Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
6435
Sich auf Bibelniveau mit dem typischen Sprachduktus einzulassen, um den „Zarathustra“ quasi als Spiegelbild mit „Eselsfest“ zu schreiben, bedeutet, Weihrauch mit Narretei auszutreiben, was faktisch nur sehr bedingt gelingt.
6436
Man lese Nietzsches Auslassungen über Frauen und erkenne, dass der so gepriesene „Freigeist“ als ein armer Wurm seiner Zeit in einsamer Gefangenschaft doch viel entbehrte.
6437
„Gott ist tot“ und Nietzsche auch, obwohl Letzterer wenigstens auch einmal lebte.
6438
Genie: Extrem erfolgreich, verehrt und bewundert im jeweiligen Fach, in der Alltagsbewältigung nicht selten ratlos und schwach.
6439
Was in den Medien als „soziale Medien“ überwiegend im Zusammenhang mit „Fake News“ und „Hate Speech“ gegeißelt wird, wirft die Frage auf, wie viel Asoziales durch wen entsteht und ausgestrahlt wird.
6440
Gibt Einer zu bedenken, es sei entscheidend, in einem Irrenhaus nicht selbst zu verblöden.
Meint sein Gegenüber: „Wer lebt schon im Irrenhaus?“
„Na“, antwortet Einer, „nur diejenigen, die es noch merken.“
6441
In Berlin schätzt man Wahlen. Sogar 126% (!) haben teilgenommen.
6442
Die eingewickelten Deutschen wählten jetzt ihre Abwicklung, koste es, was es wolle.
6443
Europas Herz ist krank; wie der Kopf steht, weiß niemand, denn er ging verloren, wurde bei halsbrecherischen Wenden und Ausstiegen leichtsinnig wie boshaft verspielt.
© Raymond Walden