, weil sie so selten ist,
in Wahrheit,
und so zerbrechlich.

1314
Wie schon ehedem
ehelich nebeneinander her.
O triste Tage.

1315
Auf Chinas quirligen Absatzmärkten verkauft man glänzend Autos, Industriegüter ... und Menschenrechte.

1316
So viele Konferenzteilnehmer, aber sie waren wohl nicht ganz da.

1317
„Feuer frei!“ so denken, reden und handeln Idioten.

1318
Die westlichen Scheindemokratien schlagen anderen Kulturen ins Kreuz und die Menschenwürde ans Kreuz.

1319
Jede Uniform ein Karneval.
Deshalb kommt die Lustigkeit so spießig uniform daher.

1320
Verzagtheit nagt am eigenen Lebensentwurf.

1321
In Vergangenheiten geleimt schwört der Mensch auf die Zukunft und entwürdigt die Gegenwart.

1322
Der menschliche Geist erst in seiner bewussten und gefühlten Eingeschränktheit gebiert Geister.

1323
Mit sogenanntem Zeitgeist verharmlost man gerne Geistlosigkeit.

1324
Globales Denken folgt evolutionär dem Leben, das die gesamte Erde besiedelt.

1325
Kleine nicht abklingende Wehwehchen belasten zusätzlich mit oft unbegründeter Angst vor Eskalationen.


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Montag, 23. April 2012

Eine kosmonomische Alternative für eine humanere Gesellschaft


Solange das Kapital und nicht der Mensch regiert, bleibt das Zusammenleben unmenschlich.

In meinem Aufsatz „Der Kapitalismus ist am Ende“ (Monatsarchiv Oktober 2011 und „Contemporary Literary Horizon“ 6/2011) weise ich auf das Fehlen von Alternativen hin, während der Kapitalismus seinen Untergang forciert.
Eine schicksalhafte Ursache sehe ich in der allgemeinen Unreife des Massenmenschen zur echten Demokratie.
Dennoch unternehme ich den Versuch, eine kosmonomische Alternative in Teilen zu skizzieren und bin mir des utopischen Charakters bewusst.
Utopie jedoch stellt einen Lebensantrieb dar und hat häufig gesellschaftliche Fortentwicklungen initiiert, begünstigt und realisiert.
Dennoch gestehe ich meinen Pessimismus für die Gegenwart und nahe Zukunft ein, weil ich mit meinen Ausführungen die Mentalitäten einzelner Menschen wie die Psychen von Volksgruppen und Nationen irritieren werde, indem ich mit ihren friedensuntauglichen Traditionen breche.

Die repräsentative parlamentarische Demokratie

Wenngleich in einigen Staaten der Erde das allgemeine Leben vielleicht über ein paar Jahrzehnte ganz passabel organisiert erscheint, kann das nicht über die Kargheit vieler Existenzen und über verheerende Notlagen hinwegtäuschen.
Milliarden von Menschen werden unterdrückt, ausgebeutet und vernichtet unter Gesellschaftsordnungen, die sich als „Demokratien“ beweihräuchern, ohne sich je für eine echte und  wahrhafte Demokratie qualifiziert zu haben. Der Begriff ist in der politischen Praxis umstritten, weil ihm eine eindeutige Definition fehlt, weil er je nach Interessenlage schillernd bunt interpretiert wird.
Kapitalistisches Gewinnstreben koaliert von jeher mit ausgeprägtem Egoismus und mit dem überall anzutreffenden Gotteswahn, der sich optimal zur Unterwerfung des Menschen „unter die von Gott gegebenen“ Herrschaftsstrukturen eignet.
Auf dieser seit unzähligen Menschengenerationen eingeübten Grundhaltung kann an die Stelle der Religion sogar eine beliebige andere Ideologie treten, um dem Volk die „Werte“ vorzugaukeln, die lediglich das Ziel verfolgen, Macht und Einfluss der Regierenden und der ihnen zuarbeitenden Lakaien zu erhalten und zu mehren.

Bisher eignen sich allenfalls einige „westliche Demokratien“ als Vorläufer für eine wirklich aufgeklärt menschenwürdige Mitbestimmung.
Eine objektiv reale und konsequente Demokratie existiert bis zum heutigen Tage nirgends. Sie muss erst noch entworfen und entwickelt werden. Die bestehenden unfertigen Konzepte in Form einiger Verfassungen und Deklarationen können als Ausgangspunkte dienen auf dem Weg zu einer praktikablen und effektiven repräsentativen Demokratie.

