Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
6382
Verdeckt der Vordergrund den Hintergrund, ist das Bild unvollständig.
6383
Der Kunde wird verkauft im Ausverkauf beim Preisnachlass von welchen hundert Prozent?
6384
Töne in Folge malen Bilder, Bilder ihrerseits komponieren Melodien. Kreativität überspielt Grenzen in sinnlicher Leichtigkeit.
6385
Internetsklaven surfen tanzend wie der Esel auf dem Eis.
6386
Politikern und Priestern leihe ich kaum meine Ohren, meide eher ihren Anblick und riechen kann ich sie nicht, denn sie sind mir so fern.
6387
Man lese Kontaktanzeigen und verzweifle nicht am Riss im Spiegel der Gesellschaft.
6388
Erkennen wir doch ungeschönt: Die Flucht aus der Wirklichkeit ist Wirklichkeit.
6389
Liebe stürmt, doch ihre Sprache ist von sanfter Festigkeit und tiefer Innigkeit.
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Allenthalben Menschen, auch die vielen Fetten so platt, so flach wie ihre Bildschirme.
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Das neue „Goldene Kalb“ furzt Kohlendioxid und bläht Dukaten auf die Konten seiner Prediger, während es blökend auf Mensch und Umwelt pfeift.
6392
Der viel gepriesene Auserwähltheitsglauben vieler Völker und Nationen hat den einzigen Zweck, die Opferbereitschaft der Bürger für den Wahn unter gegenseitiger Beobachtung und Kontrolle bis ins Tödliche nicht nur zu wecken, sondern einzufordern. Wie „edel“ dann diejenigen, welche ihr Leben pflichtbewusst in den Dienst des Wahnsinns stellen!
6393
Was anderes ist denn Politik als nationale Kleinlichkeitskrämerei, fußend zumeist auf Persönlichkeitsstörungen der Akteure? Ein weites Feld menschlicher Entwicklung liegt da bisher brach angesichts der globalen und kosmonomischen Herausforderungen für die gesamte Menschheit!
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Allmächtig ist kein Mensch, allfähig in Richtung Abgrund aber schon, besonders im Verbund mit Ideologie und Religion, auch mit Tradition.
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„Wertneutrale“ Intelligenz, ohne Emotionen für ein freies Leben, entblößt sich letztlich zwingend als Nihilismus, mag der noch so schwelgen, verharrt er doch in naturwidriger und menschenunwürdiger Dummheit.
© Raymond Walden