Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
6026
Vorsicht! Humor ist nicht erwünscht, Spaß nicht erlaubt, Satire wird gefürchtet, Ironie nicht verstanden, Sarkasmus zündet!
6027
Klare Blicke schmücken Gesicht und Gemüt.
6028
Ein sauberer Mund spricht für sich.
6029
Momente des Schönen leben auch davon, dass sie enden und sich dadurch verklären, um ein Leben lang zu währen.
6030
Eindeutige Sprache setzt Verständnis voraus und aufrichtige Artikulation.
6031
„Pressesprecher“. Wie der Begriff ankündigt, eine Person des gepressten, sogar erpressten Sprechens als „Sprachrohr“ des Ausdrucks von dann druckreifen Ungereimtheiten.
6032
Wem nützt freier Handel, wenn auch die Freiheit verhandelt und verkauft wird?
6033
Waffenproduzenten im großen Stil etablieren eine „diskrete“ Macht des Mordens beliebiger Mörder.
6034
Friedfertige Freiheit lebt nur fort in unermüdlich geistiger Offensive, in demokratischem Beharrungsvermögen und Benimm.
6035
Betont die Regierung die Verneinung des Gegenteils ihrer angeblichen Absichten, ist davon auszugehen, dass die Bejahung längst ins Kalkül gezogen wird, vielleicht sogar schon beschlossen ist.
6036
Fakten, nicht Behauptungen, überzeugen: Tatsachen! Nicht Ansichten, Interpretationen, Vermutungen, Propaganda, Wünsche, Ängste.
6037
Wähle sorgsam, wem du leihst dein Ohr, wem du schenkst die Zeit, und dann reagiere aufrichtig, human, bestimmt.
6038
Kitsch kann so schön sein und wird nur ergreifender, wenn man ihn entkitscht, zum Beispiel durch Verschweigen des Textes berühmter Meisterwerke der Musik.
6039
Neben dem Älterwerden schleicht bisweilen gern ein Abwerten einher, bis es auf der anderen Seite des Alterns auch dessen Mehrwert erkennt.
6040
Wie sich Politiker aller Richtungen verbiegen, um an Mehrheiten zu gelangen, wie sie aber auch Mehrheiten rigoros verkrümmen, um sie der Rückgratlosigkeit anzupassen, das bezeugt die ernüchternde Haltlosigkeit des als Demokratie vorgegaukelten Systems.
© Raymond Walden