Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:
7864
Ein Kritiker der Gesellschaft muss logische Gründe haben, Zusammenhänge zu erkennen, um zu verstehen, wie es zu der Gesellschaft mit dieser Lebensart, geblendet, indoktriniert und opportun beflissen, gekommen ist. Will er nicht persönlich alles verlieren, muss er in eigener Festigkeit die Gegebenheiten ertragen und weitsichtig auch schmerzliche Kompromisse eingehen, um ein Minimum eigener Freiheit abzusichern. Die Freiheit ist nicht gratis zu haben, sie ist in jeder Hinsicht teuer, verantwortungsvoll und erbauend anspruchsvoll. Auf Anfeindungen sollte man stets gefasst sein, sie aber nicht durch provokantes Auftreten begünstigen.
7865
Es wird kalt zwischen den Menschen je hitziger das Glauben und je turbulenter solche Propaganda.
7866
Rausch und Ekel betreffen denselben Vorgang, lediglich Zeitpunkt und Betrachtungswinkel geben den Ausschlag.
7867
Nach dem Tod … kommt nichts mehr, nur während des Lebens tut sich etwas … bis zum Sterben. Kann man es denken?
7868
Wieder einmal dreht der Zeitgeist durch zum nächsten Trauma mit immer höheren Bevölkerungszahlen der Geistlosigkeit.
7869
Zu sprechen birgt Streit
wegen Meinungsfreiheit.
Zu schweigen aber gibt Ruh',
doch es gärt das Tabu,
so schwer auszuhalten
für junges Empfinden,
erst recht für die geprellten Alten.
Viel zu oft alles
aus irrwitzigen und nichtigen Gründen;
im Falle des immer konkreten Falles.
7870
Wie könnte man an Göttern zweifeln, sind ihre Kriege doch immer wieder und überall allgegenwärtig, also durch Menschen gewähnt und konsequent ausgeschlachtet.
7871
Frieden wäre menschlich, nicht göttlich, denn „göttlich“ ist nicht.
7872
„Wir befinden uns im 3. Weltkrieg.“ Das darf man natürlich im Oktober 2023 so meinen und auch publizieren. Dass dies auch wirklich geschieht, provoziert eine Rückfrage: „Was will man damit erreichen? Öl ins Feuer? Ängste schüren? Den Weltkrieg gar herbeibeten ? In welcher Absicht? Saubere Analyse, Deeskalation und Besinnung auf menschenwürdige Friedensbemühungen werden auf diese Weise jedenfalls nicht begründet, geschweige denn gefördert.
© Raymond Walden
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