Mittwoch, 18. Juni 2008

"Chefsache" Bildung

An ihrer Sprache erkennt man sie, die Bildungsexperten.
Laut Süddeutscher Zeitung vom 12.06.2008 rief die Bundeskanzlerin eine "Bildungsrepublik" aus!
Denn die Bildung in diesem Land ist so hervorragend, NRW-Ministerpräsident Rüttgers sprach im Wahlkampf vom "besten Bildungssystem der Welt", dass die Kanzlerin nunmehr das tatsächlich versagende Bildungssystem zur Chefsache erklärt.
Da gibt es Klärungsbedarf innerhalb der geballten "Kompetenz".

"Berliner Rede"

"Wer unsere politische Ordnung studiert hat, will sie verändern", sagt Bundespräsident Köhler in seiner diesjährigen "Berliner Rede" vor genau denjenigen, die unseren Staat veränderungsbedürftig machten. Und eben diese spenden lobenden, sogar begeisterten Beifall!
Eine "Agenda 2020" soll her, um schönzureden, dass so manches Konzept nicht einmal ein Jahr überdauert.
Wie meint so treffend der Kabarettist Priol: "Alles muss raus."
In meinen Sentenzen von Freiheit (Angelika-Lenz-Verlag) formuliere ich unter Nr. 548:
"Reformen werden bei Versäumnissen erforderlich. Kanzler, die am Ende der Legislaturperiode Reformen einfordern, gestehen gewöhnlich grinsend ihr Versagen."

Samstag, 7. Juni 2008

Juristische Linkabsicherung

Die kosmonome Philosophie vertritt uneingeschränkt freiheitlich-rechtsstaatliche Prinzipien, mehr noch, sie bietet sie in reinerer Form an, als sie der Staat bisher umsetzen kann.
Alle Links zu anderen Webseiten erfolgen vor diesem Hintergrund. Von etwaigen, dennoch auftretenden Rechtsverstößen auf verlinkten Seiten distanziert sich Raymond Walden ausdrücklich.

Freitag, 6. Juni 2008

Linkempfehlung "Gotteswahn"

www.gotteswahn.info nennt sich eine der bemerkenswertesten Internetseiten zum Thema Aufklärung.
"Gotteswahn - Religion warum? Anregungen zum Nachdenken und zur Diskussion" ist der eher bescheidene Untertitel für eine umfangreiche und bestens fundierte Quelle, die Herr Dr. Walter Rath der interessierten Öffentlichkeit anbietet.
Prädikat: Besonders empfehlenswert.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Der Interimsmensch

Die Tragik des Interimsmenschen – wir müssen endlich und ehrlich von „Tragik“ sprechen – besteht in der absoluten Unfähigkeit, seine tatsächlich existenzielle Bedrohung zu erkennen. Und da, wo er sie ansatzweise wahrnimmt, handelt er unter weitschweifigem Gerede konträr, kurzsichtig in die Blindheit. Durch immer mehr Menschen beschleunigt sich das Phänomen der Unreife, des mangelnden Intellekts, sodass es weder fähige Politiker noch Konzepte gibt. Es regiert bereits die Kartellwirtschaft, die einzig und allein dem Prinzip Raffgier folgt, die jede andere „Regierung“ mühelos in den Schatten der eigenen, eitlen Ohnmacht stellt.

In religiösen Traktaten entwickelt der Interimsmensch von jeher den eigenen Abgesang, den er in seiner typischen Selbstüberschätzung als „Weltuntergang“ ausmalt.

Es wird anders kommen! Das Interim wird beendet durch sich selbst, weil die objektiven geistigen, wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaften schon den Nährboden für den neuen Menschen bereithalten. Dessen Geburt wird schmerzhaft sein – sehr natürlich!

Der Interimsmensch geht an seiner eigenen Missachtung evolutionsgemäß milliardenfach zugrunde und verkörpert lediglich ein Sauriersterben mehr in der globalen Entwicklungsgeschichte.

Wahlkampf-Unsinn

Wahlkampf dokumentiert sich als das Recht des Stärkeren, des Reicheren, des Taktierers, des Blenders. Das bessere Programm wird erst gar nicht erarbeitet, weil es zur Machterlangung überflüssig ist.

In einer emanzipatorischen Demokratie gäbe es statt eines Wahlkampfes „Wählerinformationen“ mit für alle Parteien gleichen, schmalen Budgets. Parteispenden und Lobbyismus würden als Bestechung strafrechtlich geahndet. Alle Medien wären zur politischen Neutralität verpflichtet, parteilich-parteiische Beiträge auffällig als solche zu kennzeichnen.

