Donnerstag, 28. September 2017

Sequenzen von Skepsis (279)

Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

3571
Solange sich der Mensch bei seiner Sinnsuche der Religion verschreibt, dauert das primitive Mittelalter fort, denn auch modernste Technologien stellen sich in den Dienst dieser unheilvollen Stagnation.

3572
Religiöse Inhalte wie ihre Verabreichungen widern an, denn sie nötigen öffentlich bei jeder Gelegenheit.

3573
Viele Menschen – viele Götter.
Wo kein Mensch, da kein Gott.
Deshalb!

3574
Im Glaubenskäfig Getaufte fühlen sich geborgen gegenüber unbekannten Freiheiten.

3575
Der Kinderarzt heilt Kinder, der Augenarzt Augen, der Tierarzt Tiere – und der „Naturarzt“? Er trifft vor allem den Nerv des Zeitgeistes.

3576
Homöopathen kegeln mit Globuli, also mit „Seifenblasen“.

3577
Freiheit beginnt mit dem freien Denken und mit dem freien Wort!

3578
Wer kosmonomische Freiheitlichkeit systematisch verschweigt, mag als Tabu-Hansel der Scheindemokratie avancieren und stagniert dennoch.

3579
Wo man Flächen zubetoniert, die Böden versiegelt, regnet es dennoch – und dann mitunter ersäufend.

3580
Das Nichtwissen kann nichts verbessern.
Nichts verbesserndes Wissen aber verschlimmert, denn es wurzelt im Bösen.

3581
Die Lüge liebt sich selbst, wie sie sich selbst belügt: „Nichts als die Wahrheit.“ So wahr ihr „Gott“ hilft, „er“ selbst ist eine.

3582
Kleidung, von Kopf bis Fuß, enthüllt so manche Gefangenschaft, Hörigkeit, ja Versklavung des Menschen.

3583
Was der Mensch glaubt, sprengt alles; ihn zuerst.

3584
Wo heute ein Friedhof seine Ruhe pflegt, ragt vielleicht morgen ein Hochhaus empor, das sich zum Massengrab zerlegt, weil Menschenwahnsinn jede Berechenbarkeit verlor.

3585
Im objektiv sinnlosen Dasein muss jeder seinen subjektiven Sinn finden. Die überforderte Masse des Interimsmenschen bedient sich der vorgefertigten Religionen, bastelt sich auch den einen oder anderen eigenen Gott.

3586
Naturgesetze, nicht Ansichtssachen bestimmen Grenzwerte

3587
Grün-Gläubigkeit überschwemmt den Globus und trocknet dennoch die Gehirne archaisch aus.

3588
Wer immer wieder auf den Straßen der Wirbelstürme, an den Abhängen von Vulkanen und entlang tektonischer Bruchstellen siedelt, kann sich seines masochistischen Glücks ziemlich sicher sein.

3589
Meinungsmache wirkt ausgesprochen toxisch.

3590
Von wegen aufgeklärt! Die Gesellschaft gebärdet sich katastrophensüchtig, sensationsgierig, glaubensbedürftig und ausgedacht.


© Raymond Walden 


 

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