Einige wichtige Kriterien in der Übersicht:
1.     Staat und Religion müssten auf allen Ebenen konsequent getrennt werden.
2.     Volksentscheide stellen mögliche Ausnahmen dar. In der Regel sollte die Macht vom Volke über Wahlen ausgehen.
3.     Es empfiehlt sich Wahlpflicht für jeden Bürger, der durch den einfachsten allgemeinen Schulabschluss dazu „qualifiziert“ wird.
4.     Als Volksvertreter (Parlamentarier) wären sowohl Parteiangehörige wie Parteilose zu wählen. Fraktionszwang erscheint denkbar demokratieungeeignet.
5.     Wahlkämpfe bedeuten oberflächliches Blendwerk. Sie wären auf ein Minimum zu beschränken, indem vor der Wahl alle Parteien und Bewerber unter gleichen Bedingungen ihr jeweiliges Programm nachrichtlich sachlich darlegen müssten. – Nicht mehr und nicht weniger.  Wahlkampagnen über die Medien wären unzulässig.
6.     Lobbyismus gegenüber den Volksvertretern wäre als faktische Korruption und Nötigung strafrechtlich zu ahnden.
7.     Parteienfinanzierungen durch den Staat besäßen keine rechtliche Grundlage.
8.     Geheimdienste widersprechen den demokratischen Regeln und der Menschenwürde.
9.     Der Verfassungsschutz wäre einer besonderen parlamentarisch-transparenten Kontrolle zu unterstellen.
10. Weitere Grundausrichtungen einer neuen Demokratie-Kultur finden sich im Kosmonomischen Manifest.

II  Volkswirtschaft

Der Terminus „Volkswirtschaft“ versteht sich programmatisch, denn die Wirtschaft sollte vor allem dem Wohl der Allgemeinheit und weniger der Profitoptimierung Einzelner zuarbeiten.
Weltweit hat sich das Börsenwesen als unkontrollierbares Spekulationssystem etabliert, obgleich es unmoralisch und unmenschlich funktioniert, verantwortungslose Risikoherausforderungen durch ungerechtfertigte Bereicherungen und Machtausübungen belohnt. Eine humane Weltwirtschaftsordnung müsste sich von derartig pseudoreligiöser Unberechenbarkeit verabschieden.

Eine dringliche Notwendigkeit besteht darin, das Wirtschaftsleben zu vereinfachen und durchsichtig zu gestalten, denn das gegenwärtige Schwimmen der Regierungen in Ratlosigkeit bei der Bewältigung der hoffnungslosen Überschuldungen offenbart, dass der Kapitalismus sein von ihm geschaffenes Labyrinth nicht mehr durchschaut.
Dies geht einher mit direktem demokratischen Machtverlust, weil Banken, Konzerne und Rating-Agenturen ohne demokratisches Mandat das eigentliche Handeln übernehmen.
Die Erfordernis der Vereinfachung betrifft ebenso das alltägliche bürgerliche Wirtschaftsleben: Steuergesetz, Rechnungen, Vertragstexte verkörpern schon lange eine verwirrend aufgeblasene Bürokratie.
In einer humanisierten Volkswirtschaft dürfte kein Mensch durch das soziale Netzwerk fallen.
1.     Jeder gesunde Mensch wäre zur Sicherung seines Lebensunterhalts selbst verpflichtet.
2.     Mindestlöhne müssten zweifelsfrei gesetzlich verankert und  vor allem durchgesetzt werden.
3.     Gleicher Lohn für gleiche Arbeit wäre eine Grundvoraussetzung für eine neue Wirtschaftsordnung..
4.     Bei Arbeitsunfähigkeit wäre durch Sozialhilfen in jedem Fall eine menschenwürdige Minimalversorgung zu garantieren.
5.     Die Humanisierung des Arbeitsplatzes umfasst physische wie psychische Kriterien und zwingt zum fairen Kompromiss zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Weil sich das „freie Spiel der Marktkräfte“ erwiesenermaßen nicht realisiert, bestenfalls eine Zeitlang eine heile Welt vorgaukelt, wären staatliche Kontrollmechanismen und Rahmenbedingungen auf demokratischer Basis zu erarbeiten. Sie hätten sich nicht nur am Status quo zu orientieren, sondern zeichneten auch verantwortlich für absehbare Folgen für die nachrückenden Generationen. In einer weitblickenden globalen Strategie bedeutet Wirtschaft auch immer einen gleitenden Generationenvertrag: Die Alten haben den Jungen eine intakte Welt zu hinterlassen. Bisher ist das nicht gelungen, wie Kriege, Hungersnöte, und Frevel an der Natur belegen. Gemeint sind mit Letzterem keineswegs die ideologisch herbeigeredeten Umwelt-Szenarien, sondern wissenschaftlich objektiv belegbare Fakten. Zum Status der Wissenschaft mehr im folgenden Kapitel.