"Artenvielfalt"

Fast 5.000 Delegierte aus 190 Nationen kamen im Mai 2008 für zehn Tage nach Bonn zur 9. UNO-Biodiversitäts-Konferenz, einem hochtrabenden Palaver zur Erhaltung der Artenvielfalt auf der Erde. Das dürftige Ergebnis dokumentiert „artgerecht“ wieder einmal die Vielfalt der menschlichen Einfalt, sprich der ideologiebedingten Unfähigkeiten.

Montag, 2. Juni 2008

Kosmonome Planetariums-Philosophie

Planetarien dienen weltweit in allen möglichen Größen der allgemein verständlichen Vermittlung astronomischer Wissenschaft, seltener der Ausbildung von Wissenschaftlern und Technikern, umso mehr aber der breiten Unterhaltung. Begünstigt durch immer aufwändigere Zusatzinstrumente arbeiten Planetarien auch als Full-Dome-Kinos, in denen vielfältigste Effekte den Besucher zu allen möglichen Themen animieren, es überwiegt zunehmend der spektakuläre Aktions-Charakter, das eigentliche ursprüngliche Anliegen der hohen Naturtreue des gestirnten Himmels erscheint zu wenig sensationell, tritt in den Hintergrund. Pointiert behaupte ich, Planetarien stellen heute bessere Hightec-Showpaläste dar, nicht selten umgeben mit kitschigem Souvenirangebot und Schnellimbiss. Hintergrund solcher Konzepte ist selbstverständlich die Finanzierbarkeit, die dennoch zumeist auf Zuschüsse angewiesen bleibt.

Ich plädiere für eine kosmonome Planetariums-Philosophie: zurück zur eigentlichen astronomischen Thematik, um sie ohne aufgebauschte Raumfahrt-Prestige-Objekte oder „Starwars-Klamauk“ zu verinnerlichen, Zeit zu geben zum Staunen und Bewundern, zur Besinnung. In diesem Kontext bildet das Planetarium einen Ort der entspannten Ruhe, der Natürlichkeit, der Erbauung und gewinnt einen Aspekt der Menschen-Bildung, vermittelt Respekt gegenüber der Welt, in der wir leben, und positioniert den Menschen in die Faszination, einerseits erfolgreicher Erforscher zu sein und andererseits vor der Größe des Kosmos eine würdige Demut zu empfinden.

Missverständnissen möchte ich von vornherein begegnen, Weltanschauungen, Religion und Politik mögen sonstwo entwickelt und diskutiert werden, im Planetarium bestenfalls als Geschichtsbeschreibung. Frei von Ideologien und Vermarktungsstrategien sollte ein Planetarium inmitten der Urbanität den aktuellen direkten Bezug zum faktischen Himmel über uns „pflegen“.

Daraus resultiert, dass sich ein Planetarium dieser Konzeption von den ersten Planungsanfängen über die Realisierung bis hin zum täglichen Betrieb hauptsächlich aus Fremdmitteln finanziert, es handelt sich um kein Wirtschaftsunternehmen, sondern um Kultur, die sich eine Gesellschaft leistet – oder nicht.
Weitgehend unabhängig von der Gesellschaft agieren aber gar nicht so selten wirklich reiche Menschen.
Mein Traum ist es, Mitstreiter aus diesem Kreis für ein kosmonomes Planetarium zu gewinnen, um vielleicht exemplarisch das erste Planetarium solchen Anspruchs ins Leben zu rufen.


Dalai Lama

Als gewaltiger Menschenrechts-Rohling schickt sich China an, der christlich-jüdischen Weltaufteilung Widerstand entgegenzusetzen. Im religiös-kapitalistischen Verteidigungskonzept kommt deshalb ein halbschultriger Dalai Lama als „Gottkönig“, von den Chinesen ins Exil gezwungen, sehr gelegen, die westliche Begrifflichkeit von Freiheit und Menschenrechten zu demonstrieren. Das exemplarisch Tragische ergibt sich jedoch aus der vertuschten Geschichte des Lamaismus, einer gewaltsamen Unterdrückung der Bevölkerung. Der persönliche Werdegang des Dalai Lama von Kindheit an wie die gesamte tibetische Religion hat nichts zu tun mit Gleichheit und Freiheit, um so mehr mit unsinnigem Glauben an Reinkarnationen und Dämonen in widerwärtiger Esoterik. Der Lamaismus bedeutet in Wahrheit totale feudalistische Ausbeutung des Volkes. Den „Gottkönig“ im Westen zu hofieren, zeugt von vordergründiger Blauäugigkeit der Gastgeber oder von deren völliger Ahnungslosigkeit. Ausgerechnet unter Berufung auf „Religionsfreiheit“ empfangen westliche Politiker einen Mann, der lächelnd die Demokratie verhöhnt. Man kann nicht annehmen, dass die sonst so agilen Geheimdienste und politischen Berater nicht wüssten, was diese Religion tatsächlich darstellt. Unter dieser Knute war Tibet nie frei und wird es so oder so auch nicht werden.

