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Montag, 27. September 2021

Sequenzen von Skepsis (447)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6382

Verdeckt der Vordergrund den Hintergrund, ist das Bild unvollständig.


6383

Der Kunde wird verkauft im Ausverkauf beim Preisnachlass von welchen hundert Prozent?


6384

Töne in Folge malen Bilder, Bilder ihrerseits komponieren Melodien. Kreativität überspielt Grenzen in sinnlicher Leichtigkeit.


6385

Internetsklaven surfen tanzend wie der Esel auf dem Eis.


6386

Politikern und Priestern leihe ich kaum meine Ohren, meide eher ihren Anblick und riechen kann ich sie nicht, denn sie sind mir so fern.


6387

Man lese Kontaktanzeigen und verzweifle nicht am Riss im Spiegel der Gesellschaft.


6388

Erkennen wir doch ungeschönt: Die Flucht aus der Wirklichkeit ist Wirklichkeit.


6389

Liebe stürmt, doch ihre Sprache ist von sanfter Festigkeit und tiefer Innigkeit.


6390

Allenthalben Menschen, auch die vielen Fetten so platt, so flach wie ihre Bildschirme.


6391

Das neue „Goldene Kalb“ furzt Kohlendioxid und bläht Dukaten auf die Konten seiner Prediger, während es blökend auf Mensch und Umwelt pfeift.


6392

Der viel gepriesene Auserwähltheitsglauben vieler Völker und Nationen hat den einzigen Zweck, die Opferbereitschaft der Bürger für den Wahn unter gegenseitiger Beobachtung und Kontrolle bis ins Tödliche nicht nur zu wecken, sondern einzufordern. Wie „edel“ dann diejenigen, welche ihr Leben pflichtbewusst in den Dienst des Wahnsinns stellen!


6393

Was anderes ist denn Politik als nationale Kleinlichkeitskrämerei, fußend zumeist auf Persönlichkeitsstörungen der Akteure? Ein weites Feld menschlicher Entwicklung liegt da bisher brach angesichts der globalen und kosmonomischen Herausforderungen für die gesamte Menschheit!


6394

Allmächtig ist kein Mensch, allfähig in Richtung Abgrund aber schon, besonders im Verbund mit Ideologie und Religion, auch mit Tradition.


6395

Wertneutrale“ Intelligenz, ohne Emotionen für ein freies Leben, entblößt sich letztlich zwingend als Nihilismus, mag der noch so schwelgen, verharrt er doch in naturwidriger und menschenunwürdiger Dummheit.



© Raymond Walden




Freitag, 9. Juli 2021

Sequenzen von Skepsis (432)

 


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:


6224

Je entfernter die Wahrheit, desto höher die Auflagen- und Einschaltquoten.


6225

Skepsis ist im Zirkus unerwünscht.


6226

Frieden muss erarbeitet und sodann gepflegt und gehegt werden. Doch die Menschheit glaubt an Wunder – nach jedem Desaster unbeirrt und neu, zornig und unversöhnlich, verblendet in Dunkelheit.


6227

Natur ist kriegerisch und tödlich. So einfach ist das also nicht mit „Zurück zur Natur“. Oder doch?


6228

Das Universum bedeutet das Eine, das undefinierbare Andere krautet im Kopflosen, auch als amtlicher Kohl.


6229

Hat die Menschheit Neues entdeckt, erforscht, wird es umgehend der bestehenden Primitivität unterworfen.


6230

Je deutlicher Politik und Medien sowie Glaubensmechanismen durchschaut werden, desto entschiedener öffnen sich die Notwendigkeiten zu freiheitlichem Denken und Leben, desto fremder erscheinen alle Dogmatiker, Nachbeter, Mitläufer und Opportunisten.


6231

Der Mensch, ein Knecht des Landes? Wie knechtet er das Land! Sich und seinesgleichen.


6232

Alles ist Interpretation und selbst diese noch wird interpretiert. So ist das in Wirklichkeit.


6233

Im Impressionismus gibt es keine deutlich scharfen Konturen, Reales deutet sich an zur Imagination und Interpretation.


6234

Was ist der Expressionismus anderes als übersteigerte, überbetonte Subjektivität?



© Raymond Walden