III  Bildung und Kultur

Des Menschen Verstand bleibt nutzlos oder verfällt sogar der Destruktion, wenn es an Bildung mangelt – eine Binsenweisheit möchte man meinen.
Erst recht, wenn man bedenkt, wie häufig der Begriff „Bildung“ in Gesellschaftsentwürfen und Parteiprogrammen auftaucht. Die globale Situation der Menschheit attestiert dem höchstentwickelten Lebewesen eine ernüchternde Bildungsbilanz, denn viel zu eingefleischt verwechselt man Bildung mit Glauben, stellt Bildung unter die Knute von Werte- und Ehrbegriffen, die keinem aufgeklärten Weltbild standhalten, die eine menschenunwürdige Ethik untermauern.
Davon unberührt bleibt die enorme Leistungsfähigkeit der loyalen und begabten Glaubensgefolgschaften, die im Dienste des jeweiligen Wahns Grandioses hervorbringen: atemberaubende Kunst und erstickenden Blutrausch.
Dieser fortwährende Gegensatz innerhalb und zwischen den Glaubenssystemen, solche „Fertigkeiten“ in ideologischen Diensten markieren lediglich magere Vorstufen von Kultur.

Bildung mit kosmonomischen Bezügen stellt den Menschen und nicht Religion oder Ideologie in den Mittelpunkt. Im eher konservativen Sprachgebrauch trifft der Ausdruck „Herzensbildung“ ziemlich genau, worum es geht. Alle Anstrengungen gelten dem gedeihlichen Miteinander in einer starken menschenwürdigen Gesellschaft, die sich aus selbstbewussten, aber auch selbstkritischen Individuen zusammensetzt, begierig genug, für den Fortschritt zu lernen und zu arbeiten, menschlich gereift, Fortschritt zu genießen und dem Schwachen zu helfen.
Dass dies einen Idealzustand beschreibt, wird nicht bestritten.
Die Gemeinschaft erfährt ihre Stärke durch die Vielfalt der Begabungen und Talente. Gleichmacherei und Vermassung im Bildungswesen erweisen sich als untauglich. „Studium für alle“ widerspricht biologischen, psychischen und humanen Erkenntnissen. Daher sollte man ein dreigliedriges Schulsystem neu entwickeln und für garantierte Durchlässigkeit bei entsprechenden Leistungen sorgen. 
Schule bedeutet ein Bekenntnis zur Leistung, zur Disziplin wie zur erholsamen Freizeit. Ähnliches gilt auf höherem Niveau der Eigenverantwortung für Universitäten, weshalb das Studium zum Wohle der Studenten wie der Professoren von der inzwischen gängigen und gängelnden Verschulung zu befreien wäre.
Eindeutig gehört Bildung nicht in den föderalen, regionalen und auch kleinkarierten Zuständigkeitsbereich, sondern in eine zentrale Abgestimmtheit einer humanen Gesellschaft.
Kultur und Bildung sollten der Freiheit der Schaffenden mit der Einschränkung unterliegen, dass alles, was sich gegen den aufgeklärten Menschen und gegen die Menschlichkeit aktiviert, also Destruktion und Zerstörung intendiert, nicht als Kunst oder Wissenschaft gelten könnte. Der demokratische Staat müsste einschreiten bei inhumanen Verstößen der Wissenschaft. Ansonsten müsste die Wissenschaft frei entscheiden in ihren Zielsetzungen, Methoden und Finanzierungsmöglichkeiten. Sowohl in staatlichen wie in privatwirtschaftlichen Instituten und Universitäten wären ideologische, religiöse und parteipolitische Einflussnahmen auszuschließen. Die wissenschaftliche Verständigungsbasis ist das logisch-kausale Denken in Verantwortung für alle Facetten des Lebens. Emotionalität, Psyche und Physis sind logisch-kausale Forschungsdisziplinen, die geregelter Qualifikationen bedürfen, um Irrlehren und Wunderglauben zu vermeiden. Es gibt keine Wissenschaft auf Glaubensbasis.

