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Dienstag, 18. August 2015

Sequenzen von Skepsis (209)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2644
Der Schnee von gestern blieb nicht lange weiß. Zivilisationsruß ließ ihn ergrauen, das Blut des Krieges färbte ihn gnadenlos. Man trat ihn mit Füßen, schob ihn beiseite und setzte ihm mit Salz zu. Er schmolz und mit ihm alle Spuren von gestern. Nun erwartet man Neuschnee, aber wozu? Der Mensch wird ihn wieder zurichten und wie gestern nichts lernen.

2645
Der idiotische Mensch zäunt sich ein gegen Flüchtlinge, für deren Erscheinen er zuvor in ihren Heimatländern die wahren Gründe aufriss.

2646
Nenne keinen Vollidioten beim Namen, denn er ist kein passiv geduldiger Trottel.

2647
Viele Paare stehen sprachlos vor ihrer Ehe, die Lage spitzt sich zu, aber gleichzeitig breitet sich Abstumpfung aus. So leiden Menschen treu, bis der Tod sie scheidet.

2648
Der immer wieder propagierte Weltuntergang beginnt nun mit der systematischen Vernichtung der Privatsphäre.

2649
Das „Du“ in der Geschäftswelt birgt nötigenden Charakter, fesselt in oberflächlicher Vertrautheit an kumpelhafte Loyalität. Das „Sie“ schafft verbindlichen Abstand, freies Augenmaß und rückt das Verhandlungsobjekt, nicht die Partner, ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

2650
Man mäkelt nicht an Gott, nicht am Amt, man kratzt nicht am Denkmal. Man folgt der Fahne im Wind. Oder man lebt ganz schnell, beinahe unverhofft, im Exil. Mitten im Dorf, im Zentrum der Stadt. Eben außerhalb.

2651
Ein aufrichtiges Doppelleben! Schon einmal darüber nachgedacht? Man muss es können, man muss es mögen. Dann hält es, was es verspricht.

2652
Was Musik aus einfältigsten Texten zaubert, lässt sich nicht oft genug besingen.

2653
Angsterzeugung avanciert zum alternativlosen Verblödungsprinzip in den Hauptstädten, in den Kathedralen, in den Hochschulen, Altenheimen und Kindergärten, beim Wetter, beim Essen, beim Reisen und Schlafen, beim Einkaufen, Hausbau, im Wald und auf der Heide. Man scheißt sich ein.
Angst, man betet dich an!

2654
Im Schreiben entfaltet sich Hoffnung, findet sich Trost, ermutigt sich Selbstbehauptung, die Freiheit gießt sich ein Fundament. In wahrhaft freiheitlicher Gesinnung der deutlich gepflegten Sprache im Schreiben Form und Ausdruck zu geben, das ist Leben! 


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


Dienstag, 4. November 2014

Sequenzen von Skepsis (189)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2372
Unwissen und Wertevermessenheit richten zu Tode.

2373
Intensives und engagiertes Arbeiten stiftet Lebenssinn und Daseinsfreude erst durch adäquate Pausen.

2374
Ausgekochte Gerüchte spielen sich trotz einer freiheitlichen Rechtsprechung zum vernichtenden Richter auf.

2375
Das Militär soll attraktiv sein,
für die Besten der Gesellschaft,
also wird familienfreundlich aufgerüstet,
personell aufgestockt,
waffentechnisch investiert,
um mitzumischen
beim traditionellen Hauen und Stechen
um Werte,
die man in strategischen Gefangenschaften
regelmäßig verrät, kühl und kühn,
im Kabinett.
Auf Schlachtfeldern wird geschlachtet.

2376
Handel und Wandel sind käuflich und nicht etwa geschenkt.

2377
Das Weltbild der meisten Menschen hat Kindergartenniveau.

2378
In einer unvermutet gehemmten, spießigen Gesellschaft fördert die Emanzipation der Geschlechter eine für unmöglich gehaltene prüde Sexualfeindlichkeit zu Tage.

2379
Die Wahrheit ist die Endlichkeit jedes Menschen. Auf dieser Basis wird Wahrheit den meisten zur unerträglichen Angst, und der allgemeine Kampf ist eröffnet als Vertuschung, Unterdrückung, Verdrehung, Täuschung und brachiale Lüge.

2380
Die schädliche Funktion des Rauchens übernimmt jetzt exemplarisch die Angst vor dem Rauchen, die Angst, dass alles ungenießbar sei, sogar das Klima, eigentlich die Angst vor dem giftigen, vergifteten Menschen.

2381
Klimawahn und Gotteswahn treffen einander, werden propagiert und gepredigt, um die Menschen ein- und auszunehmen.

2382
Wissenschaft ist weder göttlich noch teuflisch, obwohl gewöhnlich schlicht unterrichtete Kreise so tun.

2383
Das aktuelle Gezerre im Deutschland des Jahres 2014 um eine wegelagernde Straßenmaut verdeutlicht exemplarisch die primitive Zerrissenheit des Interimsmenschen. 


Copyright:  Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de