Birma

Wenn jahrelang in Birma (Myanmar) eine diktatorische Clique das Volk unterjocht, eilt den so in allen Konsequenzen vernichteten Menschen keine UN-Diplomatie zu Hilfe, denn die Armen verbluten ja nicht so offensichtlich wie die Opfer der Unwetterkatastrophe im Mai 2008, denen man jetzt helfen will, damit die Opfer überleben bis zum Absterben in dem Menschen verachtenden Gefängnis-Staat. Eine sonderbare Scheinheiligkeit der UNO.

Sonntag, 1. Juni 2008

Brief an "Christliche Mitte"

Erlauben Sie mir als gänzlich religionsfreiem Menschen eine wohlmeinende Zuschrift.
In meiner entschiedenen Ablehnung jeglicher Religion ist mir immer klar gewesen, dass nur das Christentum mir meine Freiheit zur Religionskritik überhaupt ermöglicht; in anderen Kulturkreisen hätte man längst mit mir "kurzen Prozess" gemacht.
Seit mehreren Jahren erhielt ich immer wieder einmal den "Kurier der Christlichen Mitte", und ich finde es jedesmal bemerkenswert, in wie vielen Punkten ich Ihnen uneingeschränkt zustimmen kann. Wie gesagt, ich teile Ihren christlichen Glauben in keiner Weise, aber, was Sie über Waldorfschulen, Astrologie, Esoterik, Muslime in Deutschland, Terrorgefahr, Israel (Christen und Juden), Olympiade, Fernsehen, Buddhismus, Pflanzenmedizin etc., etc. schreiben, findet meine ganze Zustimmung.
Wenn schon Christentum, dann vertreten Sie meines Erachtens vielleicht die aufrichtigste Form, die am wenigsten bestochene Argumentation.
R. Walden

Nachzulesen im "Kurier der Christlichen Mitte", Nr. 6/2008 www.christliche-mitte.de

Samstag, 31. Mai 2008

Streubomben

Rund 100 Nationen einigten sich in Dublin hoffnungsvoll auf ein Verbot von Streubomben.

Nicht dabei: USA, Russland, China, Israel, Indien und Pakistan.

Wie definiert man Terrorismus?

Freitag, 30. Mai 2008

Kosmonomisches Manifest

Kosmonomisches Manifest

Das Recht auf Gedankenfreiheit manifestiert sich in zwölf Kosmonomischen Thesen. Sie sind eine Einladung, jeden einzelnen Menschen aus verstandesmäßiger Einsicht zu achten. Die Menschenwürde verlangt darüber hinaus entschlossenen Einsatz gegen das Destruktive, das als egoistisches Machtstreben einzelner Personen oder Cliquen bis hin zu irregeleiteten Völkern bisher archaisch den Globus beherrscht.

Präambel

Die Natur folgt in ihrer evolutionären Fortentwicklung wertneutralen Gesetzen, das heißt, es kommen gleichermaßen Leben fördernde wie Leben zerstörende Prinzipien zur Anwendung. So gesehen, ist die Natur gnaden- und kompromisslos. Menschlicher Verstand wird aber durch Bildung in die Lage versetzt, die Naturgesetze zunehmend zu humanisieren, die Naturgesetze zu nutzen, um das Leben zu genießen und das natürlich sinnvolle Sterben zu erleichtern. Dies geschieht ganz besonders durch die Einsicht, dass nicht Egoismus die Basis von Humanität darstellen kann, vielmehr ein Individualismus, verankert in einer erstarkenden humanen Gesellschaft, die den Menschen höher achtet als alle von Menschen erdachten Ideale.

1. Kosmonomische These: Menschenwürde

Es gibt keinen höheren Wert als die Menschenwürde; sie ist unantastbar.

2. Kosmonomische These: Gleichberechtigung

Alle Menschen sind von Geburt an gleichberechtigt. Adelstitel sind überholt, klerikale und militärische Rangbezeichnungen dienen wie akademische Grade lediglich der Funktionsbeschreibung in der Arbeitswelt und spielen im öffentlichen Leben keine Rolle. Die uneingeschränkte Gleichberechtigung der Geschlechter meint keineswegs Angleichung, sondern Wertschätzung der sich ergänzenden geschlechtsspezifischen Unterschiede.