IV  Gesundheit und Privatsphäre

„Gesundheit ist ein ansteckender Markt“, schrieb ich einst und charakterisierte so das kapitalistische Gesundheitswesen, das sich dem Geld vorrangig zuwendet und beispielsweise in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin etablierte: Kassen- und Privatpatienten, letztere einträglicher für den Arzt, daher bevorzugt.
Ähnlich finanzorientiert stellt sich der Arzneimittelmarkt dar, Pharmakonzerne diktieren Willkürpreise und gesunden an den Leiden der Kranken. Darüber hinaus floriert eine Vermarktung abenteuerlicher Quacksalben, vertrieben durch Apotheken, Drogerien und Reformhäuser.
Kontrollorgane einer echten Demokratie sind unverzichtbar. Das gilt besonders auch für die Überwachung des Lebensmittelmarktes bezüglich der gemeinhin unterschätzten Pantschereien der Lebensmittel-Chemie, ferner besteht  erhöhte Sorgfaltspflicht für die gesamte Kunststoff-Industrie hinsichtlich strengerer Maßstäbe bezüglich langfristiger Nebenwirkungen und  Gesundheitsverträglichkeiten.
Die Gesundheit ist ein nicht infrage zu stellendes Privatrecht, solange niemand sonst dadurch gefährdet wird. Im Falle von Seuchen und Ansteckungsgefahren muss ein objektiver, nicht nur propagierter Befund vorliegen, um die Privatsphäre zum Schutz der Allgemeinheit oder auch des Individuums selbst einzuschränken oder aufzuheben.
Gesundheit und Privatsphäre korrespondieren mit dem Recht auf Leben, das in einem demokratischen Staat unter keinen Umständen angetastet  werden kann.
Aktuell erleben wir die Gefährdung der Privatsphäre vor allem durch versagenden Datenschutz, es lässt sich aber für die Zukunft nicht vermeiden, dass sich der „gläserne Bürger“ aufgrund der ungebremsten Informatik-Entwicklungen mehr oder weniger zum Standard entwickeln wird.
Wer sich für uns interessiert, findet alle Daten; das ist jetzt schon unser Schicksal. Entscheidend wird es sein, wie eine demokratische Gesellschaft den Umgang mit den zur Verfügung stehenden Daten regeln wird. Günstigenfalls könnte die entstehende Transparenz zu mehr Aufrichtigkeit führen, eine wirkliche gesellschaftspolitische Fortentwicklung bedeuten.
Ich ziehe persönliche Konsequenzen daraus und vertrete die kosmonome Philosophie in aller Offenheit und ohne „diplomatische“ Verklausulierungen. Dadurch bin ich für alle Interessierten berechenbar. Alle Zeitgenossen wissen, dass ich, kosmonomisch bedingt, gewaltfrei allein auf die Überzeugungskraft des wohl überlegten Wortes in seiner ungeschminkten Bedeutung setze. Beispielsweise schreibe ich allen Scheindemokraten ins Gewissen: Frieden meint wirklich Ausschluss von Krieg – ausnahmslos!

Emanzipation und Konfliktbewältigung

Emanzipation in einer post-kapitalistisch-kommunistischen Gesellschaft kehrt zurück zum eigentlichen Anliegen: Gleiches Recht für jeden Menschen. Jede Interpretation von Ausnahmefällen ist beabsichtigte Abkehr vom ethisch verbindlichen Wert. Religionen und Ideologien grenzen aus, verurteilen, foltern und töten, verbinden sich seit jeher mit dem Kapital.
Der Kapitalismus stellt die historisch siegreichste Weltanschauung der Menschen dar, Menschen und Natur zu billigem Besitz zu erklären; kein Konflikt, kein Krieg ist ihm unwillkommen, denn er verdient am menschlichen Blut. Kapitalismus lebt vom Konflikt.
Aktuell kommt nun die Geldgier mit sich selbst in Konflikt, überschuldet und orientierungslos schwimmend. Konfliktbewältigung gilt bisher kaum als Kultur, man haut wie immer drauf. Irgendwo findet sich ein Feindbild, das den Rüstungsumsatz anspornt. Dabei hat nie ein Weltverbesserer, schon gar nicht als Politiker, sein Ziel erreicht.
Wozu also all das Streben?
Vor dem Hintergrund des unantastbaren Rechts auf Leben für jeden Bürger steht die Menschheit vor der Herausforderung, das Nicht-Tötungsgebot in der Realität konsequent einzuhalten. Allerdings kann sich eine so ehrliche Moral weniger auf Religion und bisherige weltliche Ideologien stützen, sondern vorzugsweise und sehr eindeutig auf logische Einsichten in Humanität und Menschenwürde.
Nicht zu töten, heißt mit anderem Wort Gewaltfreiheit, meint eine demokratische Streitkultur mit dem Ziel, Konflikte zu bewältigen, gerechte Kompromisse zu finden, Emanzipation als höchstes gesellschaftspolitisches Wertesystem mit den tatsächlichen Verhältnissen in Einklang zu bringen.
Der demokratisch verlogene Kapitalismus stellt in diesem Sinne eine drastische Verirrung dar, eine definitive Ausweglosigkeit aus den anschwellenden Problemen einer wachsenden Menschheit.
Langfristig können sich nur kosmonomische oder ähnliche, nämlich menschenfreundliche und menschenwürdige Richtwerte behaupten.

