Aphorismen
zum Nachdenken und Zitieren:
2172
Eine
Philosophie ohne Ambitionen zur Abwehr von Gewalt, vielleicht sogar mit
Rechtfertigung von Folter und Blutvergießen, mag noch so gelehrt daherreden,
sie verkündet Leere und keine Seinserkenntnis. Sie propagiert physische und
psychische Zerstörung im Dienste ignoranter Selbstherrlichkeit.
2173
Die
Einsargung beginnt in der Kleiderkammer beim Verpassen der Uniform an das junge
Leben mit der Legitimation des Tötens.
2174
Je
tiefgründiger der Erkenntniszuwachs, desto offensichtlicher zerfällt das
bisherige Leben in eine Vielzahl oberflächlicher und flüchtiger Wahrnehmungen.
2175
Wir
schweigen und leiden nebeneinander her, Kinder und Eltern, Mann und Frau,
Familien, Freunde und Kollegen, weil wir kompromisslos immer nach Kompromissen
streben. So seltsam faul prägt uns die verlogene Tradition, sie verehrt
dogmatisch das Leid. Denn viel zu oft bedeutet Kompromiss das Kneifen vor einer
befreienden Entscheidung.
2176
Frühling
ist der völlig unmoralische und unverblümte Flirt der Natur.
2177
Moral
betrügt Ethik!
2178
Das
Aufsagen der Philosophen und ihrer Grundsätze kennzeichnet kaum mehr als
Propädeutik.
2179
Der
engste Zirkel nimmt niemanden wahr, bis eine öffentliche Einschaltquote was
auch immer vortäuscht.
2180
Der
Erde entkommst du nie, Mensch; nicht als Realist, nicht als Träumer, gar als
Glaubender. Nicht als Erblichener, auch nicht als Asche oder Phoenix.
2181
Gesang
spricht eine eigene Sprache sowohl des groben als auch sensibelsten Weltverständnisses.
2182
Eltern
eingewickelt, Kind falsch gepudert.
2183
Verplante
Eltern pflegen Kinder als Statussymbole.
2184
Zum
wahren Leben fragen Sie Ihren gesunden Menschenverstand. Sollten Sie keinen
haben, erübrigt sich das Fragen.
2185
Dummheit
hält die freiesten Reden.
Copyright: Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.de
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