Aphorismen zum Nachdenken und zum Zitieren:
874
Land lässt sich nicht kaufen oder besitzen, denn es überdauert jeden Anspruch.
875
Von früh bis spät verkauft ihr euer Leben,
und von spät bis früh lasst ihr euch verkaufen.
876
Der Frost beißt, Wasser weicht auf und spült hinweg, die Sonne brennt, und der kluge Mensch weiß Rat, aber nicht über die Grenzen seiner Ideologie hinaus.
877
Eine geknackte Nuss verkörpert vielleicht auch ungeahnte Leere.
878
Absurdität gipfelt in Religion, tiefer kann kein gesunder Geist fallen.
879
Religion kostete das Leben schon zu Lebzeiten.
880
Ehre auf dem Schlachtfeld praktiziert die verordnete ordentliche Ehrabschneidung.
881
Gewinnend lügt der Kapitalist.
882
Im allgegenwärtigen Unwetterpotenzial gedeihen besonders die wetterfürchtenden Weichlinge. Vereinigen sie sich mit Wetterfühligen, entsteht Wetterchaos: Ein Klima zum Schützen!
883
Wein in der Flasche kokettiert mit seinem Etikett, im Glas klingt er, entfaltet sein Bouquet, spiegelt sich in Gesichtern und hebt an zum Wohle durch seine Reife. Genießern reift das Bewusstsein.
884
Wie leicht verhebt sich gehobene Ausstattung, lastet sie doch schwer im Portemonnaie und auf dem Konto.
885
Kulinarische Kunstwerke klingen auch so auf der Speisekarte, verwandeln die Tafel und geben doch nur manchem Gerücht Nahrung.
886
Erst Gunst in der Kunst brachte manches Werk hervor.
887
Niemand sei je eines anderen Untertan.
888
Schnee von gestern hinterließ doch scharfe Ränder.
889
„Analyse“ ist und bleibt für die intellektuelle Masse ein Fremdwort, für die breite Masse ohne Bekanntheitsgrad.
890
Der Interimsmensch will bei jeder Gelegenheit getäuscht und betrogen sein, da sein kindliches Gemüt die Wahrheit nicht erträgt. Früh übt er sich auch im Selbstbetrug.
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© Raymond Walden, www.raymond-walden.blogspot.com
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