Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
4365
Gib
Brot statt Waffen, Bildung statt Religion!
4366
So
manchem Erlebnis schenkt man wenig Aufmerksamkeit, um bei späterer
Erkenntnis die eigene Oberflächlichkeit, ja Gleichgültigkeit, zu
bereuen. Doch das Vergessen belebt nichts mehr, man hat damals
achtlos Wertvolles verspielt.
4367
Die
Zeit ist eine universale Dimension, die durch unermüdliche Hast zu
kleinkariertem Zeitdruck verkommt.
4368
Die
Frage nach dem Sinn tritt bezeichnenderweise eine Lawine los oder
führt, ebenso markant, in die Arkaden des Schweigens und in die
Katakomben der Tabus.
4369
Die
Kathedrale brennt und mag Europa ein bisschen zusammenschweißen,
doch es brennt nicht nur in der Kirche.
4370
Der
feinsandige Strand von Gigaro, die felsensteile Küste wollen
erwandert sein, wohlig erfrischend, schweißtreibend zum schwelgenden
Blick vom Cap Lardier über die Bucht hinüber nach Cavalaire,
schweifend zu den Hyären Inseln ins endlose Meer und weiter gleitend
zum Cap Cartaya dort drüben nebenan.
Das
Herz schlägt angeregt im Genuss eines überwältigenden Friedens des
Meeres aus Blütenpracht und blauem Wasserspiel. Eine Umgebung
allmächtig wirklicher Gegenwart.
4371
Der
Interimsmensch als Ursache und Abbild des globalen Wahnsinns gelangt
nun auf allen Ebenen an seine Grenzen. Eine menschenwürdige
Nachfolge mag typischerweise „in den Sternen“ stehen, zeigt sich
jedoch kaum in irdischer Wirklichkeit.
4372
Ein
Weltbild der besonderen Leidensverehrung unter Vernachlässigung
gesunder Lebensfreude und in der Vorgaukelung „ewigen Lebens“,
abseits jeglicher Realität, beschreibt nichts als geistige Unreife
mit schier ewigem Kriegspotenzial, dem nicht einmal böser Wille,
sondern sogar bester „guter Wille“ zugrunde liegen kann. Alle
Bemühungen um Frieden müssen solcher Differenzierung Rechnung
tragen.
4373
Glanz
von Waffen und Uniformen spricht Hohn dem primitiven Schmutz der
Macht.
4374
Absichtserklärungen
werden mit Absicht so gehalten, dass sie nichts sagen und zu nichts
verpflichten, sind Schaum im Ohr, bisweilen auch vor dem Mund.
4375
Der
Schmerz ahnt das Sterben.
©
Raymond Walden
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