Donnerstag, 29. Dezember 2011

Nicht in Wahrheit zu leben

Es fällt den Menschen nicht leicht, Wahrheiten zu erkennen, sie zu akzeptieren und zu ertragen.
Der Grund liegt in der Vergänglichkeit des Seins und vor allem in der eigenen Sterblichkeit. Denn nichts, aber wirklich nichts führt an dieser natürlichen Gegebenheit vorbei.
Umso intensiver gestalten sich die Bemühungen, den Tod und das Leiden durch Irrungen und Täuschungen zu verdrängen oder ins Jenseitige, ins Irrationale zu übertragen, sogar als Erlösung vom minderwertigen faktischen Leben zu preisen.

Dabei hat der Mensch von Natur aus unbezweifelbar die Anlage zur Ehrlichkeit, zur ungeschminkten wörtlichen „Wahrnehmung“ der Wahrheit, der Wirklichkeit.
Alles Erleben jedoch ist natürlich subjektiv und kann sich nur durch Lern- und Erfahrungswerte aus solcher Fessel lösen, um sich in eine sinnvolle Bindung des Ichs mit der Welt zu veredeln.
Diese Veredelung des Menschen wird systematisch verhindert durch religiösen Firlefanz, mit dem die meisten Menschen vom Zeitpunkt der Geburt eingesponnen werden. Keineswegs wirkt hier eine böse Absicht, vielmehr handelt es sich um gutmeinende Weitergabe der unwahren Hirngespinste durch Eltern, Verwandte etc., die traditionsgerecht dem Prozedere selbst unterliegen, es pflegen in Ermangelung wahrer Erkenntnisse.

Für die meisten Menschen besteht kein Anlass, die religiös-ideologische Brille abzusetzen, denn sie merken nicht, dass sie Brillenträger extrem fehlerhafter Optik sind. Ihr eingeengtes Blickfeld macht sie stattdessen glücklich, da man sie als einzige Alternative die zu verachtende Finsternis des Bösen lehrt.
Derartig geprägt, lügt der Mensch fortwährend drauflos, belügt sich und die Welt, lügt „diplomatisch“ bei jeder Kleinigkeit und schlägt im Großen vernichtend zu, während er ungeniert überzeugt von Frieden und Freiheit faselt.

So lebt er nicht – in Wahrheit!

Er fristet sein Dasein, denn er verweigert sich den Gesetzen der Natur und den lebenserleichternden Optionen echter Mitmenschlichkeit.
Das wahre Licht dieser sinnvollerweise endlichen Welt hat die Menschheit global noch lange nicht erblickt.



Dienstag, 20. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (89)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:  

1163
Dem Kapitalismus bedeutet Weihnachten das gefundene Fressen.

1164
Wer gibt Christen das Recht, mich ungefragt, fortwährend und überall mit ihrem Weltbild zu konfrontieren? Es muss wohl Einfalt gegenüber ihrer „Dreifaltigkeit“ sein.

1165
Jedem Kind gönne ich schöne Weihnachten; der Glanz des Glückes in den Augen, die erwartungsfrohe Spannung, die Freude kann man nicht ernsthaft in Frage stellen. Da aber nach Jahrzehnten die inzwischen Erwachsenen immer noch wie Kinder reden, singen, beten, hat die Gesellschaft ein Problem. Sie ist erlösungsbedürftig.

1166
Der Kreuzweg beginnt mit der Krippe.

1167
Viertausend Jahre soll die Menschheit auf den „Erlöser“ gewartet haben. Dabei war solcher „Gott“ noch nicht erfunden. – Dieses Licht geht keinem Christen am Adventskranz auf.

1168
Erhebt die Gemeinde den feierlichen Gesang, erklingen festliche Trompeten, erfüllt ein vielstimmiger Chor den Raum, lasse auch ich mich ergreifen; ich kann nicht anders. Ich schaue in die hoffnungsvollen Gesichter und voller Melancholie denke ich: „Erhabener kann man sich nicht selbst betrügen.“

1169
Wenn Kitsch und Kunst sich selig anstandslos vereinen, weihnachtet es.

1170
Dem medialen, gleichgeschalteten Weihnachtsgesülze setzt man besinnliche Gedankenfreiheit durch Abschalten entgegen.

