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Freitag, 27. September 2024

Im Ernst

 


Wie erfrischend deutlich und umfassend beschreibt Peter Hahne in seinem Buch die Ideologie und Idiotie unserer Gegenwart, und wie berechtigt erscheint seine Frage als Titel „Ist das euer Ernst?“. *


Mit Genugtuung liest der aufgeklärte Mensch solche Klartexte, die ja auch Hoffnung wecken etwa in dem Sinn: Noch ist nicht alles verloren, es gibt noch klar logisch-kausal denkende Kritiker.


Und dann kommt der Gotteshammer des christlichen Autors. Ohne Gott sei kein Staat zu machen. Das sei sein (des Autors) Ernst. Das sei weder Idiotie noch Ideologie. Wer sich auf Gott und seine Gebote verlasse, sei nicht verlassen.


Spontan denke ich an die Abermillionen Menschen, die im Namen irgendeines Gottes in vergangenen und gegenwärtigen Kriegen elendig zu Schaden und zu Tode kamen und kommen. – Im Ernst!

140 Seiten beste kritische Durchleuchtung gegenwärtiger 'idiotischer und ideologischer' Verhältnisse „verbrennt“ der Autor förmlich auf der letzten Buchseite mit seiner religiösen Ideologie.

Das schafft nur der Eingeengte, der Indoktrinierte und Hörige, der Entrückte, ähnlich den im Buch mannigfaltig Gerügten.

Ernsthaft schade!



* Das Buch: Peter Hahne, „Ist das euer Ernst?!“, QUADRIGA, Bastei Lübbe AG, 51063 Köln, 2024

 

 

 

Donnerstag, 29. Februar 2024

Mein Gott, Peter Hahne!

 

In seinem neuen Buch „Ist das euer Ernst?“ rechnet Peter Hahne vehement und überaus zutreffend mit der Verlogenheit der deutschen Politik wie der Gesellschaft ab.

Auf Achgut.com erschien am 29.02.2024 unter der Überschrift „Wir schaffen das (ab)!“ ein Auszug aus dem Buch, dem man Satz für Satz zustimmen möchte, denn es charakterisiert exakt Deutschlands gegenwärtige Lage.

Doch dann folgt ein „dickes Ende“ in der für zahlreiche religiöse Menschen typischen Verachtung der Gottlosen, indem Hahne den Verfasser des Kleinen Prinzen, Antoine de Saint­-Exupéry, zitiert:

Wenn Menschen gottlos werden, dann sind Regierungen ratlos, Lügen grenzenlos, Schulden zahllos, Besprechungen ergebnislos, dann ist Aufklärung hirnlos, sind Politiker charak­terlos, Christen gebetslos, Kirchen kraftlos, Völker friedlos, Sitten zügellos, Mode schamlos, Verbrechen maßlos, Kon­ferenzen endlos und alle Aussichten trostlos.“

Hahne sieht also in den Gottlosen die eigentlich Schuldigen, die Verursacher der deutschen Missstände, ohne sich bewusst zu sein, dass Millionen religionsfreier Menschen keinen Gott benötigen, um humane und kultivierte, moralisch verantwortungsbewusste Mitglieder der Gemeinschaft zu sein. Hahnes Unterstellungen fallen auf ihn selbst als zutiefst „unchristlich“ zurück.

Wo, bitteschön, existiert auf dem Globus eine Gesellschaftsordnung, die sich auf (einen) Gott verlässt und nicht dennoch, vielleicht gerade deswegen verlassen ist wie alle anderen ideologisch Verirrten und Kriegstüchtigen und die Verächter anderer Meinungen, anderer Kulturen und Menschen anderer Hautfarben?

Aufklärung wird erst in der Ablösung von Göttern, Geistern und esoterischem Spuk zu dem, was sie beansprucht, nämlich zu einem intelligenten, humanen, dem Menschenleben zugewandten und gerecht werdenden Selbstverständnis.



Dennoch sei Peter Hahnes Buch allen noch selbstständig denkenden Mitmenschen empfohlen.