Mittwoch, 28. März 2012

Sequenzen von Skepsis (100)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1300
Frieden ganz besonders stellt den Intelligenztest zusammen, den die Menschheit bisher nicht besteht – nicht aus Mangel an Intelligenz, sondern wegen mangelhafter Unterrichtung.

1301
Versicherte, Verunsicherte und Bequeme wollen angeführt werden.

1302
Mit zunehmender Lebenserfahrung wird man sensibel für den üblen Atem des Mittelalters, der aus allen Richtungen ins Heute stinkt.

1303
Die absolute Mehrheit der Weltbevölkerung ist zur Demokratie nicht fähig, denn traditionell regiert das  Entwicklungsdefizit.

1304
An Interesse und Engagement erfreut sich die Lebensbejahung.

1305
Jeder solle nach seiner Fasson selig werden, meint nur scheinbar Aufklärung und Toleranz. Denn was geschieht, wenn die Fasson religionstypisch nach der Macht greift?

1306
Die Erfahrung des Alters mag den Weg weisen, bewähren indes müssen sich Jüngere.

1307
Gezielt angestrebter Verschleiß treibt das absurde Wirtschaftswachstum und seine Protagonisten an. Müllerzeugung ist verkanntes Selbstverständnis.
Auch so glaubt sich die Menschheit kaputt.

1308
In der unterbelichteten Masse des Interimsmenschen bedarf es des steuernden Elements von Religion oder Ideologie, denn bloßer Atheismus ohne verbindliche Werteübereinkunft zerfleddert die Gesellschaft.

1309
Räder geben stabilen Stand und ermöglichen sichere Bewegung. Keineswegs führen sie dadurch zu einem festen Standpunkt und geistiger Beweglichkeit.

1310
Was Räte im Rat so alles beraten, lässt sich nicht so leicht erraten, denn sie werden es kaum verraten, wenn sie sogar im Sicherheitsrat die Menschenrechte verraten.

1311
In einer voltaisierten Windmühlen-Republik würdigt man Klimaapostel von der traurigen Gestalt als Kämpfer gegen Kohlendioxid. Der Heroismus begänne, so tönt es aus gewöhnlich wohl riechenden Kreisen,  beim eigenen Atem, beim würzigen Rülpser, sogar beim so peinlich bis ins Hirn blähenden Furz.

1312
Wenn sich zwei lieben, interpretieren sie alles anders im Einklang von universaler Impression und Ausstrahlung. Liebe ist eine kosmonomische Wirklichkeit.

*****
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Sonntag, 25. März 2012

Sequenzen von Skepsis (99)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1289
Das Sterben beendet das Leben, der Tod das Sterben.

1290
Es gibt eine sinnvolle Geduld, die voreilige Enttäuschung und Resignation erspart.

1291
Die Phasen des Lebens erzeugen im Gruppenzwang Saison-Diskussionen etwa à la  „alles Walzer“, alles Studium, alles Examen, alles Kinder bekommen, alles Hausbau, alles Krankheiten, ...  – Ich komme dabei regelmäßig aus dem Takt und tanze aus der Reihe.