1171
Jeder Weihnachtsbaum verkündet besonders nach dem Fest die Lehre von der „Hoffnung und Beständigkeit“.


*****


Keine kosmonomische Ordnung in Paderborn


Mein Freund Daniel Dragomirescu aus Rumänien, auch Herausgeber des Magazins Contemporary Literary Horizon, begann eine seiner neulichen E-Mails mit dem Satz:
„Ich hoffe, alles ist im Lot in der kosmonomischen Ordnung von Paderborn!“

Ich nutze diese Gelegenheit hier für eine kurze Beschreibung meiner Lage, verdeutlicht durch meine Antwort:
„Es gibt keine kosmonomische Ordnung in Paderborn“ :>), denn Paderborn ist eine der katholischsten Gegenden Deutschlands und meine kosmonomische Philosophie hat keine Chance, in den hiesigen Medien auch nur Erwähnung zu finden.

Sogar mit meinen persönlichen Freunden kann ich nicht über Kosmonomie diskutieren, die meisten von ihnen haben ihre kulturellen Wurzeln in den christlichen Kirchen, an die sie sich mehr oder weniger eng gebunden fühlen. – Irgendwie komme ich mir vor wie ein „Außerirdischer“.

Von Religion frei zu sein, würde noch von den meisten Leuten akzeptiert werden, aber mehr noch, kein Nationalist oder Patriot zu sein, als Pazifist und Kosmopolit zu denken, nicht den Massenmedien ihre Lügen über die Ursachen des Klimawandels und der Pandemien abzunehmen, zusätzlich die kapitalistische Ausbeutung und ihre Verursachung von Terrorismus zu kritisieren, bessere Bildungs- und Gesundheitskonzepte zu fordern, etc. etc. – das alles zusammen ist zu viel für meine Mitbürger.

So , mein lieber Freund Daniel, musst Du zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht als repräsentativer Vertreter des aktuellen Deutschlands gelten kann, die weitaus größere Mehrheit der Deutschen denkt anders – falls sie überhaupt denkt (!!!!)“.


Daniels Antwort:
„Sehr interessante Informationen zu Deiner Situation in einer so katholischen Region wie Paderborn.
Und ich glaube, Du hast Recht in der Betrachtung dieser befremdlichen Lage.
Unglücklicherweise sind wir weit davon entfernt, „in der bestmöglichen Welt zu leben“.
Der gegenwärtige Trend zur Astrologie und zu mittelalterlichem Aberglauben und so weiter ist seltsam und inakzeptabel für jede Person, die das freie Denken bevorzugt.“

Im Folgenden geht Daniel auf die Anthologie 2 ein, die er in diesen Tagen veröffentlicht:

„Ja, ich denke, für die Anthologie 2 wählen wir Deinen Aufsatz über den „Nazi-Totalitarismus“ aus. Dann könntest Du versuchen, einen Teil 2 dieses Essays über den gerissenen Neototalitarismus unserer Tage zu schreiben (Du bist eines seiner „Opfer“).“


Inzwischen freue ich mich sehr darüber, dass mehr und mehr Leute aus aller Welt meine Internet-Seite besuchen.



Montag, 19. Dezember 2011

No Cosmonomic Order Of Paderborn


My friend Daniel Dragomirescu from Romania, also Editor-in-Chief of the magazine Contemporary Literary Horizon, started one of his recent e-mails by the sentence 
“I hope everything is all right in the Cosmonomic Order of Paderborn!”

I take this opportunity to give here a short description of my situation as I answered him:

“There is no "Cosmonomic Order of Paderborn"  :>)
because Paderborn is one of the most catholic regions in Germany and my cosmonomic philosophy has no chance to be even mentioned in the current media here.
Even with my personal friends I can't discuss about cosmonomy, most of them have their cultural roots in the christian churches where they feel bound to more or less strictly. - In some way I feel like an "alien".

