Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
Vernachlässigte
Freiheit fault von innen, ehe sie auch äußerlich durch Mauern und
Waffen endgültig verwahrlost.
3592
Hoffnung
auf nicht Vorhandenes zu wecken, spaltet sich auf in Trost spendendes
Mitgefühl und in berechnende Betrügerei.
3593
Vom
Turm schlagend verkünden Glocken die Religion, nicht minder plärrt
der Muezzin.
3594
Lasset
die Kindlein demokratisch abstimmen über das Versagen und die
Orientierungslosigkeit von sogenannten Erwachsenen!
3595
Naturverbundenheit
verirrt sich leicht in Minimalismus, in Spartanismus und
Primitivität.
3596
Konsum-
und Wohlstandsschämlinge leiden keineswegs an Bewusstseinsspaltung,
sondern an grünem Halbwissen, das sie überzeugt für Wissenschaft
halten. Sie leiden mit und an der Natur, nicht jedoch an ihrem
eigenen aufrüttelnden, demütig bevormundenden Sendungsbewusstsein,
Genuss madig zu machen und alternative Ansprüche für die
Allgemeinheit als relevant zu erklären.
3597
Recht
war schon immer Ansichtssache der Mächtigen, die niemals regierten,
verträten sie Gerechtigkeit.
3598
Kein
Leben wäret ewig, die Lüge darüber schon.
3599
Als
Tourist reist man auch wohltuend in die Anonymität
eigenverantwortlicher Freiheit.
3600
Derselbe
Wein schmeckt dem Erzeuger bedeutungsvoller als dem flüchtigen
Konsumenten.
3601
Reisende
malen ein anderes Bild von der Heimat der Einheimischen.
3602
Jede
Burg, jede Burgruine insbesondere, ein Zeugnis von Gewaltherrschaft,
Krieg und Menschenverachtung! Mittelalterliche Burg-Spektakel als
heute modische Szenarien verklären die blanke Barbarei, eine
schreckliche Kulturarmut und Primitivität.
3603
Goethes
edler, hilfreicher und guter Mensch sollte ungeniert für
zahlreichere Nachkommenschaft sorgen.
3604
Ideologische
Gruppendynamik entwickelt Sprengsätze, für die primitivste Zünder
seit jeher und unverändert in den Arsenalen menschlicher
Unzulänglichkeiten gehortet werden.
3605
Wissenschaft,
die sich vorwiegend vermarktet, geht förmlich auf den Strich und
unter dem Strich ihrer Potenz verlustig.
3606
Gehst
du zum Wein, vergiss die Folgen nicht und labe deinen Geist gekonnt,
dass er sich ohne Reue sonnt.
©
Raymond Walden
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