Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
5360
Die Forderung, pazifistische Überzeugungen aufzugeben, weil gerade ein grausamer Krieg die Schlagzeilen beherrscht, zeugt von ideologisch bedingter Lern- und Friedensunfähigkeit von Grund auf, zumal „der Westen“ nicht so gänzlich schuldlos an der kriegerischen Auseinandersetzung erscheint.
5361
Waffenlieferanten wollen töten, vor allem die russischen Angreifer, von denen viele ihrerseits von Verbrechern zum Töten gezwungen werden. Dieses „Friedensbemühen“ ist keines, sondern tarnt Kriegstreiberei in bewaffnender Heuchelei.
5362
Wer in hohem Amt versagt, verdient kein Dacapo – schon aus Respekt vor den Opfern des Irrtums.
5363
Nicht nur Jerusalem hat schwer am Kreuz mit der Religion zu tragen.
5364
Das Requiem, so traumhaft feierlich wie fern jeglicher Realität.
5365
Philosophie übersteigt das Bedürfnis des Interimsmenschen, der mit Ideologie und Banalität abgespeist werden will, freilich ohne es zu erfassen.
5366
Was das Blattgrün für die Pflanzen, ist das Politgrün für die Dummheit.
5367
Als Unikate geboren, setzt für die meisten von uns die Bearbeitung an, das Zurechtgebogenwerden, das Einschleifen, Beschneiden und Zwängen in die Konformität. Da bleibt kaum jemand lebenstüchtig solitär, sondern wird zum Massenmenschen, der mit dem Strom schwimmt, mit dem Fluss, der ihn treibt, behauen, verwirbelt, entwurzelt, verkeilt: Treibholz. O Mensch!
© Raymond Walden
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