To be free from religion might have been accepted by most of the people, but further more being no nationalist or patriot, to think as a pacifist and cosmopolitan, not believing the mass media in their lies about the causes of climate changes, pandemies, criticizing in addition capitalistic exploitation and its creation of terrorism, demanding better education and healthcare concepts etc. etc.
- that  altogether is too much, most of my fellow citizens can stand.

So, my dear friend Daniel, you must know that I am not an actual German representative, by far the most temporary Germans think different - if they think at all (!!!!)” 

Daniel replied:
“Very interesting informations about the situation of you in such a catholic region as Paderborn. 
And I think you are right regarding this alienant situation. 
Unfortunatelly, we are far from living in "the best possible world". 
It's strange this current trend to astrology, to medieval superstitions etc. And unacceptable for each person who likes "la libre pensee".” 

And talking about the new Anthology 2 which he is going to publish these days Daniel remarked:

“Yes, I think in the Anthology 2 will be selected your essay about "Nazi Totalitarism". 
You could try to write the part 2 of this essay, regarding the sofisticated neototalitarismus of our times (you are one of its "victims").”

Meanwhile I am very pleased that more and more people from all over the world are visiting my site.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (88)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1151
Flacher Sonnenstand im Winter blendet, zeichnet lange Schatten auch von Melancholie, bis der kalte Sternenhimmel die Abendstimmung einzigartig aufhellt und erwärmt.

1152
Hymnentexte! Eine pathetische Übertönung von allzu oft grauenhaftem Patriotismus.

1153
Der so unfertige Mensch bewegt sich im Nebel und sieht kein Ende im aufwallenden Irrationalismus.

1154
Wer die Sexual(un)moral bestimmt, ist der eigentliche Herrscher.

1155
Kosmonome Freiheit erkennt den intelligenten Auftrag, den sich das evolutionäre Leben gibt, Würde zu etablieren und zu bewahren.

1156
Oft kreiert die Natur ein Optimum, keineswegs das subjektive und modische Ideal.

1157
Mein Blick zum gestirnten Firmament ist glasklar, sternenklar und aufgeklärt:
Lupenreine Spiritualität, frei von esoterischen Nebeln und religiösen Dunkelwolken.

1158
Der kosmonome Mensch beschränkt sich nicht auf Brot und Spiele, er nutzt die Zeit zur Besinnung, verinnerlicht Natur, erhebt den Blick zum Firmament und findet zu sich, auch in Zweisamkeit, im Freundeskreis und in der Welt.

1159
In frühen Jahren schaut man auf, denkt senkrecht entlang von engen Zielgeraden. Später dann gehen Gedanken in die Hochebene mit Überblick bis ans Grenzenlose. Hier und dann erst beginnt man zu verstehen, intensiver sich selbst, bescheiden nur die Welt.

1160
Dummheit kreischt im Aktionismus und verhindert Besonnenheit.

1161
Befreitem Denken zu folgen, es zu üben, zu entwerfen, daran zu feilen, zu formulieren, abseits vom Banalen, wann immer, wo auch immer, bedeutet Heimat.

1162
Globales Bevölkerungswachstum verstärkt weltweites Konfliktpotential.


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Samstag, 10. Dezember 2011

60 Jahre Menschenrechtserklärung mit Missachtungsgarantie


Menschenrechte sind Lebensrecht.

Religion allerdings verkörpert die Narrenfreiheit,
Menschenrechte wie auch Naturgesetze außer Kraft zu setzen.

Entsprechend muss Religionsfreiheit da enden,
wo Rechte anderer Menschen beeinträchtigt werden.

Also kann der offizielle Staat
erst dann die Kriterien der Demokratie erfüllen,
wenn er frei von Religion ist.


Mittwoch, 7. Dezember 2011

kosmonomisch kurz kommentiert (9): Die Waffenschmiede brummt


Wieder nimmt Deutschland auf der internationalen Liste der Rüstungsexporteure Rang drei ein, überboten nur von den zwar weit rüstigeren USA und Russland. 
Alle drei Waffenschacherer bezeichnen sich als „Demokratien“ – auch gegenseitig, Ihre Staatsmänner schmeicheln sich sogar als „lupenreine Demokraten“ und beweisen sich als solche, wie beispielsweise aktuell bei den Wahlen in Russland.

