Donnerstag, 11. Dezember 2014

Sequenzen von Skepsis (193)


Aphorismen zum Nachdenken und Zitieren:

2420
Immer wieder will die Zeit mich jagen, aber wohin? Ich lasse mich von ihr überholen und begegne bald schon ihren Irrtümern. Ich sah sie kommen und war doch machtlos.

2421
Musik erklingt aus dem Lautsprecher und ein kleines Kind bewegt sich im Rhythmus, ganz aus sich heraus. Musik ist Leben.

2422
Die aktuellen Flüchtlingstragödien an den europäischen und US-amerikanischen Außengrenzen haben ihre Wurzeln in eben diesen Regionen, die ihren Reichtum auf der Armut der Welt aufbauen, die von Gleichberechtigung reden und rassistische Ausbeutung betreiben.

2423
Niemand muss mir antworten.
Aber ich antworte euch und sehe euch blind, taub, feige und gewalttätig dumm.
Welch eine Prüfung!

2424
Kein Tier ist dumm, und den Menschen kann man mit Bildung zumindest impfen.

2425
Schlagwörter aus ideologischem Munde sollen erschlagen, und zwar möglichst flächendeckend die Verstandeswürde und ihre freiheitlichen Denkstrukturen.

2426
Mit roten Nasen besaufen sie sich am Schneeschnulzenfest und vermarkten klingelnd wirklich alles in lauter Finsternis.

2427
Das regressive Paradoxon des sozialen Miteinanders besteht in der Irrung, Religion und Demokratie seien miteinander vereinbar. Aufgeweichter Glauben aber und Glaubenszweifel täuschen Aufklärung vor, während das innere und öffentliche Diktat der Religionen fortbesteht, sich durch fortschrittliche Technologien, Vernetzungen und Unterwanderungen sogar stabilisiert. Der Gegensatz „Glauben statt Denken“ kann sich im Sinne des Humanen nur zugunsten des Denkens auflösen. Realistischerweise muss sich die Menschheit eingestehen, ganz weit von der Problemlösung dahinzuvegetieren und geistig weitgehend abzusterben.

2428
Und warum schreibe ich für mich?
Weil mir kaum jemand aufsteht, den gängigen Wahnsinn zu hinterfragen.
        Vergl. auch  Sequenz Nr. 43:
Für wen ich schreibe? Sollte ich das wissen?
Jedenfalls für mich. Kann ich ahnen, wer lesen kann und vor allem will?

2429
So frei muss man erst einmal sein, Folter in angeblich bisher nicht bekanntem Ausmaß zuzugeben, aber eine Bestrafung der Verantwortlichen zu verhindern!
Solche Verkommenheit ist eine Folter für die gesamte Menschheit, die Verhöhnung freiheitlicher Intelligenz überhaupt. Made in USA.


Copyright: Raymond Walden,  www.raymond-walden.blogspot.de


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