Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
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Sogenannter Zeitgeist steht gegen Toleranz, und Freundschaften erliegen zeitlos, geistlos, fassungslos, trostlos, als sei es der Menschheit Los, sich in dogmatischem Glauben immer neu zu entzweien, vielleicht nicht gewollt, aber deprimierend bewirkt. Gibt das nicht zu denken?
5514
Lautloses Licht, wie lässt es lüstern Farben schreien.
5515
Mich überwältigt die Macht der Stille, wie sie das Leben zu wiegen vermag.
5516
Die Gestirne sprechen zu mir und ich verstehe sie unmittelbar treffender als die meisten Menschen der wortgewaltigen Deutereien.
5517
Menschen! – Sie lieben den Krieg mehr als ihre Kinder, als ihre Zukunft und schießen drauf.
5518
Hygiene ist sorgfältige Sauberkeit und nicht schmutziges Experten-Geschwätz.
5519
Bettet ein lauer Sommerabend die Nacht in Samt und Seide, gibt es kaum schönere Einladungen zum geruhsamen Sein.
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Die Lüge bleibt die Sklavin ihres Gebäudes.
5521
Als Nachkriegskind lernte ich Zeitungen schlicht als Scheißhauspapier kennen. Die heutigen Erinnerungen werden immer plastischer.
5522
Die Konfusion der Menschheit hat ihre Gründe in den realen Kulturzonen, die sich jedoch auf Trugbilder berufen, denn keine der propagierten Gottheiten entspricht der Wirklichkeit und Wahrheit. Einbildung, nicht Bildung prägt der Menschen evolutionäre Lebensuntüchtigkeit.
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In seiner Muttersprache sei dem offiziellen Vaterland gesagt: „Du bist von allen guten Geistern verlassen.“ (So gedacht und gesagt in Argeles sur Mer, Frankreich, Sommer 2022)
© Raymond Walden