Dienstag, 28. Mai 2019

Europas Konsorten

Europa ist schon vielfältig und doch so gleichbleibend lernunfähig!
Das ist offensichtlich der Tatsache geschuldet, dass es sich um ein Territorium der Kleinstaaterei handelt, bestückt seit jeher mit ebenso kleingeistigen Führern des gepredigten Größenwahns, im kriegerischen Habitus verwandt, konkurrierend in Niedertracht und Menschenverachtung und vor allem auch im Hinaustragen solcher Pseudokultur in die Welt durch gnadenlose Unterwerfung, Ausbeutung und Vernichtung.

Traditionell werden den Menschen Religionen und Ideologien aufgepfropft, die durch entsprechende Propaganda und Desinformationen massenhafte Gefolgschaften zeitigen und sich unter fadenscheinigen Werte- und Ehrbegriffen zum gegenseitigen Abschlachten aufreizen.
Der letzte Weltkrieg ist völkerrechtlich nie korrekt beendet worden, es gibt keinen Friedensvertrag, das mit fremdem Militär "beglückte" Deutschland hat mit dem gar nicht so schlecht zu interpretierenden Grundgesetz eben doch keine rechtlich einwandfrei beschlossene Verfassung, es gibt nach wie vor die Feindstaatenklausel, und die gesamte Nachkriegsordnung Europas basiert auf dem Diktat der zerstrittenen Siegermächte.
Darüber wird geflissentlich geschwiegen mit dem Ergebnis, dass den Völkern im Allgemeinen das Bewusstsein dafür fehlt, auf welchem Pulverfass sie tatsächlich leben.
Deutschland wie auch das ferne Japan besitzen nicht einmal die völkerrechtlich volle Souveränität.
Das alles ist zu berücksichtigen, will man ein freiheitliches und friedliches Europa anstreben, das ja mit der anfänglichen Europäischen Union schon enorme, leider oft unterschätzte Vorteile aufzuweisen hat.

Nun aber wankt das alles wieder beträchtlich, nicht zuletzt durch macht-strategische Vorgehensweisen im Hinblick auf neue hinzukommende Mitglieder zu dem längst überforderten, geradezu abstimmungsunfähigen Konstrukt.
Gibt es überhaupt eine europäische Identität?
Europäer ist man vielleicht durch den Zufall der Geburt auf diesem Kontinent. Dadurch alleine wird keine Identität gestiftet. Sie entsteht erst durch die Beschäftigung mit den in Europa gewachsenen Kulturen (Literatur, Kunst, Musik, Lebensart, Infrastruktur etc.).
Wer sich nur auf ein Land beschränkt, wird automatisch zum Nationalisten mit eben faktisch beschränktem Horizont. Gleiches gilt für Religionen und Ideologien, die zwangsläufig in Auserwähltheitsglauben und Überlegenheitswahn überleiten.

Vor solchem Hintergrund verdeutlicht sich die völlig unbefriedigende Vorstellung von einem „Europa der Vaterländer“, das in seiner Rücksicht auf nationale „Separatismen“ im globalen Konkurrenzkampf von vornherein unterlegen agiert.
Ein „Europa der Vaterländer“ ist weder Fisch noch Fleisch, trägt den Keim nationalistischen Ausscherens oder der Dominanz gegenüber schwächeren Staaten wie eine Zeitbombe in seinem Körper.
Als Übergangslösung mag ein solches Manko ertragen werden, aber nur mit der klaren Perspektive der Gründung der „Vereinigten Staaten von Europa“.

Es ist bezeichnend, dass diese Option aktuell nicht diskutiert, beziehungsweise von Anfang abgelehnt wird.
Da passt es in die Misere, wie sich die im Aufwind befindlichen Grünen mit ihrer pseudoreligiösen Klimaneurose zu der Forderung aufschwingen, jedes neue Gesetz müsse ab sofort zunächst einem „Check“ der Klimaverträglichkeit unterzogen werden.
Das ist die Einheits-Abstimmung einer Ideologie, der sich nun auch die Verlust-Parteien der letzten Wahlen anschließen wollen. Man nennt so etwas wohl Gleichschaltung: „Grün“ bestimmt die Richtung, wenig früher war das „Braun“ oder „Rot“.
Ist es denn die Möglichkeit!

Und da feiert man unisono wissenschaftlich wie auch sonst eher ahnungslose Kinder auf Straßendemonstrationen als „politisch interessierte und engagierte Jugend“, neuerdings auch mit Gefolge von Verunsicherten der älteren Generationen.

Es steigert sich die Tragik, da dieser jeder seriösen Wissenschaft widersprechende Unsinn lediglich aus den nationalistischen Parteien Widerspruch erfährt und sich daraus die Dummdreistigkeit speist, Kritik am Klimawahn als nationalistisch zu diffamieren.

Indes: Dringend erforderlicher Naturschutz, der ja zugleich Menschenschutz bedeutet, muss auf der Basis sauberer, ideologiefreier Naturwissenschaft und Technologie erfolgen.

Fazit:
Unter kosmonomischen Gesichtspunkten geht das „Europa der Vaterländer“ schweren Zeiten entgegen, weil es in der Gemengelage an der Weltoffenheit fehlt, die allein ein einiges Staatsgebilde mit der Summe all seiner kulturellen Ressourcen aufbringen kann – als Partner auf Augenhöhe mit mächtigen, aber gar nicht so aufgeklärt-humanistischen und keineswegs immer fairen globalen Konkurrenten.



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