Zeugung,
Geburt, Aufzucht der Nachkommen, Tod. Paarung, Zeugung, Geburt, ... und so
weiter generiert sich das Leben unter evolutionären Veränderungen fortwährend
neu, wenngleich nicht auf ewig.
Nicht
nur das individuelle Leben, die gesamte Vitalität des Planeten ist endlich, so
wie sie ja auch vor Millionen Jahren begann.
Die
Erde als belebter Planet folgt dem Werden und Vergehen wie das Universum in
seiner Unergründlichkeit.
Dem
Menschen als Teil dieser zeitlichen Abläufe erschließt sich kein Sinn. Das
Leben wie das Dasein an sich, auch der toten Materie, überfordert die
Denkstrukturen und das Wissen, die sich beide an verhältnismäßig einfachen
Plausibilitäten und Kausalitäten des alltäglichen Geschehens orientieren, wo in
der Regel Sinn und Zweck in logischer Abfolge deutlich werden. Oder sich
zumindest glaubensmäßig vorgaukeln lassen.
Dauerhaft
etwas ohne Sinn, das heißt ohne Ziel zu unternehmen, erscheint dem Bewusstsein
zuwider, es sträubt sich und sucht nach Auswegen, nach Bestimmung und
Orientierung. So wird das Leben nicht nur erträglich, sondern sogar lebenswert,
vor allem wenn man es bei einer vielleicht naiven allgemeinen Oberflächlichkeit
belässt.
Der
konsequent denkende Mensch nimmt die Sinnlosigkeit eines temporär ständigen
Entstehens und Zerfallens zur Kenntnis, verzweifelt daran oder wird trotz
Ermangelung eines primären Lebenssinns dennoch befähigt, nicht zu revoltieren,
sich auch keinen Täuschungen hinzugeben, sondern sich mit dem quasi „kleinsten Übel“
zu arrangieren, sich aufzuraffen, um das Leben durch alle möglichen sekundären
„praktikablen“ Sinnhaftigkeiten zu erleichtern, es auch im Hinblick auf seine
Umgebung sozial und human aufzuwerten – durch (Mit-)Menschlichkeit.
Das
bedeutet im Besonderen, dass alle im selben Boot sitzen und niemand, wirklich
niemand den Sinn des Lebens kennt, ihn auch nicht irgendjemandem weismachen
kann. – So kurz und prägnant erfolgt die Absage an jegliche Religion.
Dass
aber Religionen weltweit grassieren, unterstreicht die angedeutete Verzweiflung
des Menschen an der Sinnlosigkeit, sodass er mehrheitlich unbemerkt in eine
modifizierte Sinnlosigkeit abgleitet. Denn welchen Sinn sollte ein endloses
Leben haben, das nicht einmal „ewig“ genannt werden dürfte, da es ja mit der
Zeugung erst begann? Darüber hinaus überbietet die Flucht in ein angebliches
jenseitiges Leben sogar noch die primäre Sinnlosigkeit auf Erden durch die
Stupidität, permanent einen Gott für eine durch und durch langweilige und
ziellose himmlische Existenz zu lobpreisen.
Ganz
eindeutig handelt es sich um ein Hoffnungsprinzip, das auch gar nicht wirklich
überzeugt geglaubt wird (werden kann). Dürfte sich doch in der Gewissheit eines
jenseitig sinnvollen Lebens im diesseitigen Todesfalle keinerlei Trauer entwickeln,
angesichts der einsetzenden „Erlösung“ vom Hier und Jetzt.
Aus
solcher Inkonsequenz resultieren Konflikte vielfältigster Art, letztlich aus
Eigen- und Menschenverachtung, die darin gipfelt, das Individuum als
minderwertige Figur innerhalb eines ideologischen Schachspiels zu vertrösten
und in Glaubenskämpfen zu missbrauchen.
Von
Schuld lässt sich in dem Zusammenhang nur bedingt sprechen, setzt man einmal
voraus, dass der wie auch immer von Religion Infizierte in „guter Absicht“
handelt. Für den stets von Frieden redenden Gläubigen ist dennoch der Kampf
gegen den Anders- oder gar Ungläubigen kein Widerspruch. In seiner tragischen
Bewusstseinsspaltung steigert der Religionsbeflissene seine Mission bis zum
Krieg, ja die Gottheiten selbst beweisen sich in Machtkämpfen (gegen das
„Böse“) und unterstützen den Waffengang.
Kriege
entstehen aus Gesinnungen, nicht durch Besinnung.
Kriege
sind unlogisch, weil sie im Kampf um illusorische und erlogene Werte Leben
skrupellos vernichten, die eigene Zerstörung durch Verblödung und Verrohung
herbeiführen.
Dies
zu erkennen und künftig zu vermeiden, wird möglich durch die praktikable
sekundäre Sinnhaftigkeit des Lebens, in das der Mensch gestellt ist, sicherlich
nicht, um es allgegenwärtig auszulöschen!
Leben
will leben! – Ein gleichsam kosmonomes Prinzip.
Alles,
was dem Leben dient, beschreibt praktikable Sinnhaftigkeit.
Mehr
noch: Es ist menschenwürdiges Streben in vernünftiger Kausalität zu Respekt,
Gleichberechtigung, fairem Wettbewerb und freiheitlicher Lebensweise.
Eine
so unzweideutige Philosophie hat eine rigorose Bewährungsprobe zu bestehen
gegen die weltweite unfriedliche Verblendung durch Religionen und Ideologien.
Als
Antwort zur Irreführung gibt es längerfristig nur die Mittel der Bildung und
Aufklärung.
Ein
sehr weiter Weg steht der Menschheit bevor. Er ist aber angezeigt für jeden,
der seinen Verstand nicht vor die Prediger der Apokalypse wirft.
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