Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
5476
Leserbriefe, über einige Zeit analysiert, sagen Erhellendes aus nicht nur über die Absender, sondern besonders über die redaktionelle Adresse.
5477
Je zivilisierter die Gesellschaft, desto überforderter reagiert sie neuerdings sogar in alltäglichen Kleinigkeiten und widerlegt, zerlegt sich selbst mit aufgebauschten Bagatellen, mit Banalem, Trivialem einerseits und mit ideologischer Indoktrination andererseits, die freilich geleugnet wird, und sei es mit erzwungenem Schweigen – schussendlich auch für immer.
5478
„Ich brauche immer wieder Menschen um mich herum“, spricht der Einsiedler, „nur so kann ich mich in beglückender Einsamkeit von ihnen abheben.“
5479
Die entschiedensten Demokratiegegner nennen sich „Demokratische Republik“ oder „Volksrepublik“, Andere, ähnlicher Gesinnung, installieren „Demokratieförderungsgesetze“ zur Durchsetzung der alleingültigen Einheitslehre.
5480
Wo kein aufgeklärtes Weltbild, wimmelt es an Feindbildern.
5481
Schönheit ist eine Angelegenheit des Geschmacks, auch wenn der nicht selten irrt oder verlorenging.
5482
Objektiv Schönes erblüht in objektivem Denken und Fühlen, besitzt Seltenheitswert.
5483
Der Mensch schafft sich seinen Gott. Dann schafft er sich selbst „als Abbild“ seines Gottes und wundert sich über den Zustand der Welt.
5484
Wenn Glauben mehr als Wissen gilt, ergibt sich Sprachlosigkeit in Konsequenz mit erfahrungsgemäß „allen Konsequenzen“.
5485
Das bloße Dasein definiert nicht, wo wir sind; zur Standortbestimmung bedarf es eines klaren Bewusstseins, das ganz offensichtlich keine Selbstverständlichkeit darstellt.
© Raymond Walden
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