1292
Immer wieder enttäuscht und tröstet es mich, wie einfach und durchsichtig die Strickmuster von Eliten aufgehen.

1293
Vielleicht ermüden die Augen mit den Jahren, während sich Durchblick und Weitsicht schärfen.

1294
Erst nach Jahren wird deutlich, dass die früheren Bagatellen so oder so keine waren.

1295
Nicht aus Gleichgültigkeit portraitiert sich der gelassene Mensch, sondern aus tiefen Einsichten und fundiertem Verstehen.

1296
Der Körper gehorcht langfristig dem Verstand. Eine Umkehrung der Abhängigkeit stellt die Persönlichkeit infrage.

1297
Unbedarftheit versteht weder Doppeldeutigkeit noch Ironie, nicht einmal Sarkasmus.

1298
„Geniale Vereinfachung“ ist Ausdruck politischer Lobhudelei für dummköpfige Polarisierung und Plattheit.

1299
Atomkraftwerke verstrahlen die Ahnungslosen, Atomwaffen gehorchen menschlichen Sprengköpfen. - So eindeutig zweideutig.

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Montag, 19. März 2012

Sequenzen von Skepsis (98)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1276
Religiöse Männer lenken seit jeher die Völker und Staaten in die Freiheit der freiwilligen Entmündigung, Verdummung und Unterwerfung, so wahr ihnen ihr jeweiliger Gott helfe.

1277
Manipulierte Massen setzen Normen, Ethik ist dadurch kein Massenphänomen.

1278
Weisheit als Eventualität nach Sturm und Drang besteht aus Relativierung und verbindlicher Distanz.

1279
Das Wort Liebe steht exemplarisch für Vieldeutigkeit.

1280
Unbegrenzt scheint die Vielfalt des Lebens, das sich individuell zumeist in monotoner Routine abspult.

1281
Wer liebt, berauscht sich als Expressionist wie als Impressionist zugleich und schönt die Realität. – Ein Traum!

1282
Trotz aller Erfahrungen trifft einen das Alter ziemlich unvorbereitet.

1283
Der Tod ist ein Alleingang mit sicherem Abschluss.

1284
Schweigen mag den Zuhörer wachrütteln, Sprachlosigkeit lähmt den Redner.

1285
Glaubt man in jungen Jahren, mutig gegen manche Tabus verstoßen zu können, erkennt man im gesetzteren Alter die hoffnungslose Unterlegenheit und lernt, mit seinen Kräften zu haushalten.

1286
Gewöhnlich sind Regierende auf schon spezifische Art sehr gewöhnliche Menschen.

1287
Es gibt Menschen, denen man um des Friedens willen aus dem Weg gehen muss. Folgen sie einem dennoch, hat man das Recht zur Notwehr.

1288
Lebenslang lebt die Religion das Ableben.


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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com

Montag, 12. März 2012

Sequenzen von Skepsis (97)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

1262
Die erhabene Klangfülle des Waldes geht uns verloren, weil wir schwer hörig dem Kapitalismus sind.

1263
Das Menschsein jeden Alters beginnt mit täglichen Auszeiten, frei mit eigenem Spielraum.

1264
Wer Meinungen verbietet, hat Angst vor ihnen.

1265
Die Massenkommunikation dreht den Geräuschpegel auf, um über das eigentliche, zugedröhnte Schweigen hinwegzutwittern.

1266
Von jeher konstruieren Menschen mit ihren höchsten Gebäuden der Welt Monumente ihrer Primitivität, ihrer flachen Denkstrukturen.

1267
Energien – und Gehirne sind nicht erneuerbar.

1268
Lügengebäude gelten gemeinhin als abstrakt;
jedoch konkret klotzig präsentieren sich das UN-Gebäude,
und all die Regierungspaläste erst,
gar im Verbund mit Kathedralen und Verlagshäusern.

1269
Nein, ihr Evolutionsignoranten, der Mensch ist kein Tier. – Ein Untier nach göttlichem Ebenbild!

1270
Jeder regionalen Dummheit zum Abheben einen eigenen Flughafen!

1271
Viele Menschen – viele Götter;
kein Mensch – kein Gott!
Daraus ließen sich logische Schlüsse ziehen.

1272
Mit dem technologischen Fortschritt öffnet sich die Schere zum archaischen Verhalten, zur Bigotterie des unwissend Gläubigen.

1273
Gott und Krieg bedingen sich gegenseitig als Zusammenbruch des Verstandes.

1274
Das Furchtbarste ist der Mensch, weil er es nicht sein müsste.

1275
Die digitale Emigration ermöglicht weiteste Kontakte zum Selbst.

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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com