Sonntag, 28. Oktober 2012

Latente Mutationen


Der Schweinehund ist kein fabelhaftes Tier, sondern ein Mensch, der eigentlich nicht einer ist, sondern millionenfach aufkreuzt.
Es gibt ihn auch als gefürchteten Einzelgänger, als kriminellen Gesetzesbrecher.

Meistens läuft der Schweinehund an der kurzen ideologischen Leine und schwänzelt um seinen Führer. Er hebt die Pfote und bellt „Sieg heil!“ oder „Immer bereit!“, auch „God bless!“, „Frieden!“ und „Gott mit uns!“, „Gott ist groß!“

Wird er an der langen Leine geführt, beißt er lebensverachtend um sich, pisst seine vermeintlichen Gegner an und scheißt auf Gleichberechtigung und Menschlichkeit.

Läuft er frei herum, streunt er, schnüffelt aus, markiert sein Revier, taucht unverhofft in Meuten auf und stellt seine Opfer, auch an die Wand, nicht ohne sie vorher zu foltern, zu quälen, zu erniedrigen, pervers zu missbrauchen – zu entmenschlichen.

Im Schutz der Macht lebt sich der Schweinehund aus, zumeist adrett gekleidet, in schnieker Uniform, ordentlich dekoriert, ein spießiger Bürger, ein selbstloser Diener des Systems, ein Idolanbeter, Arschkriecher und Speichellecker, ein Befolger des Befehls und Schwachsinns, ein pflichtbesessener Unmensch, versackt in der Idiotie von konstruierten Feindbildern unter der Glorifizierung des Hasses.

Woher kommt diese Entgleisung von Charakter? – Es ist erschütternd:
Mitten aus dem Volk! 
Wann immer der Boden entsprechend beackert und gedüngt wird. 

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