Freitag, 3. August 2018

Kritik an der Volksvertretung

Bei John F. Kennedy, Zivilcourage, Econ Verlag Düsseldorf, 1964, Lizenzausgabe für Bertelsmann Lesering, S. 29, 30, finden sich folgende zwei Zitate.

Ein im 20. Jahrhundert vielgelesener Kolumnist schrieb:
Die Leute scheren sich überhaupt nicht darum, was ein Senator oder Abgeordneter redet; und der Grund dafür ist, daß sie wissen, daß 99 Prozent all dessen, was im Kongreß zu hören ist, albernes Geschwätz, Unverstand und Demagogie ist, worauf man sich nicht verlassen darf ...“

Und bereits im 19. Jahrhundert formulierte ein Regierungsmitglied:
Ich zögere, an die völlige Verkommenheit des Senats zu glauben, noch weniger kann ich mich darauf verlassen, daß auch nur ein großer Teil der Senatoren ehrlich und vertrauenswürdig ist. Viele sind geistig unbedeutend, charakterschwach und für ein hohes Amt vollkommen ungeeignet. Einige sind gemeine Demagogen und andere nichts als reiche Leute, die ihre Stellung erkauft haben. Andere wiederum sind Männer von eng begrenztem Horizont, beschränkter Auffassungsgabe und niedrigen parteiischen Vorurteilen.“

Übertragen auf die Gegenwart, auch auf europäische und besonders deutsche Verhältnisse, scheinen keinerlei Abstriche an dieser vernichtenden Kritik angebracht, außer, dass für Anhänger des Gender-Unfugs zu erläutern ist, dass „Männer von eng begrenztem Horizont ...“ natürlich Frauen, im Rahmen selbstverständlicher Gleichberechtigung, mit einschließt.

Mehr noch, durch die technische Fortentwicklung der Massenmedien funktionieren die Massenverblödungsprozesse nur effektiver denn je und erleichtern dem parlamentarischen Parteien-Dilettantentum jede Trickserei und Werte-Vortäuschung im Dienste der Verhinderung aufgeklärter, humaner Verhaltensweisen und wissenschaftlich zuverlässiger, objektivierbarer Lebensstrategien.




Keine Kommentare: