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Donnerstag, 28. November 2024

Der alte unaufgeklärte Status quo

 


Wir täuschen uns selbst wie andere, und wie diese werden auch wir von außen getäuscht. Was aber ist Realität, wenn wir sie unter Täuschungen wahrnehmen, was ist unter solchen Voraussetzungen die Wahrnehmung?

Zuerst sicherlich nur das Registrieren von etwas. Ob es der Wahrheit entspricht, bedarf schon einer etwas intensiveren Betrachtung. Wahrheit ist zudem nicht zwingend Realität.


Solche bisweilen auch recht komplizierten Zusammenhänge verführen sogenannte Meinungsbildner oder Meinungsmacher immer wieder zu ihrer Einflussnahme, indem sie Scheinverbindungen konstruieren und sie „zwingend“ verkünden. Logik und Moral spielen dabei keine Rolle, wenngleich natürlich Gegenteiliges behauptet wird. Man will bestimmtes Denken erzwingen und scheut auch nicht davor zurück, Ängste zu erzeugen, um Gefolgschaften zu etablieren. So etwa bauen sich Ideologien, aber auch Religionen auf.


Angst jedoch ist die schlechteste Beratung, Angst zersetzt das Leben, prägt es im kleinen alltäglichen privaten Umfeld wie auf der großen weltpolitischen Bühne.

Unter der Fuchtel von Angst ordnet sich so die Weltgemeinschaft der Menschheit, die wie eh und je nach den Regeln von Unterwerfung und Ausbeutung vegetiert oder hinreichend bis üppig lebt, alles durchgesetzt und erhalten durch geistige und körperliche Gewalt, durch Unrecht und Krieg

Das ist der alte unaufgeklärte Status quo des menschlichen Lebens.


An ihm ernsthaft zu kratzen, wird schnell lebensgefährlich, überall auf dem Globus.


Es fehlt an Bildung und Empathie, an Ehrlichkeit und Mut zu Anstrengungen für einen lebendigen Frieden, wie er etwa auch kosmonomisch angeregt wird.




Mittwoch, 23. September 2020

Menschliches Glauben: Vernachlässigte Meldungen (S. 149)


Februar 1998


Trotz der bekannt eingeschränkten kapitalistischen Pressefreiheit sollen nicht die Möglichkeiten, an demokratischer Meinungsvielfalt teilzuhaben, verschwiegen werden, die sich ergeben, so man aufmerksam auch zwischen den Zeilen liest oder internationale Quellen nutzt, die sich naturgemäß nicht immer so ohne Weiteres gleichschalten lassen.

     1919/20 soll es einen Ausbruch der Spanischen Grippe gegeben haben, die mehr Opfer forderte als der 1. Weltkrieg, doch niemand spricht mehr davon. Mao Tse-tung soll von allen Diktatoren die meisten Menschen umgebracht haben, Stalin soll sich als Zweitgrausamster erwiesen haben, doch niemand liest diese alten Geschichten.

     Nicht wenige Politiker beklagen den allgemeinen Pessimismus und die Verzagtheit der Deutschen. Darf man sich wundern, nachdem bereits jahrzehntelang – gerade auch von jenen Politikern ausgehend – ein Trommelfeuer an Schuldzuweisungen über die Bevölkerung niedergeht, das jedes Verbrechen der Nazis aufzulisten sucht, ohne die der anderen, gar noch die gegenwärtigen, ebenso akribisch zu verfolgen? Es kann nicht angehen, permanente, einseitige Aufarbeitung der eigenen Verbrechen zu betreiben, während ähnliche Dokumente menschlichen Versagens einfach ausgeblendet werden. Da gibt es zu viele Meldungen, extrem tendenziös und gleichermaßen überflüssig, und diese Methode überträgt sich wie selbstverständlich auch auf eigentlich sachliche Probleme, denken wir an AIDS, an El Nino, das nie endende Klimamärchen, an die abgeflaute Dinosaurier-Extase, aber auch an die neuerdings in Verdummungsillustrierten geschilderten Kontakte zur toten Diana: allesamt Ablenkungsmanöver! Zum Beispiel will man – nicht zuletzt durch die „diplomatischen“ Reisen der Außenministerin M. Albright – von der unverhohlenen Kriegstreiberei der Amerikaner gegenüber dem Irak ablenken. Der Diktator Hussein ließe sich durch konsequente Politik auch anders beugen. Unter dem Blickwinkel der Ablenkung von weltweiten sozialen Spannungen erscheinen die allgegenwärtigen Börsenberichte in den Medien wie die „goldenen Kälber“. Es ist so, dass die sich rasant verbessernden technischen Möglichkeiten Medien zu immer billigerer Meinungsmache veranlassen. Doch gerade auf dem Sektor der Massenbeeinflussung steht – spätestens seit den Nazis – niemals der Zufall, sondern die gezielte Welt- und Feindbildindoktrination.


© Raymond Walden