3. Kosmonomische These: Nichttötungsgebot

Niemand hat das Recht, einen Menschen zu töten, es sei denn in akuter Notwehr.

4. Kosmonomische These: Würdiges Sterben

Jeder hat Anspruch auf einen würdigen Tod unter Ausnutzung von Sterbeerleichterungen und Sterbehilfen, besonders auch gemäß rechtzeitiger vorsorglicher Eigenverfügung.

5. Kosmonomische These: Sexualität

Die menschliche Sexualität ist ureigene Privatangelegenheit; sie unterliegt einzig der Menschenwürde in der freien Entscheidung der beteiligten Partner.

6. Kosmonomische These: Fürsorgepflicht

Die Gesellschaft ist verpflichtet, jedem Menschen gesundheitliche Fürsorge, Ausbildung und Arbeit zu gewähren.

7. Kosmonomische These: Persönlicher Erfolg

Im Streben nach persönlichem Erfolg gilt ein fairer Wettstreit der Talente und Begabungen. Kartelle und Konzerne stellen sanktionierte Übervorteilungen dar.

8. Kosmonomische These: Partizipationswirtschaft

Ehrlich erworbene Eigentümer und Verdienste sind zu respektieren. Das Erbrecht ist zu relativieren, indem Großgrundbesitz verhindert und der Mittelstand in allen Belangen gefördert wird. Ehrlichkeit meint Prüfbarkeit und Transparenz des gesamten Wirtschaftssystems, eine Abkehr vom Ausbeutungskapitalismus hin zu einer humanen Partizipationswirtschaft, die Armut abbaut und letztendlich beseitigt.

9. Kosmonomische These: Weltanschauungen

Über Weltanschauungen darf demokratisch gestritten werden, sie sind allemal zu tolerieren, solange sie gewaltfrei sind. Indoktrination und Missionierung widersprechen der individuellen Geistesentwicklung.

10. Kosmonomische These: Umwelt

Die Umwelt gehört allen Menschen wie umgekehrt alle Menschen der Umwelt gehören. Daraus resultieren Tier- und Pflanzenschutz, Landschaftsschutz und die Ächtung der Ausbeutung natürlicher Ressourcen zur Profitoptimierung einzelner.

11. Kosmonomische These: Kausalität

Unter allen Denkansätzen hat sich die logisch-kausale, wissenschaftliche Methode als die weitaus zuverlässigste Methode erwiesen, die Menschenwürde zu fördern, das Individuum zu achten. Religionen und Esoterik sind hingegen durchschaute Muster der Unterwerfung und Ausbeutung der Gläubigen durch die von Menschen geschaffenen Götter und ihre Stellvertreter.

12. Kosmonomische These: Demokratie

Im Vergleich der Staatsformen hat sich die Demokratie als die vorteilhafteste bewährt, gleichwohl ist sie dringend entwicklungsbedürftig. Die Parlamente sind zu befreien von jeglicher Lobby der Interessenverbände. Demokratisch gewählte Volksvertreter unterstehen bei Entscheidungsfindungen ausschließlich ihrem eigenen Gewissen und unterliegen keinem Fraktionszwang. Staat und Kirchen (Religionen) sind zu trennen. Die Publikationsmedien müssen befreit werden vom Parteienproporz, von Aufsichtsgremien jeglicher Art, von inhaltlichen Einmischungen der Verleger. Pressekonzentrationen durch Großverleger und "Medienzare" sind Verstöße gegen die Demokratie, Wahlkämpfe bedeuten unwürdige Manipulationsversuche. Geld darf bei der Vergabe politischer Ämter keine Rolle spielen. ******

Quelle, am 05.07.2010 redaktionell leicht überarbeitet: Walden, Raymond, Sentenzen von Freiheit, Angelika Lenz Verlag, 2005, ISBN 3-933037-49-2



Donnerstag, 29. Mai 2008

Sentenzen von Freiheit


Raymond Walden


Sentenzen von Freiheit - Kosmonomisches Manifest

Angelika Lenz Verlag Neustadt am Rübenberge, 2005, ISBN 3-933037-49-2

113. S. , Preis: 9.80€

www.lenz-verlag.de

(Direkt-Bestellungen)



Freiheit ist ein hehres Wort, um das erbittert gerungen und dessentwegen mehr denn je gestorben wird.

