Mittwoch, 23. März 2022

Deutschtümlich und -dümmlich (7)

 


Rückgrat bestimmt die Haltung.“

Diesen Satz schrieb ich im Sommer 2009 als Nr. 22 meiner „Sequenzen von Skepsis“ und dachte dabei natürlich an aufrechte Aufrichtigkeit, die ich so oft im Berufsleben wie in der Öffentlichkeit vermisste, obwohl sich deutsche Gesellschaftspolitik bei jeder passenden Gelegenheit auf solche Tugend beruft.

Wendehälse und Opportunisten ohne Rückgrat gab es zu allen Zeiten und seit jeher verbeugen sie sich scheinheilig einschmeichelnd vor den zweifelhaftesten Figuren der Menschheit. Was also ist so aufregend an dem tiefen Bückling eines grünen Wirtschafts- und Energieministers vor einem Scheich, der, in seiner wohlbekannten ausgesprochenen Demokratieferne, über das Gas verfügt, das in Deutschland nach abenteuerlich gescheiterter Politik so fehlt?

Nichts ist neu an diesem gegenwärtigen deutschen Gebaren, es ist gang und gäbe überall auf der Welt. Lediglich die deutschen „Grünen“ haben sich mit dem Bückling offiziell entlarvt als das, was sie eben sind, ganz gewöhnliche, unaufrichtige „Demokraten“, die sich verbiegen und Werte verraten, um trotz ihrer Inkompetenz Macht auszuüben. Der Bückling ist kein deutschtümlicher Gruß, sondern erinnert stark an das im Tierreich zu beobachtende unterwürfige Verhalten, mit dem um Wohlwollen gebettelt wird.

Ohne fachliches und charakterliches Rückgrat steigt man schnell ab zum dümmlichen Bittsteller.

Armes Deutschland!



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