Aphorismen zum
Nachdenken und Zitieren:
1490
Ohne Menschen kein
Gott,
ohne Gott der
eigentliche, menschliche Mensch.
1491
Wendet sich
Spiritualität der Realität ab und den Wundern zu, wird sie naiv.
1492
Wie schnell werden Bildungsreisen
lediglich zu Galavorstellungen von Götter- und Geisterportraits hinter alten,
muffig verfallenden Gemäuern, von Ruinen als Zeugen des geistigen Verfalls
ihrer Epochen: lächerliche Monumente gegenüber dem jeweiligen
Ewigkeitsanspruch.
1493
Im Umgang mit
„Gotteskindern“ empfiehlt sich eine kindgerechte Sprache oder verschonendes
Schweigen.
1494
Wer den Dschungel der
Medien nicht erkennt, verfügt über ein gefälschtes Bild der Welt.
1495
Merkt die Masse nicht
mehr, dass sie hinters Licht geführt wird, liegt die Demokratie bereits im
Schattenreich der Unmöglichkeit.
1496
Kein Tier, jedes
einzigartig, hat es verdient, mit dem Menschen verglichen zu werden, denn in
seinem Hochmut nennt er seinesgleichen
dumme Ganz, dummes Huhn, dummer Esel, dumme Kuh, dummes Schwein, dummes
Schaf, dumme Ziege, dummes Kamel, sogar dummer Hund und dummer Affe.
Der Mensch als Untier
vereinigt in sich alle Dummheiten.
1497
Die Völker nehmen
traditionell den Krieg als „höhere Gewalt“ wie Naturkatastrophen hin, weil sie
nicht erkennen, dass skrupellose Menschen hinter jedem Krieg stecken und
inzwischen sogar auch hinter so manchen Naturkatastrophen.
1498
Allgemein habe ich eine
hohe Meinung über den Menschen, aber ich begegne ihm gar nicht so häufig.
1499
Wahrheit wäre das Maß
aller Menschlichkeit, doch, einmal entdeckt, sind die Konturen so scharf, dass
sie sogar Philosophen lieber mit ihren unterschiedlichen Ellen vermessen.
1500
Tägliche Bedenkzeit! Es gibt
kaum eine gesündere Empfehlung.
© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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