Bewusstsein
entsteht aus dem biologischen Leben, lässt sich in Abstufungen bei Tieren
nachweisen und prägt den Menschen je nach Lebensalter und Intelligenz sehr
eindeutig: Menschliches Leben ist Bewusstsein.
Der
Mensch reflektiert sein Sein, sieht sich – und nur darum geht es im Leben – in
Relation zu Mitmenschen, zur nahen und weiteren, unbelebten und belebten
Umgebung.
Alles,
was der Mensch in diesem Bemühen um seine eigene „Einstellung“ in den
allgemeinen Rahmen schafft, beschreibt im weitesten Sinne Kultur, sogar das
bewusste Herausfallen aus dem Rahmen.
Kultur
existiert als historische Ideen, als Wünsche der Gegenwart, als Hoffnungen für
die Zukunft, jeweils mit konkreten kleinen und großen Werken.
Was
also ist es, das die Welt erschafft?
Allein
das Bewusstsein!
Man
stelle sich einmal vor, mit einem einzigen Schlag gäbe es auf dem gesamten
Globus keinen einzigen Menschen, folglich kein Bewusstsein mehr.
Was
wäre der „Wert“ des Universums der toten Materie? – Nicht einmal Null, denn
auch das Nichts existiert nur im Bewusstsein.
Spaziert
man beispielsweise nach Saisonende am Strand von Rimini entlang, unbelebt mit
Bretterverschlägen, oder kommt man im Frühjahr zu früh an die Cote d’Azur – mit
ebenfalls vernagelten Fassaden, wird einem klar, Menschen sind es, die diese
Welten des Flairs, des Lebens überhaupt erzeugen.
Sie
zeugen Götter und Teufel.
Und
diese gibt es scheinbar, weil Bewusstsein lediglich wabert, weil es noch lange
nicht „zu wissen“ garantiert.
Es
ist grotesk und bleibt dabei: Das Bewusstsein erschafft sogar ohne Wissen oder
mit erheblichen Wissenslücken die Welt.
Oder:
Ohne den Menschen in seiner Gesamtheit gibt es gar keine Welt.
Auf
welchem Niveau aber rangiert das menschliche Bewusstsein?
Es
ist der Entwicklung bei Tieren ähnlich, nämlich begrenzt und unfertig. Hunde
etwa können sich freuen, niedergeschlagen sein, liebevoll, zielstrebig und treu
ebenso wie verwahrlost oder bestialisch kampfwütig. Vielleicht akzeptieren sie
ihren „Herren“ als ihren „Gott“ und ahnen keineswegs, welchem hilfsbedürftigen
Wesen sie sich anvertrauen.
Der
Wahnsinn der Welt, immer wieder neu beklagt, ist Menschenwerk als Ergebnis
eines zwar entwicklungsfähigen, aber noch sehr mangelhaften Bewusstseins.
Mit
anderen Worten:
Das
Bewusstsein verlangt in hohem Maße nach Bildung – genauso wie die Welt.
Nur
in ihren natürlichen Gesetzmäßigkeiten und nicht durch Vorspiegelungen ist sie
zum Wohle der Menschheit formbar.
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