Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
911
So kurz ist die Gegenwart zwischen Vergangenheitsbewältigung und Zukunftsangst.
912
Bewaffnete glauben an das Tötungsgebot, das sie kurzerhand mit den zehn Geboten rechtfertigen.
913
Kasten sortieren die Menschen in Schubfächer, die sich nicht öffnen lassen.
So ein Karma!
914
Es tue gut, sagt man, wenn der Schmerz nachlasse.
Dabei täte es besser, wäre der Schmerz erst gar nicht da. Aber dann spricht kaum jemand darüber.
Sollte etwa Gutes erst aus dem Bösen hervorgehen?
Mir wäre das nicht gut genug.
915
Dem Anzug kam die Hose abhanden, sie tritt im Hosenanzug wieder zutage und verdeutlicht, wer die Hosen anhat.
Emanzipierten Hampelmännern trägt sich das Rockkostüm an.
916
Die Zerstörungsgewalt von Naturkatastrophen erreicht der Mensch allemal: Er ist eine Naturkatastrophe – mit allen Herausforderungen an die Zivilisation.
917
Der Glauben existiert im Gegensatz zu seinen Inhalten.
918
So genannte Studien liefern gerne die Ergebnisse ihrer Auftraggeber
als Schein von Wissenschaft!
919
Das Programm hat Bildschirmformat: flach und breit.
920
Alternativlos Alternative wollen Energien sogar erneuern! – Als Alternative zur Physik.
921
Das Einparken belohnt den Mut zur Lücke.
922
Die Lautsprecher in Resonanz zum Einheitstenor, der Bildschirm mit perfektem Cut des Trends, die Informationen so blendend reflektiert; die Redaktion schwimmt frei koordiniert in einer „freien“ Presse.
923
Gesunde Männer haben Sex,
Frauen häufig ein anderes Verhältnis zur Gesundheit.
924
„Staat machen“! – Mit welchem denn?
925
Mit dem Begriff „Realpolitik“ entschuldigen Machtbesessene ihren Verrat an den Menschenrechten, ihre Kumpaneien mit Despoten und ihre Geringschätzung, ja ihre Verachtung des einzelnen Menschen zur Durchsetzung ideologischer Raffgier.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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