Erst nach dem Krieg 1945 trat ich ins Leben,
den nächsten Krieg aber, möcht' ich, inzwischen alt, auch nicht erleben.
Ich sah die Verkommenheit der Nachkriegszeit
und erfahre nun Benommenheit, Beklommenheit
und, ja, bereits Verkommenheit einer Vorkriegszeit.
„Kriegsertüchtigung“ meint Skrupelverflüchtigung,
„Kriegsmentalität“, das ist Auslöschung von Sensibilität.
Wehrpflicht wieder in Sicht,
Pflicht zum Morden und zum Sterben.
Stadt und Land in Scherben.
Ganze Generationen, ganze Nationen
verteufelt geweiht dem Verderben!
Ich verbeuge mich in hoher Achtung
vor all den Menschen der Oppositionen
gegen die ungeistige Umnachtung,
vor Menschen, die sich dem Lügen und Hetzen
mit Anstand und Nachdruck klar widersetzen,
mit Würde und Klugheit als friedfertige Personen.
Es geht um Frieden und Leben,
um Leben im Frieden eben,
es so zu beginnen und natürlich so wieder abzugeben,
das Leben!
Verstehst Du? – Das Leben!