„Wer Waffen baut, will zum eigenen Vorteil, zumeist aus niederem Profitstreben töten oder den Tod anderer in Kauf nehmen.“

Das muss jeder wissen, der in einem Rüstungsbetrieb arbeitet; nichts und niemand entlässt solche Kollaborateure des Todes aus ihrer Verantwortung, es sei denn, man wird in die Waffenschmiede durch ein undemokratisches System gezwungen.

Dass Politiker lügen, weiß der „liebe Gott“ vor allem auch zu Weihnachten, aber Santa Clause, Väterchen Frost und das Christkind wissen auch, dass die Lügen der verwahrlost Mächtigen begünstigt werden durch die produktiven Mitläufer im Marketing und auch die am Fließband.

Möge jedem der am Rüstungsboom Verdienenden zum Weihnachtsfest wenigstens symbolisch eine Schrotkugel im Festtagsbraten das Gebiss touchieren und möge sofort ein „Zahnarzt“ den betroffenen Zahn ziehen – zur friedlichen Besinnung!

AVAAZ will "Planeten retten"


Schon manche Petition von AVAAZ habe ich unterzeichnet, jetzt allerdings ruft die Organisation zum blanken Unsinn auf. Ich distanziere mich ausdrücklich von so viel Naivität.

Zitat aus dem Anschreiben, das heute bei mir einging:
„Unsere Meere sterben, unsere Luft verändert sich, und unsere Wälder und Weiden verwandeln sich in Wüsten. Ob Fische, Pflanzen, Wildtiere oder Menschen -- mit zunehmender Geschwindigkeit zerstören wir die Erde, die uns am Leben erhält. Die wichtigste einzelne Ursache für die Zerstörung der Natur: der Klimawandel -- und in den nächsten 3 Tagen könnten wir das Blatt wenden.“

Und ferner:
„Fordern wir unsere Politiker laut und deutlich dazu auf, den Ölkonzernen die Stirn zu bieten und den Planeten zu retten... “

Und das noch:
„Die Situation wird immer verzweifelter -- überall auf der Welt verursacht extremes Wetter Obdachlosigkeit und Hunger für Millionen. Wir bewegen uns eilenden Fußes auf den Punkt zu, an dem weitreichender Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist -- uns bleibt nur bis 2015 um unsere Verschmutzung drastisch einzuschränken.“

Diese völlig unlogische „Kausalität“ ist offensichtlich ein ideologischer Klimaschaden, der immer mehr durchaus gutmeinende Zeitgenossen erschüttert.

Freitag, 2. Dezember 2011

Capitalism Is Finished


Capitalism as a state-supportive philosophy expierences its long-lasting and painful swan song during the present second decade of the 21st century.
One would think, deservedly, but there is a big dark hole in front of us concerning the lack of alternatives to a minimum consensus on cooperation between people and on the modus vivendi between the peoples while globalization grows by scientific progress and new technologies.

Up to now capitalism could assert itself because of the human nature that is determined on the one hand by competetive behaviour and on the other hand by unscrupulous insincerity which is enforced much more subtly by capitalism, hence often unnoticed, than in other social systems. Capitalism unreasonably pretends democratic attributes and standards which it never could fulfil.

Only in creating enemy images, especially in confrontation to communism, capitalism shaped a liberal mask whereas it established a global anti-human network under the leadership of the USA. Developing countries and so-called emerging market countries could tell you a thing or two about that.

During the merciless competition with the Soviet communism in the cold war capitalism stimulated itself to highest performances in cooperation with some of the religions and political despots. Indeed impressive and positive things happened. But in common there was never a view behind the curtain, that is still hiding lots of taboos.

When the personified devil which was the communism broke away the enemy image also faded and the capitalist motor stumbled, since then it misses the beat, because the search for a new fuel of the marks “world terrorism” or “climate warming” etc. showed much too much hypocritical amount, so it couldn’t offer an adequate substitute for communism.

