Da, wo ich wohne, mag mich so niemand hören, denn ich sage Ungewöhnliches, Unverständliches, Ungehöriges, Beängstigendes zum Lobe der Freiheit.
Da, wo ich wohne, ist die Landschaft vielfältig schön: Sanfte Hügel, flache Weiten, steiniger Boden, Heidesand, Quellen, stille Wälder, bestellte Felder. Unendlich weiter Blick nach Westen, der zumeist gemäßigtes Klima schickt.
Da, wo ich wohne, ist altes Kulturland, heute mit angenehmer Infrastruktur. Man wohnt hier gut, so mancher Zugereiste blieb.
Hier verbrachte ich die längste Zeit meines Lebens, etablierte familiäres Glück, Freundschaften, auch das Leid klopfte an.
Da, wo ich wohne, färbt das Konservative die Provinz und regiert mit gediegener Spießigkeit, allenfalls mit christlicher Heiterkeit.
Da, wo ich wohne, bleibe ich immer ein Zugereister, denn mein Heimatbegriff ist kosmopolitisch und von keiner Gottheit beweihräuchert. – Ein Weltbild, das in keinen Dom und keine Schützenuniform passt.
Da, wo ich wohne, dröhnen die Glocken täglich, auch aus der Zeitung, auf einer der letzten Seiten klingeln die Nummern von „Kontakten“.
Da, wo ich wohne, feiert die Scheinheiligkeit Heiligen-Kirmes in verfilzten Joppen und geflochtenen Seilschaften.
Angezapft ist – der Verstand!
Da, wo ich wohne, werde ich bleiben, um weiter in vieler Hinsicht zu reisen, zu lernen und davon zu berichten.
Wo ich denn nun wohne? – Vielleicht in Ihrer Nachbarschaft?!
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Mein Buch „Menschliches Glauben“ (Siehe Monats-Archiv August 2008), erschienen im österreichischen Novumverlag, wird von allen Medien in demokratischer Geschlossenheit totgeschwiegen: Keine Rezensionen, keine Interviews, keine Reaktionen.
Ich hoffe auf Verständnis, wenn ich nunmehr in jedem Beitrag meines Blogs durch diese „Kleinanzeige“ auf die mediale Gepflogenheit hinweise.
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