Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
891
Mit Rücksicht auf die unverschuldete allgemeine Verständnislosigkeit und meine eigene nicht heldenhafte Leidensfähigkeit sage ich längst nicht alles laut.
892
Diskussionen entarten so selten gar nicht zur Demonstration von Mangel an Geist. Besonders bei Anrufung von Geistern.
893
Liebe intensiviert alles.
894
Fassungslos begreife ich nicht das Unfassbare, aber es berührt mich, wie ihr euch nicht rührt.
Euer Staat führt wieder Krieg und nennt Folterer seine Freunde.
895
Jetzt und nirgendwo anders ist Leben.
896
Als ich anfing zu leben, erfuhr ich Distanz, die mich nur noch anspornte.
897
Rom – erst recht heute die Welthauptstadt der Christenheit – so primitiv sind wir nun einmal im 21. Jahrhundert dieser Unchristlichkeit.
898
Sagt jemand: „Du siehst angegriffen aus“, was bewegt ihn wohl?
899
Ich wurde gesund, als man mich sterben ließ.
900
Viele brauchen die Einsamkeit, weil die Zweisamkeit so missbraucht wird.
901
Innere Freiheit bestimmt den Reifegrad von Persönlichkeit.
902
Oft unnötigerweise quält sich das Sterben zu Tode.
903
Immer aktuell sind Tratsch und Klatsch als Geräusch der Kommunikation:
bedeutungsleere Dissonanzen, einfach taktlos.
904
Weniger Seichtigkeit um mich herum hätte mich verstummen lassen, gar nicht erst zum Sprechen ermuntert.
905
Religionen verleumden und ächten die Schönheit des Menschen, seines Körpers und seines Geistes.
906
Trotz anschwellender Bilderflut macht man sich kaum ein Bild, denn es verkümmert die Sprache als unverzichtbares Faszinosum.
907
Das Zölibat in der Ehe initiiert ihren Bruch.
908
Der Kurzsichtige mag mit Weitsicht lesen, während der Weitsichtige vielleicht das Naheliegende nicht erkennt.
909
Empfindlichkeit gibt einen Hinweis auf Schwäche, Empfindsamkeit kann Stärke untermauern.
910
Einfühlungsvermögen kann mehr als nur Mitleid.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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Siehe auch Monatsarchive August 2008 und Februar 2010.
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