Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
9381
Im Namen irgendeines Gottes lässt sich stets ein gesegneter Krieg führen, lässt sich's morden und quälen, verwüsten und ausmerzen, man muss nur an solchen Unsinn glauben, der sich schon seit allen Zeiten Religion nennt.
9382
Ideologien kopieren Religion, wobei an die Stelle eines Gottes ein Despot tritt, und zwar mit allen Befugnissen. Wer die Anbetung verweigert, wird vielleicht schon bald in der Verdammnis entsorgt.
9883
Keine Gottheit ohne Sendboten des Opportunismus.
9884
Schnöder Mammon in göttlichen Händen wird irdische Not logischerweise nicht beenden.
9885
Mit gesegneten Waffen machen sich Menschen zum Affen, ehe sie nicht mehr sind.
9886
Welcher „Gott“ kommt denn ohne Widersacher aus?
9887
„Gottes Frieden“ ist nur eine Hieroglyphe in einer Welt, die als „gut und böse“ konzipiert wurde.
9888
„Gott mit uns“ – direkt mit ihm ab, auch in den (nächsten) Krieg!
9889
Mit jedem Segen beweihräuchert die Religion besonders auch sich selbst.
9890
Ohnmacht schafft sich zum Trost in der Selbsttäuschung die imaginäre „Allmacht“.
9891
Glaubensfreiheit? Das ist ein privates Recht! Greift Politik ein oder mischt sich Religion in die Politik ein, erfolgt daraus zwangsläufig die Beschneidung der Rechte Andersdenkender, das heißt, Glaubensfreiheit stranguliert sich selbst.
9892
Der „Wertewesten“ phantasiert über Glaubensfreiheit, die er selbst nie gewährte, sondern in Eigeninitiative fortlaufend hintergeht. Siehe Status quo.
9893
Aus einer „freien Presse“ wurde die Saftpresse triefender Verlogenheit, die Glaubens- und Meinungsfreiheit maschinell verkorkt.
© Raymond Walden