Freiheit existiert zwar in Verfassungen; sie werden aber rigoros im Heiligenschein herrschender Popen, Despoten oder Clans gebeugt.

Freiheit im 21. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wird durch die mächtigsten und vordergründig modernsten Staatsregierungen global untergraben und verhindert.

Freiheit ist die Herausforderung des menschlichen Verstandes in einer Flut von Dummheit, die immer noch glaubt, jedes Opfer sei zur Durchsetzung von Machtinteressen gerechtfertigt.

Sentenzen von Freiheit, so wie sie dem Autor im alltäglichen Leben ein- und auffielen, laden ein zum eigenen Nachdenken. Keine Systematisierung, keine Dramaturgie, keine philosophischen Abhandlungen, stattdessen knappe Denkanstöße, die in ihrer Ein-, Doppel- und bisweilen Mehrdeutigkeit Zustimmung, Widerspruch, Verunsicherung, auch ein Schmunzeln hervorrufen möchten.

Aus mehr als 900 Sentenzen mag sich der Leser vielleicht per Zufall oder willkürlich Anregungen für seinen ganz eigenen Tag auswählen.

Wer die Sentenzen wie ein Buch hintereinander wegliest und weglegt, hat keine Zeit – möchte vielleicht auch keine haben, sich auf eine mögliche humanere Welt einzulassen.

Es geht in der gebotenen Deutlichkeit in keinem Falle um die Verletzung von Gefühlen und auch nicht um das Aufrütteln einer Gesellschaft, die sich mit einer anerzogenen Selbstverständlichkeit die wundersamsten Religionsmärchen und politischen Lügen auftischen lässt und seit Jahrtausenden die blutigsten Opfer erbringen muss. So liefert beispielsweise gerade die Tradition der christlich-abendländischen Kultur die beste Begründung für ein Ende der einen Krieg nach dem anderen gebärenden Transzendenzen.

Die Menschheit verharrt jedoch weit entfernt von einer entsprechenden Reife, so dass sich wahrscheinlich noch für Generationen etwa ein Aufruf an die Massen zu Veränderungen verbietet. Aktionen und Reaktionen ergäben unkontrollierbare Auseinandersetzungen.

Lediglich eine kleine Minderheit mag sich durch die hier geäußerten Gedanken, oft in Form auch eines Selbstgesprächs mit dem „du“, angerührt fühlen, Menschen sicherlich aller Kontinente und Kulturen, die ihren Gesellschaften voraus sind und deshalb vielleicht dankbar einige Signale der Aufklärung registrieren, die es, allen öffentlichen Beteuerungen zum Trotze, nur als ganz zarte Keimlinge gibt.

Sentenzen von Freiheit leiten sich aus einem Weltbild ab, das im „Kosmonomischen Manifest“ verbindlich formuliert ist. Es erhebt in keiner Weise den Anspruch der einzigen Wahrheit wie beispielsweise religiöse Traktate (Bibel, Koran etc.), stattdessen propagiert es geradlinige demokratische Denkweisen und favorisiert Gewaltlosigkeit als ein künftiges Prinzip, das alle bisherigen Kulturen nicht erreichten, weil sie es in der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden im tiefen Inneren auch nicht wollen.

Die futuristischen Forderungen orientieren sich an den Bedürfnissen des Individuums im jeweiligen Umfeld und begründen sich in dem Bewusstsein, dass alles regionale und private Geschehen die Einbettung in den übergeordneten Kosmos weitestgehend zu erkennen und zu respektieren hat.

Kosmonomisches Denken bietet Konsequenzen für das menschliche Miteinander in definierter Menschenwürde an.

Religionen können solche Evolution nicht bewältigen. Humane Ausrichtungen des Einzelstaates wie der Staatengemeinschaft sollten aber in gewaltfreiem Übergang erfolgen, sich an der Menschenwürde hier und jetzt orientieren und nicht an göttlichen Fabelwesen und ihren Jenseitswerten.

Die Opferbereitschaft aufgeklärter Menschen, so scheint es, wird noch grausamste Prüfungen bestehen müssen, denn die Überlegenheit ist von geistiger und moralischer Qualität und nicht von geistlicher und dogmatischer Inquisition, die über psychische und physische Folterwerkzeuge, Massenvernichtungswaffen und subtile diplomatische Kanäle verfügt.

Mögen die Sentenzen von Freiheit niemals zu Gewalt führen. Es ist Pflicht der Aufklärung - im Gegensatz zum Religiösen - Gewalt zu vermeiden, sich der Gewalt zu verweigern!

„In der Menschwerdung des Menschen

kann sich die Zukunft beweisen.“