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Dienstag, 28. September 2021

Sequenzen von Skepsis (448)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6396

Nicht wahrgenommene Spuren sind gar keine, vielleicht überhaupt nicht hinterlassen oder gelöscht in unwiederbringlicher Vergänglichkeit.


6397

Es schmerzt und verletzt zu erleben, wie sich immer wieder Menschen an Schmerzen Anderer oder der Kreatur delektieren.


6398

Es gibt liebe Routinen, aber routinierte Liebe …?


6399

Gekonntes Handwerk erfordert und stiftet Sinn und Sinnlichkeit mit Hingabe und Einnahmen.


6400

Der Wind bringt dich weiter, wenn du segeln, navigieren und trefflich rechnen kannst.


6401

Nichts steht still, auch nicht das Nichts noch die Ewigkeit, denn beide sind nicht konkret und werden unter sich ebenso ändernden Denkweisen, und Denkfähigkeiten betrachtet.


6402

Tote können per se nicht mahnen, schon gar nicht, da Lebende ignorieren, vergessen und heucheln.


6403

Zur Erhaltung russischer Demokratie steckt man Oppositionelle in Arbeitslager. Viel eleganter in Deutschland: Wahlen beeinflusst man durch ins Kraut schießende Kampagnen der Meinungsumfragen, taktisch terminiert, häufig durch subtile Fragestellungen flankiert, entsprechende Ergebnisse lanciert und kommentiert, Oppositionelle diskreditiert, medial und gesellschaftlich abserviert. Wahlgeheimnis!


6404

Todesursache? – Eine eigene Meinung!


6405

Die öffentliche Meinung? – Eine Wetterfahne, ein Windsack im Glauben.


6406

Wo Zwei im Glauben vereint sind, beginnt das Diktat des Nichtwissens.


6407

Religion hat in den Verfassungen der Staaten nichts zu suchen, sowie der Staat die Privatheit der Religion unter eindeutig humanitären Prinzipien, und nur unter diesen, zu respektieren hat.


6408

Wie viele Menschen haben aktiv das Unrechtssystem der DDR gestützt und gesichert, wie viele das Nazi-Regime? Wie viele heutige „Bundesbürger“ stellen sich in den Dienst von Unsinn und Ungerechtigkeit? Und wie viele Angehörige anderer Völker und Staaten teilen die gleichen opportunistischen und menschenverachtenden Mentalitäten? Der Mensch, vor allem in der ideologisierten Masse, ist der erste Anlass allen Zweifels und liefert die stichhaltigen Gründe für eine kosmonomische Philosophie, Ethik und Moral.


6409

Die auf dem Vulkan tanzen, gar auf ihm residieren, können schnell alles verlieren: auf der Insel aus Lavagestein wie im Meer der Politik.


6410

Wenn überm Hohen Dom noch viel höher am Firmament die Kampfflugzeuge röhrend ihre Kreise ziehen, weiß ich, „Gott“ schenkt uns seinen Frieden und segnet die Kriegstreiber im Cockpit wie all die Vorgesetzten am Boden und die abgehobenen Ministerien in allen Ländern der „gut“ gläubigen Friedenshinrichtungen.



© Raymond Walden




Dienstag, 25. August 2015

Ein Gast nur


Gast bin ich nur
und will es sein.
Eingeladen vielleicht,
unangemeldet ebenso.
Saisonbesucher,
Stammgast auch.
Wo immer ich verweile,
wohnt ein Abschied schon,
wartet auf mit serviertem Schluss,
mit Veränderung und Neubeginn,
eigentlich nicht unerwartet,
geplant sogar,
doch letztlich unberechenbar.

Und nehme ich die Rolle des Gastgebers ein,
verlässt mich nicht die Vergänglichkeit,
kaum reicht die Zeit
zum Genuss des Augenblicks.
Doch Gastlichkeit will Weile haben;
ich richte es so ein,
nehme sie an als Geschenk
der Natur,
deren Teil ich bin,
kommend und gehend wie sie.
Gebend und nehmend.

Und dann nicht mehr.



Dienstag, 23. September 2014

Sequenzen von Skepsis (186)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2335
Auf einer Anhöhe halte ich inne, schaue hinunter und erkenne in allem meine dahineilende Vergänglichkeit, ahne das rasante Vergessen, das meine Spuren tilgt.

2336
Da fragt ein systemtreuer Moderator in einer Fernsehdiskussion, ausgestrahlt von einem systemisch gleichgeschalteten Kanal, eine linientreue Krisenreporterin nach dem Erkennen von Wahrheiten, worauf die Dame beispiels- und richtigerweise russische Medien der Unwahrheit bezichtigt. Kein Wort über westliche Mediensynchronisation, und zwar über stringente Zensur, über definitive Wahrheitsverzerrung und Verhinderung objektiver Pressearbeit.
Die Krankheit trifft die Unwissenden zuerst.

2337
Da ich vorwiegend in deutscher Sprache denke, spreche und schreibe, erreiche ich Deutschland eher auf Umwegen. Ein Land, dessen eingelullte Bevölkerung sich eine freie Verfassung versagen lässt, befindet sich nicht auf demokratischer Augenhöhe, spricht nicht meine Sprache.

2338
Während andere erfolgreich am Recycling atomaren Mülls forschen, baut man in Deutschland Windmühlen.

2339
Chronische „Tablet-User“ haben mir durch ihr Verhalten längst eine Message gesendet und natürlicherweise ihr kommunikationsunfähiges Profil.

2340
Es ist die Angst vor dem Sterben, die den Menschen derart demütigt, dass er opportun abstumpft oder sich um jeden Preis selbst verwirklicht als Arschkriecher, als Habgieriger, als Intrigant und Betrüger, als Ausbeuter, Folterknecht und Mörder.
Zum Kleinmut des Herzens gesellt sich die Verbohrtheit des Kopfes.

2341
Wer mich in der Werbung duzt, überschätzt sich maßlos.

2342
Föderale Bildungspolitik garantiert die kleinkarierte Ganzheitlichkeit der Ideologie.

2343
Je mehr Einser-Abiturienten und je mehr Studenten ideologisch verflachter Bildung, desto höher die Vielfalt akademischen Schwachsinns.

2344
Ich schaue auf zu den Bäumen,
ein Hauch von Freiheit säuselt in den Wipfeln,
ein fester Stamm steht unverrückbar,
und kräftige Äste bilden die Silhouette des Standpunkts,
sorgen dafür, dass das Glück nicht zum Himmel stürmt
oder zu Boden fällt.
Bäume beflügeln das Denken, Wissen und Träumen, 
sie spenden Leben. 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de