Capitalism is becoming its own enemy as the propagated free play of the economic powers comes to an end by the insatiability of the financial world which liquidates every society and moral by money concentration, unshamed debt and speculation.

For a long time politicians have been the helpless political footballs of lobby and money, but nevertheless many of those representatives don’t recognize their definite insignificance. They raise their profile by shallow inconsistencies.
The mass people of totally overstretched ones, the clueless and the cheated are facing the intended complication of the financial system.

It is said that 50 percent of the way business is done are influenced by psychology which means nothing else but emotional points of view, not calculable, not predictable!
Is capitalism accordingly an esoteric variety?
Obviously it is, because also the new Russian governors and even the Chinese communists follow the oracles in hectic stockmarket mentality, a way of thinking and acting that fits those peoples’ liking for irrationalism.

The “brave and the free” have accumulated debt especially to the Asian human right violators just for financing their military actions at many focuses on earth, just to install violently the American-capitalistic aberration of democracy.

In the broadest sense democracy demands an enlightened image of the world. But where, in which country does such thing exist?
Modesty may be warrented: “… a widest possible enligtened image of the world.”
Very few regions of the world only remain in discussion, the overwhelming majority of the human social orders by traditions is not prepared for democracy, not ready for the human dignity of each individual.

As Europeans we have no right to mission to other cultural spheres instead we are challenged by the need to humanize our own culture at last, which means first to reduce capitalism as a further aberration and finally replace it by a genuine social responsibility.

Undoubtedly we are standing at the very beginning of living democracy really. Still it doesn’t work convincingly because we miss consequent perspectives.
It is of no use to  boycott elections, to vote for “lesser evils”, to found new political parties, if we do not succeed in a cosmonomic take-off for thinking and acting.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Sequenzen von Skepsis (87)


Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:

1133
Für Bomberpiloten schrumpft das Weltbild zum fokussierten Feindbild, zur entpersonifizierten Zielscheibe im elektronischen Visier eines geistlosen Überfliegers..

1134
Ideenreichtum kultiviert das Menschsein, Ideologie dient der Armut im Geiste.

1135
Korruption ist eine Korrosionserscheinung der Gesellschaft, die umso feiner spachtelt.

1136
Inflation meint die Anhäufung von ideell und materiell Wertlosem.

1137
Der Ritter von der traurigen Gestalt färbte sich grün angesichts der Heerscharen neuer Windmühlen.

1138
Sprache äußert nicht nur Wort, Satz und Grammatik, sie belebt alles, sobald sie gepflegt wird.

1139
Im edlen Tropfen verströmt sich die Sonne an den kultivierten Genießer, den übermütigen Trinker demütigt sie.

1140
Ein Himmel voller Götter versperrt die Sicht wie ein Himmel voller Geigen.

1141
Solange Geheimnisse und Geheimdienste im Spiel sind, gibt es keinen Ausweg.

1142
Allein das Leben leidet,
es bedrückt sich selbst,
verleidet sich sogar den Tod
als Erlösung.

1143
Künstler der Politik mag man suchen,
man findet Fälscher,
sehr gute sogar.

1144
Naturgesetze haben universale Gültigkeit
„wie am Himmel so auf Erden“.
Sie glaubensgemäß auszuhebeln,
führt zur gesetzlosen Tragik.

1145
Alle Sinne stimuliert das Wort,
die Sprache ist ein Lebewesen.

1146
Liebe, die sich so nennen darf, erweist sich nicht in Träumereien, sondern in des Lebens Wirklichkeit: Aus Liebe demütigt man nicht, man schlägt nicht, verstümmelt nicht, tötet nicht.

1147
Die Persönlichkeit ist viel mehr Individuum als Gotteskinder, Parteisoldaten und Modepuppen sich einbilden.

1148
Wer laut Grundgesetz „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott ...“ handelt, kann Staat und Kirche nicht trennen.

1149
Der größte Schuldner ist die Spekulation als mächtigstes Koalitionsmitglied der Regierung wie der Opposition.

1150
Bei Klassentreffen, vor allem nach langen Jahren, trifft man im Besonderen sich selbst.

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