Mittwoch, 25. Juli 2018

Das Fragezeichen unserer Gegenwart

America first“, die alte, verdeckte, nunmehr in plakativer Ehrlichkeit propagierte Wahrheit, zeitigt jetzt die schwer verdaulichen Früchte einer absichtlich versäumten vertraglichen Neuordnung Europas und der Welt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Es existiert kein Friedensvertrag zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern, für Deutschland dagegen eine UN-Feindstaaten-Klausel, Deutschland besitzt mit dem „Grundgesetz“ keine vom Volk demokratisch bestätigte Verfassung, nach wie vor befinden sich Besatzungstruppen in dem Land mit weltweit fatalen Auswirkungen dieser „Militärbasen“.

Nach der gravierenden wirtschaftlichen Erstarkung Deutschlands brechen alle seine Ungeklärtheiten bezüglich seiner Souveränität und seiner sich ergebenden europäischen Führungsrolle auf und führen in Berlin seit Jahren zu verwirrenden, ideologisch verharzten Demokratieverletzungen, die sich freilich den US-Vormachtstellungen unterzuordnen haben, ihnen aber auch gerne zu Diensten stehen in der verlogenen Konstruktion besonders des russischen Feindbildes, aber auch aller möglichen andersartigen Bedrohungsszenarien, die die Menschheit angeblich an den Rand ihrer Existenzvernichtung treiben und jeden willkürlich herbeigeführten Krieg rechtfertigen, rigorose Bevormundungen und Ausbeutungen, Verarmungen, Versklavung und Vernichtung eingeschlossen und einkalkuliert.

Niemand maße sich an, das Gute in der (Welt-)Politik zu verkörpern, einhergehend mit dem Anspruch, Andere als das schlechthin Böse und definierte Übel zu deklarieren, ohne über eigene Schuldigkeiten und Versäumnisse zu reflektieren.

Der Terror der Welt ist hausgemacht, geschürt und bewaffnet durch die schwachsinnigen Herrscher der Großmächte und die gewöhnlich korrupten „Häuptlinge“ der abhängigen Mittel- und Kleinstaaten. Religiös vermengter Nationalismus eignet sich doppelmoralisch optimal zur Verschleierung und zur Vortäuschung von Treue zu „Werten“, welche die Völker traditionell von Krieg zu Krieg motivieren.

Einer dermaßen stringenten Kritik liegt durchaus das Bewusstsein zugrunde, dass sie wirkungslos verpufft, denn die gängige Ignoranz versteht sie nicht, will sie nicht wahrhaben, legt sie ab in die Schubladen des Verdrängens und Verschweigens oder organisiert die skrupellose Unterdrückung und Ausmerzung.

Bei all dem gängigen diplomatischen und undiplomatischen Gesäusel und Gebrüll steht nirgends eine langfristige Befriedung zu hoffen, bestenfalls ergeben sich Kriegspausen innerhalb eines Patts von Verlogenheit und Bedrohung wie zum Beispiel während des „Kalten Kriegs“ in Deutschland beziehungsweise in Zentraleuropa.

Der Zweite Weltkrieg wurde nie wirklich beendet, die Welt wurde stattdessen belogen über zwei „souveräne“ deutsche Staaten, für deren Spaltung keineswegs nur der primitivere Osten, sondern der Westen, voreilig sogar, verantwortlich zeichnete, der es auch hinnahm, dass die Sowjetunion ganz Ost-Europa dauerhaft entrechtet okkupierte.
Die späteren Schwächen der ehemaligen Sowjetunion nutzte der Westen zu einer gelungenen prokapitalistischen Vereinigung Deutschlands, dessen wirtschaftliche, die Demokratie verratende Potenz nun zu einem den Westen wie den Osten irritierenden Feindbildursprung gereicht.
Einigkeit treibt allein, wieder wie schon immer, die Militaristen, Rüstungs- und Kriegstreiber voran, kurz: die Kriegsprofiteure.

Ohnmächtig zwar, aber Frieden und Wahrheit nicht in ideologischen Einbahnstraßen und demagogischen Sackgassen verzockend, eröffnet kosmonomische Philosophie aufklarende Perspektiven mit globaler, universaler Ausrichtung, mit erhobener Humanität, die bisherigen inzüchtigen Geistesmaßstäbe bei Weitem übertreffend.

Man kann daran arbeiten, wenn man so frei sein kann!
Das allerdings markiert das interdisziplinäre Fragezeichen unserer Gegenwart.



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