Mittwoch, 1. August 2018

Sequenzen von Skepsis (313)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

4017
Nein, nicht immer ist böser Wille steter Antrieb, sondern genauso die ehrliche Absicht in ideologischer Verirrung und ganz besonders die blanke Unfähigkeit in der gnadenlosen Gefangenschaft von Unwissenheit, von fehlender Allgemein- und Fachbildung, aber mit politischen Machtansprüchen.

4018
Wissende bilden allem Banalen ein Unbehagen, eine Todesahnung. Doch das wunde Tier beißt.

4019
Das leichtfertige „Du“ im öffentlichen Umgang miteinander praktiziert nichts Geringeres als einen kulturreduzierten Gruppenzwang, der die feine liberale, freundliche wie sachliche Distanz des „Sie“ nicht zu empfinden vermag, sei es aus gelebter naiver Gedankenlosigkeit oder aus eingefärbter Ideologie der gleichmachenden Bevormundung und Anmaßung.

4020
Der erlebte, in freier Selbstbestimmung verinnerlichte Sonnenaufgang mag den Tag prägen, immer wieder sogar das volle Leben.

4021
Schatten des Krieges? Wie sollten sie entstehen – in der absoluten Finsternis?

4022
Qualvolles Sterben ist der einzige, entartete Sinn des Krieges.

4023
Soldaten erst ermöglichen den Krieg.

4024
Man fürchte den Menschen – besonders in seiner Gottesfurcht!

4025
Übereifrig beflissene Meinungskontrolleure zersetzen selbstherrlich Freiheit und Demokratie, ihre ungeistigen und geistlichen Auftraggeber bleiben vorzugsweise im Halbdunkel und sind dennoch öffentlich.

4026
Datenschutz galoppiert als Illusion durch die Welt, hält die Daten in Fluss und holt sie alle, die persönlichen, heraus.

4027
Der Mensch reduziert sich zum Datenwust im Passwort-Salat. Er hat begonnen, nicht mehr er selbst zu sein, es sei denn, als digitaler „error“ seiner selbst.

4028
Die Masse geht hinweg über den Teufel im Detail, doch der ist stets beleidigt und übt Rache.

4029
Sehenden Auges zeugt die Menschheit Nachkommenschaft massenhaft und versteht im Glauben nichts vom eigenen Verderben und dessen ursprünglichen Ursachen.


© Raymond Walden



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